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Ein Kommentar von Matthias Hüttmann
Fragen Sie genau bei dem Arzt nach Hilfe, wegen dessen Fehldiagnose Sie schwerwiegend erkrankt sind? Wohl kaum. Zumindest eine zweite Meinung einzuholen ist bekanntlich hilfreicher und wird meist auch so praktiziert. In Sachen verfehlter Energiepolitik verhalten sich viele jedoch wie die sprichwörtlich dümmsten Kälber, die ihren Metzger selber wählen.
Dabei ist es zwar hinlänglich bekannt: Das Gedächtnis des Menschen kann in unterschiedliche Arten eingeteilt werden. Und das Kurzzeitgedächtnis lässt sich deutlich vom Langzeitgedächtnis abgrenzen. Denn während wir im Alltag oft im Kurzzeitgedächtnis unterwegs sind, speichern wir nur im Langzeitgedächtnis dauerhaft etwas ab. Rufen wir unseren gesammelten Erlebnisfundus ab, so nutzen wir unsere Fähigkeit des Erinnerns. Weshalb das auf unser Beurteilungