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Eine Analyse von Jörg Sutter
Ein klein wenig Anerkennung zu Beginn sei angebracht: Nach 20 Jahren Ignoranz ist dem Gesetzgeber aufgefallen, dass PV-Anlagen aus dem Jahr 2000 und älter noch da sind. Ja, sie erfreuen sich sogar meist guter technischer Gesundheit und freuen sich darauf, noch ein paar Jahre weiter Strom zu erzeugen. Anerkennung: Der Gesetzgeber hat es gemerkt und in den Referentenentwurf des EEG Weiterbetriebsmöglichkeiten hineingeschrieben, da ansonsten Abbau und illegale Einspeisung gedroht hätten. Allein: Alle Möglichkeiten bieten mit seriöser Berechnung derzeit keine wirtschaftliche Perspektive. Gar keine.
Gemeinsam mit dem Solar-Förderverein Deutschland (SFV) hatten wir schon im April mit der Veröffentlichung des Gutachtens "Leistungen und Kosten beim Weiterbetrieb von Ü20-PV-Anlagen" hier gewarnt und den Gesetzgeber darauf aufmerksam gemacht, dass wirtschaftliche Perspektiven für kleine PV-Anlagen fehlen und damit ein großer Rückschritt bei der Energiewende droht. Diese wirtschaftliche Perspektivlosigkeit hat sich leider mit Vorlage des Referentenentwurfs nicht geändert.
Im Folgenden möchte ich einige konkrete Möglichkeiten betrachten, die sich für den Weiterbetrieb einer kleinen PV-Anlage bieten. Klar ist: Das Geldverdienen steht bei vielen motivierten Betreibern nicht an erster Stelle. Aber die Frage sei erlaubt, warum die Teilhabe an der Energiewende ein "Draufleggeschäft" sein soll, wird sie doch politisch für so wichtig erklärt. Die folgenden Beispiele wurden mit pv@now, der PV-Berechnungssoftware der DGS Franken kalkuliert...
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Ein Bericht von Tatiana Abarzúa
Anfang der Woche hat Michael Claußner Ergebnisse der Studie "Chancen einer Verdreifachung des PV-Kleinanlagenanteils am Strommix bis 2030: Klimaschutzpotential und notwendige Maßnahmenstudie" in Berlin vorgestellt. Claußner ist einer der drei Studienautoren der Unternehmensberatung Energy Brainpool, die die Analyse im Auftrag der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG (EWS) durchgeführt haben.
Die Kleinanlagenstudie von Energy Brainpool basiert auf einen Vergleich zweier Szenarien, ein "Base-Szenario" und ein "PV-Szenario, in welchem das ermittelte PV-Kleinanlagenpotenzial bis 2030 voll ausgeschöpft wird". In den Modellierungen wird die zusätzliche PV-Kapazität mit einem Zubau an Quartiersspeichern kombiniert (Speicherkapazität von zehn Stunden), "die die Netzintegrationsfähigkeit sicherstellen und von Energieversorgungsunternehmen marktpreisorientiert gesteuert werden". Als Kleinanlagen werden in der Studie Photovoltaikanlagen bezeichnet, die eine installierte Leistung von bis zu hundert Kilowatt aufweisen. In ihrer Analyse beziffern sie die Strommenge, die durch PV-Kleinanlagen in Deutschland bereitgestellt wird, auf etwa 36 Terrawattstunden (TWh) und entsprechend 6 % der Stromproduktion.
Der PV-Ausbau fand bisher hauptsächlich im ländlichen Raum statt. Der Studie zufolge bleibe die installierte Leistung besonders in den Stadtstaaten weit dahinter zurück. "Dabei bieten vor allem Gebäude in den urbanen Verbrauchszentren ein hohes Potenzial für eine CO2-freie Stromversorgung vor Ort", so die Autoren. In der Untersuchung werden grundlegende technische Randbedingungen genannt, die das Solarpotenzial deutlich verringern, und berücksichtigt wurden. Eine dieser Einschränkungen ist, dass "eine Personenidentität von Dachbesitzern und potenziellen Stromverbrauchern lediglich in rund 80 % der Fälle bestehe" ...
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Ein Kommentar zur Endlagersuche von Heinz Wraneschitz
Dass uns „Finnland beim Prozess des Findens und Bauens eines Atommüll-Endlagers 40 Jahre voraus“ ist: Diesem „persönlichen Eindruck“ von Prof. Jan Behrmann, dem DVGeo-Präsidenten kann sich niemand verschließen, der sich auf eine Vier-Minuten-Video-Fahrt in die Tiefe des Endlagers Onkalo begibt. Welch wahnwitzige Kosten mag dieses tiefe Loch für ein paar Tausend Tonnen strahlenden Müll wohl verschlungen haben? Tragen müssen den Aufwand dort wie in fast in allen Ländern mit Atomkraftwerken meist die Bürgerinnen und Bürger.
Auch bei uns. Denn heute bereits ist klar: Die 23 Mrd. Euro Müll-Rücklagen aus den deutschen AKW reichen dafür bei weitem nicht aus. Obwohl von einem endgültigen deutschen Atommüllendlager-Standort noch Jahrzehnte keine Rede sein dürfte. Am Montag werden voraussichtlich einige Dutzend potenzieller Lagerstätten benannt werden. Dann geht’s erst richtig los mit der Suche. Und wohl auch mit den Protesten. „Wackersdorf war wahrscheinlich harmlos dagegen. Egal wo in Deutschland das Lager hin soll.“ Dieser Meinung eines Nürnberger Presseclub-Verantwortlichen schließe ich mich vollinhaltlich an.
Ein Statusbericht von Heinz Wraneschitz
"Wir bauen uns ein Atomkraftwerk!" Dieses voll funktionierende, hochexplosive Kernkraft-Kinderspiel, das der sagenhafte Herr Hoppenstedt alias Loriot damals seinem Enkel als Weihnachtsgeschenk mitbrachte, ist leider gerade nicht zu kaufen: Wegen der unklaren Liefersituation, wie der Versender bedauernd mitteilt.
Anders Atommeiler im Großformat: Die sind zu kaufen, werden auch hin und wieder gebaut. Doch deren Aufbau dauert meist Jahrzehnte. Die Wirtschaftlichkeit von Atomkraftwerken (AKW) war schon immer und ist heute mehr denn je nur dank Milliarden-Zuschüssen schönzurechnen. Aber egal wie: Am Ende ihrer Lebensdauer müssen deren hochradioaktiven Brennstäbe irgendwo für Hunderttausende oder Millionen Jahre versteckt werden. Aus Russland ist immer wieder zu hören: Die Regierung ließe die Mini-Atomreaktoren gleich mit den ganzen Atom-U-Boote außenrum in der Ostsee versenken. Aus den Augen, aus dem Sinn mit dem strahlenden Müll.
In Westeuropa dagegen, beispielsweise in unserer hochtechnisierten Bundesrepublik, ist man auf Sauberkeit fixiert. Uns bescherte insbesondere der bekannteste CSU-Chef Franz Josef Strauß die Atomindustrie nebst Dutzenden AKWs und versprach Reichtum und unversiegenden Atom-Stromfluss. Doch auch wenn einige seiner Parteifreunde nebst solchen aus der Schwester CDU den 2011 vertraglich geregelten Atomausstieg in Frage stellen: Am 31.12.2022 werden wohl auch die "letzten Drei" den Strom abschalten: Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2.
Aber endgültig Schluss mit dem Atom ist danach noch viele Jahrhunderttausende nicht. Denn die Halbwertszeit von Atomkraft-Uran235 beispielsweise beträgt über 700 Millionen Jahre. Sprich: Nach diesem Zeitraum ist von einem Kilo U235 erst die Hälfte zu Blei zerfallen. Und deshalb müssen die Überbleibsel aus all unseren AKWs irgendwo sicher gelagert werden. Hat zumindest der Bundestag entschieden. Wohl tief unter der Erde. Das hat 2017 die so genannte Endlagerkommission in ihren Abschlussbericht geschrieben. Die hatte im Übrigen von einem "Endlager erst in etwa 100 Jahren" gesprochen. Doch die Regierung will es schneller. Deshalb hat sie die "Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE)" gegründet. Und diese BGE will am kommenden Montag, 28. September 2020 bekanntgeben, welche Regionen hierzulande dafür überhaupt infrage kommen. "Die Festlegung des Endlager-Standortes wird für das Jahr 2031 angestrebt", so die aktuelle Zeitplanung...
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Ein Bericht von Götz Warnke
Geht es nach dem Willen der deutschen Bundesregierung mit ihrer im Juni diesen Jahres verkündeten Nationalen Wasserstoffstrategie, dann ist Wasserstoff (H2) quasi eine Allzweckwaffe für die Energiewende und gegen den Klimawandel. Und so wittern viele Interessierte und beim Thema Engagierte jetzt "Morgenluft": Von dubiosen Aktienempfehlungs-Portalen ("Megatrend Wasserstoff") über Energiekonzerne, Gasspezialisten, Brennstoffzellen-Herstellern bis hin zu ganzen Regionen. Anfang September organisierte das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) eine Veranstaltung mit dem fragenden Titel "Klimaretter Wasserstoff?", die detaillierte Einblicke in die Planungen und Anwendungen von H2 in den verschiedensten Bereichen lieferte.
Wärme
Schauplatz Hamburg Bergedorf: Im Neubaugebiet "Am Schilfpark" hat das städtische Unternehmen "Gasnetz Hamburg"eine Wasserstoff-Mischanlage errichtet. Diese soll dort Wasserstoff in ein Erdgasnetz einspeisen, das über zwei Blockheizkraftwerke (BHKWs) und zwei Spitzenlastkessel ab Oktober diesen Jahres in einem Wärmenetz 273 Wohnungen mit Warmwasser und Heizenergie versorgt. Das Projekt "mySMARTLife" ist Teil des EU-Förderprogramms "Horizon 2020", und soll während seiner Laufzeit bis Ende November 2021 über 2.000.000 kWh thermisch liefern. Dazu werden H2-Druckflaschen-Bündel per LKW angeliefert und an ein Steuerungsmodul angeschlossen. Von dort wird der - bisher noch fossile - Wasserstoff zu einer gesteuerten Mischanlage geleitet, die eine sukzessive Steigerung des H2-Anteils von 5% bis zu 30% ermöglicht. Also nichts Besonderes?
Doch, denn ein Wasserstoff-Anteil von 30% im Gasgemisch ist ein Vorstoß in neue Dimensionen, während man sich in anderen Projekten mit unproblematischen 20%-Anteilen begnügt hat. Selbst die Hersteller der BHKWs wissen nicht, wie viel Wasserstoff ihre Gasmotoren vertragen. Immerhin ist für Erdgas-Fahrzeugen schon bei 2% H2-Zumischung Schluss. Klar ist, dass Erdgas (CNG) einen höheren Brennwert hat, und eine 30%-Zumischung von Wasserstoff den CNG-Bedarf daher nur um 12% reduziert. Dazu kommt ein weiterer Punkt, auf den Projektmanager Tom Lindemann von Gasnetz Hamburg hinweist: "Ein 30%-Anteil Wasserstoff ist schon sehr ambitioniert. Eine 50%-Beimischung wird es in dem Netz nicht geben. Für 50 oder 100% Wasserstoff muss ein neues Netz errichtet werden" Und das wird in der Fläche dann sehr teuer!...
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Neue Konzepte für die Gestaltung von Gebäudehüllen: Solarenergie wird ein Eckpfeiler sein, um eine klimaneutrale EU bis zum Jahr 2050 zu ermöglichen. Neben der in der allgemeinen Diskussion allgegenwärtigen Photovoltaik zeigt die auf dem Energiesystemmodell REMod basierende Studie "Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem" des Fraunhofer ISE für Deutschland eine notwendige Verfünf- bis Verachtfachung der installierten Solarthermieleistung gegenüber 2019, um diese Ziele zu erreichen. Dies entspricht - entgegen dem stetigen Marktrückgang der vergangenen Jahre - einer jährlichen Wachstumsrate von fünf bis sieben Prozent allein in der Solarthermie.
Letztlich werden Förderbedingungen und Markt darüber entscheiden, welche Technologien tatsächlich zum Einsatz kommen. In jedem Fall wird aufgrund des Flächenbedarfs ein Großteil der Solaranlagen in die Gebäudehülle integriert werden (bauwerkintegrierte Photovoltaik, BIPV, bzw. Solarthermie, BIST), wobei sich bei mehrgeschossigen Gebäuden aufgrund der begrenzten Dachflächen auch fassadenintegrierte Lösungen anbieten. Wird Solarthermie für die Gebäudebeheizung eingesetzt, sind Fassadenkollektoren bekanntlich auch vorteilhaft, weil sie Stagnationssituationen reduzieren. Gleichzeitig generieren sie höhere Wintererträge. So muss sich die Kollektorentwicklung den Randbedingungen und Möglichkeiten von Baubranche und Architektur unterordnen, um erfolgreiche Fassadenkollektoren entwickeln zu können. Gleiches gilt für die PV - die Fassade als "Angesicht" des Gebäudes ist mehr als reine Energiegewinnfläche. Unter ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbetrachtungen sollte es ein wesentliches Ziel sein, dass Komponenten zur Nutzung Erneuerbarer Energien Teil der Baukultur werden.
In den vergangenen Jahren haben das Fraunhofer ISE und Priedemann Facade-Lab gemeinsam mit diversen weiteren Partnern aus Industrie und Forschung die beiden Forschungsprojekte TABSOLAR II und ArKol durchgeführt und 2019 bzw. 2020 abgeschlossen. Die drei in diesen beiden Projekten entwickelten Konzepte vereint der Gedanke, Fassadenkollektoren "von der Baubranche aus zu denken" und dadurch Architekten die Möglichkeiten zu geben, die Gebäudehülle zu gestalten und gleichzeitig Solarenergie nutzen zu können. Die interdisziplinären Projektkonsortien mit Vertretern aus der Baubranche unterstreichen diesen Ansatz. Im Folgenden sollen einige Aspekte dieser Konzepte beispielhaft beleuchtet werden...
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Die in der SONNENENERGIE besprochenen Bücher werden bekanntlich bewertet, die Rezensionen auch auf unserer Homepage unter www.dgs.de/presse/buchvorstellungen veröffentlicht. Dort gibt es eine Übersicht der SONNENENERGIE-Buchbesprechungen mit Verspätung online. Die aktuellen Rezensionen finden Sie in der jeweiligen Ausgabe unserer Fachzeitschrift. Die in der SONNENENERGIE rezensierten Bücher "benoten" wir nach 10 Kriterien und vergeben dabei jeweils bis zu 5 Punkte. Alle Kriterien werden einfach gewichtet. Lediglich das „subjektive Urteil“ kommt doppelt in die Wertung. Aus dem Durchschnitt ergibt sich schließlich die Gesamtbewertung für die Vergabe der bis zu 5 Sterne.
Aktuelles Beispiel: Der unbegreifliche Garten und seine Verwüstung, Rezension von Matthias Hüttmann
"Es gibt Bücher, die prägend sein können. Dieses ist so eines. In der Reihe „Bibliothek der Nachhaltigkeit“ wurde es erneut aufgelegt, 1984 war es erstmals erschienen. Dahl, leidenschaftlicher Gärtner, ehemaliger Buchhändler, autodidaktischer Botaniker und Ökologe, war auch ein sehr politischer Geselle, dazu als großer Vordenker auch sehr sprachmächtig. Das wird bei der Lektüre dieses Werkes deutlich, denn es liest sich an vielen Stellen, als sei es gerade erst verfasst worden. Aktuelle Themen wie Artenvielfalt oder Gentechnik waren bei ihm schon damals präsent. Mich verbindet viel mit Dahl.
So durfte ich ihn im Zuge meiner Arbeit als Student und Ökoreferent des AStA der FH Gießen zu einer Lesung einladen. Die persönliche Begegnung mit ihm hat mich als ehemaligen Gärtner wohl nachhaltig geprägt. Sie bestärkte mich darin, nicht nur rational der Wissenschaft anzuhängen und die Natur akribisch zu sezieren, sondern vielmehr bewundernder Beobachter zu sein. Dahl war ein empathischer Gärtner, wobei zu beachten ist, dass der im Titel erwähnte Garten der Planet Erde ist. "
Jürgen Dahl
Oekom Verlag
2020 (1984)
208 Seiten
ISBN: 978-3-96238-184-4
Preis: 22,00 Euro
Das Buch "Der unbegreifliche Garten und seine Verwüstung" erhielt 5 von 5 Sternen
Die Plattform energy-charts.de des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE ist die umfangreichste Datenbank zur Stromerzeugung in Deutschland. Sie bereitet seit 2014 Daten zur Stromerzeugung aus verschiedenen neutralen Quellen auf und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Im Projekt "InGraVi", das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell gefördert wird, wurde die Seite nun weiterentwickelt, um Zusammenhänge zwischen verschiedenen Datenkategorien besser darzustellen.
Neue Datenkategorien
Bei den Leistungsdaten können sich Nutzer neuerdings neben der Last auch die Residuallast anzeigen lassen, die als Differenz zwischen der Last und der Abdeckung durch erneuerbare Energien übrig bleibt und von den konventionellen Energien gedeckt werden muss. Der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung lässt sich nun auch im Viertelstunden-Takt aufgelöst anzeigen. Auf Wunsch vieler Nutzer wurden die Stromerzeugung und der -verbrauch durch Pumpspeicherkraftwerke integriert. Für die bessere Lesbarkeit lassen sich die Zahlenwerte direkt in der Grafik einblenden.
Neu ist die responsive Deutschland-Karte, die neben Infrastrukturdaten wie den Kraftwerken und den Gebieten der Übertragungsnetzbetreiber auch aktuelle Wetterdaten von den Stationen des Deutschen Wetterdienstes anzeigt. Der Nutzer kann sich eine eigene "Heatmap" erstellen, bei der die Werte für z.B. Solarstrahlung, Windgeschwindigkeit, Niederschlag, heiße Tage oder Eistage durch verschiedene Farbabstufungen dargestellt werden.
Effektiver Hebel CO₂-Preis
Ein wichtiger Hebel für die Dekarbonisierung des Energiesystems ist der vom jeweiligen Verursacher für die Emission einer Tonne CO₂ zu bezahlende Preis (CO₂-Preis). In der Kategorie "Preise" werden deshalb nun auch die aktuellen Preise der CO₂-Emissionszertifikate ausgewiesen, die bei der deutschen und der EU-Auktion ermittelt wurden. Diese können mit dem aktuellen Börsenstrompreis verglichen werden. "So sieht man auf einem Blick, ob die Kohleverstromung für Kraftwerksbetreiber noch wirtschaftlich ist oder ob die Kraftwerke Verluste machen", erklärt Prof. Dr. Burger, der die Energy-Charts am Fraunhofer ISE ins Leben gerufen hat. So fallen bei Braunkohlekraftwerken pro MWh erzeugten Stroms durchschnittlich etwa 1,1 Tonnen CO₂ an. Bei einem Zertifikatspreis um die 25 Euro ist der Betrieb also erst ab einem Börsenstrompreis von 27,5 Euro/MWh wirtschaftlich.
Verbesserte Nutzerfreundlichkeit
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekt "InGraVi" ist die Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit durch ein komplettes Redesign der Seite. "Wir haben durch ein responsives Design die mobile Bedienbarkeit verbessert, da viele Nutzer die Energy-Charts mittlerweile auf Smartphones oder Tablets öffnen. Zudem wollen wir mit einer moderneren Oberfläche die Seite auch optisch auf den aktuellen Stand bringen", erklärt Prof. Bruno Burger. Auch für die Nutzung in Vorträgen oder Vorlesungen wurde die Seite optimiert.
In den nächsten Schritten sollen u.a. Daten des europäischen Satelliten Sentinel 5P eingebunden werden, der Stickoxide, Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Methan, Feinstaub etc. misst. Diese Schadstoff-Werte werden mit weiteren Datenkategorien verknüpft, wie zum Beispiel den Kraftwerksstandorten und den Windrichtungen, um den Einfluss einzelner Kraftwerke auf die Luftqualität aufzuzeigen.
Zu den Energy-Charts: www.energy-charts.de
Das Forum Neue Energiewelt ist der wichtigste Treffpunkt für innovative Akteur*innen der neuen Energiewelt. In diesem Jahr gibt es zwei Termine: Ein Netzwerktreffen am 24./25.09.2020 in Berlin - unter Einhaltung aller Hygieneregeln, mit inspirierenden Keynotes und interaktiven Elementen. Am 19./20.11. findet eine digitale Konferenz statt. Hier stehen vor allem die Wissensvermittlung, der informative Austausch und die Diskussion im Vordergrund.
Mehr Informationen und Tickets: www.forum-neue-energiewelt.de/open-air-netzwerktreffen
Am 31.07. haben wir einen Nachruf über Prof. Dr. Horst Selzer veröffentlicht, dabei haben sich ein paar kleine Fehler eingeschlichen, wir bitten dies zu entschuldigen. Hier der korrigierte Text:
Am 29.06.2020 ist Prof. Dr. Horst Selzer, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) im Alter von 86 Jahren gestorben. Er war der vierte Präsident der DGS. In der Zeit von April 1981 bis Oktober 1993 leitete er die Geschicke der DGS in finanziell und energiepolitisch turbulenten Zeiten mit großem Erfolg.
Seine Amtszeit ist geprägt durch Aktivitäten zur Strukturierung und Stabilisierung der DGS in inneren und wissenschaftlich-technischen sowie politischen Aktivitäten in der Außendarstellung. Ein die DGS stabilisierender Akt war die Festschreibung der Standortbestimmung durch die außerordentliche Delegiertenversammlung im Oktober 1981: Unabhängigkeit der DGS, Kompetenz in Energiefragen, Darstellung und Förderung zukünftiger Energietechnologien, Beeinflussung der Gesetzgebung.
In seine Amtszeit fiel die Einrichtung von Landesverbänden und Fachausschüssen. Diese Strukturierung ermöglichte erstmals die Unterstützung der vielfältigen Aktivitäten der DGS-Mitglieder in der gesamten Bundesrepublik; seien es regional, ortsgebundene oder ortsungebundene überregionale fachspezifische Aktivitäten. Nicht zuletzt hat er das nationale und internationale Sonnenforum ins Leben gerufen, die erste Tagung fand im Sommer 1977 in Bremen statt. Auch war er Gründungsmitglied und Ideengeber der europäischen Windenergie-Vereinigung "European Wind Energy Association (heute EWEA Wind).
Die DGS war in seiner Amtszeit in vielfältiger Weise energiepolitisch aktiv: Erstellung von Memoranden zu aktuellen Fragen, Diskussionen mit Referenten regionaler oder überregionaler Entscheidungsträger und nicht zuletzt in den Diskussionen während der jährlichen internationalen/nationalen Kongresse. Die Bedeutung und Anerkennung der fachlichen Kompetenz der DGS lässt sich auch beispielhaft aus der Namensliste der Schirmherren und Redner der Kongresse ablesen: Bundespräsidenten, Bundes- und Landesminister und hochrangige Ministerialbeamte.
Eine weitere Aktivität - die wie die Bildung der Landesverbände und Fachausschüsse - auch heute noch von tragender Bedeutung für die DGS ist, war die Verankerung der SONNENENERGIE als Sprachrohr der DGS. Herr Dr. Selzer hat sich um die DGS verdient gemacht. Er wird bleibend als Mitkämpfer für die Durchsetzung der Ziele der DGS - eine nachhaltige Energiewirtschaft - stehen.
... wird jetzt immer klarer, wie die Batterieforschungsfabrik in die Heimat der zuständigen Ministerin kam. Einfach hier nachlesen.
... ist die Mär vom billigen Atomstrom zwar schon immer falsch. Aber jetzt hat der Europäische Gerichtshof auch noch die Subventionen für den Hinkel-Müll, für den es kein Endlager gibt, bis St. Nimmerlein verlängert. Wobei uns nicht ganz klar ist: Das Vereinigte Königreich ist doch überhaupt nicht mehr in der EU. Oder doch? Oder Was?
... sind nicht nur wir der Meinung, dass die schöne, neue Wasserstoff-Gedankenwelt der Bundes- und Landesregierungen nichts weiter als jahrhundertealtes Gedankengut ist. Siehe „Potentialatlas Afrika“. Klingt irgendwie kolonialistisch. Ist es auch. „Die Zukunftstechnologie Wasserstoff baut in seiner jetzigen Form auf rückwärtsgewandten Ausbeutungsmustern auf. Einmal mehr soll Afrikas Rolle als Technologieimporteur und Rohstoffexporteur festgeschrieben werden.“ Schreibt Eva-Maria Schreiber. Na gut, sie ist „Linken-MdB“, aber die Zeitung ist die Frankfurter Rundschau.
... wurden wieder Solarpreise vergeben: Eurosolar hat gemeinsam mit der Energieagentur NRW am vergangenen Samstag in Münster die Preisträger des „Deutschen Solarpreis 2020“ gekürt. Neben dem Freiland-Anbieter Next2Sun - dessen aktuelles Großprojekt hatten wir in den DGS News hier vorgestellt, wurde die Stadt Freiburg für das neue Rathaus ausgezeichnet, das wir im November 2019 beschrieben hatten. Einen Sonderpreis für sein persönliches Engagement erhielt das DGS-Mitglied Prof. Volker Quaschning von der HTW Berlin für seine herausragende Leistung bei der Aufklärung zu Erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner!
... sind im aktuellen EEG-Entwurf auch noch andere Elemente beinhaltet, die außerhalb der derzeitigen Empörung der EE-Verbände liegen: So sollen die Ausnahmen bei der EEG-Umlagezahlung bei energieintensiven Unternehmen noch weiter ausgedehnt werden – nach Entwurf werden die Schwellenwerte zur Stromintensität bis 2025 um jeweils 1 Prozent pro Jahr abgesenkt werden, daneben sind Nachweiserleichterungen vorgesehen. Zukünftig werden sich also noch weniger große Unternehmen am EEG-Umlagetopf beteiligen. In anderem Zusammenhang können die Kupferhersteller aufatmen: Für sie wird es keine höheren Kosten durch den europäischen Emissionshandel ETS geben. Die EU-Kommission erlaubt nun zehn Branchen, darunter den Kupferherstellern, weiterhin von nationalen Regierungen Kompensationen für ihre energieintensive Produktion zu erhalten.
... Das derzeitige Patentsystem sorge dafür, dass Medikamente hochpreisig gehalten werden, auch wenn deren Entwicklung auf öffentlich finanzierter Forschung basiert. Diese Form der Privatisierung verschleiere, dass die öffentliche Finanzierung der Forschung und Entwicklung volkswirtschaftlich günstiger wäre als ihre Refinanzierung über Patente und hohe Preise. Das sind nur einige der Argumente der Initiatoren einer Petition für die Behandlung von Arzneimitteln als globale öffentliche Güter und für eine Begrenzung der Macht von Pharmaunternehmen im öffentlichen Interesse.
... Umweltwissenschaftler in Australien berichten, dass ihre Arbeitgeber sie unter Druck setzen, Forschungsergebnisse herunterzuspielen oder zu vermeiden, dass diese kommuniziert werden.
Das Redaktionsteam der DGS-News
Nur elektrische Firmenwagen? In Belgien sind rund 10 Prozent der Autos Firmenwagen, die aber öfter als der Durchschnitt genutzt werden und daher 20 % der PKW-Fahrleistung erbringen. Die designierte neue Regierung im Nachbarland plant derzeit ein Verbot für Verbrenner-Firmenwagen ab 2026. Nur noch elektrische Neuwagen (keine Plug-In-Hybride) sollen dann noch zugelassen werden. Ein Wunsch, der die SUV-Hersteller zittern lassen könnte, aber: Die Regierungsbildung in Belgien ist schwierig, ob das Verbot kommt ist unklar: www.electrive.net/2020/09/21/belgien-plant-nur-noch-e-firmenwagen-ab-2026
Klein-PV könnte Ausbauziele sichern (siehe Meldung in diesen News): Selbst Kerstin Andreae, die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), „ist davon überzeugt, dass es im Bereich der Photovoltaik endlich einen Boom auf den Dächern brauche“, berichtet GEB-info. Wann endlich werden die Damen und Herren der Bundesregierung die Signale gegen ihren Ökoenergie-Ausbauboykott hören? Eigentlich knallt es schon laut genug – und das von vielen Seiten: www.geb-info.de/nachrichten/studien-140-gwp-mit-pv-kleinanlagen-bis-2030-moeglich.
Das Kind im Brunnen: Treffender kann der Nonsens der Smart-Meter-Verpflichtungen bei PV kaum beschrieben werden: Aus dem unten verlinkten Artikel wird die komplette Unsinnigkeit und Uneinheitlichkeit des Roll-Outs der intelligenten Messsysteme deutlich. Dem ist nicht mehr hinzuzufügen, außer vielleicht: Bitte, liebe Bundestagsabgeordnete, lest diesen Text und ändert den EEG-Entwurf im laufenden Verfahren dazu noch ab. Die Energiewende braucht Vorfahrt, nicht die Bürokratie: bizz-energy.com/exklusiv-vorab/smart-meter-im-eeg-das-kind-liegt-im-brunnen
Wie Wasserstoffblasen platzen... : zeigt gerade das Beispiel vom H2-Laster Nikola. Da ist jetzt der Chef zurückgetreten, die US-Börsenaufsicht ermittelt – womöglich ist Nikola nicht einmal eine Wasserstoff-, sondern nur eine Luftblase. Dabei besteht die Gefahr, dass auch gleich noch ein großer deutscher Zulieferer mit platzen könnte: Bosch nämlich. Die Firma hatte in den letzten Jahren viel schlagzeilenträchtiges Engagement in den H2-Truck gesetzt: www.electrive.net/2017/09/20/nikola-motor-und-bosch-bringen-h2-lkw. Denn der nun entfleuchte Gründer Trevor Milton hält immerhin 20 Prozent der Aktien an Nikola; Wert: Etwa 2.8 Milliarden US-Dollar: www.freightwaves.com/news/breaking-news-trevor-milton-out-of-nikola
400 km sind genug: Michael Steiner, Entwicklungschef bei Porsche, hält eine E-Auto-Reichweite von 400 km mit einer Batterieladung für ausreichend. Mehr sei unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten nicht sinnvoll, denn das sei nur mit sehr großen Batterien zu erreichen. Eine große Batterie bedeute aber auch mehr Energie für die Herstellung und mehr Energie für ihre Bewegung im Fahrzeug. Porsche wird also wohl nicht versuchen, den Lucid Air (Reichweite ca. 832 Kilometer) oder den kommenden Tesla Roadster (Reichweite > 1.000 Kilometer) zu übertreffen: www.businessinsider.de/wirtschaft/mobility/der-porsche-entwicklungschef-haelt-400-kilometer-reichweite-fuer-ausreichend
CO2-Abgabe für Stinke-Schiffe: Bisher war die internationale Schifffahrt weder in den Zertifikatehandel eingebunden noch waren in den Klimaprotokollen von Kyoto und Paris Reduktionsziele für sie festgeschrieben. Jetzt will das EU-Parlament diesen Missstand korrigieren, und zumindest für schwimmende Abgas-Emittenten, die einen EU-Hafen anlaufen, 25 Euro pro Tonne CO2 erheben. Bei den aus Schiffsschornsteinen in EU-Gewässern ausgestoßenen 138 Mio. Tonnen CO2 ergäben sich 4 Mrd. Euro zusätzliche Steuereinnahmen. Die Reeder sind natürlich dagegen; sie setzen auf eine weltweite Regelung durch die Internationale Maritime Organization (IMO) – und so etwas kann dauern: www.welt.de/wirtschaft/article215818064/Emissionshandel-fuer-Schiffe-EU-Parlament-will-CO2-Abgabe.html
Reich = klimaschädigend: Diese Gleichung ist nach Angaben von Oxfam richtig: Eine aktuelle Studie des internationalen Verbundes diverser Hilfs- und Entwicklungsorganisationen zeigt, dass das weltweit reichste (eine) Prozent der Bevölkerung für doppelt so viel CO2-Emissionen verantwortlich ist als die ärmere Hälfte der Menschheit. In Deutschland ist es weniger, aber immer noch deutlich: www.zeit.de/wissen/umwelt/2020-09/klimawandel-co2-ausstoss-wohlhabende-menschen-oxfam-studie
Länger steuerbefreit: Der Einsatz von Elektroautos wird in Deutschland auch dadurch belohnt, dass für diese Fahrzeuge 10 Jahre lang keine KFZ-Steuer bezahlt werden muss. Der Deutsche Bundestag hat nun entschieden, dass das auch in den kommenden Jahren so bleiben soll: Auch die bis Ende 2025 zugelassenen Elektromobile sollen in den Genuss dieser Regelung kommen. www.electrive.net/2020/09/18/bundestag-verlaengert-kfz-steuerbefreiung-fuer-e-autos-bis-2030
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
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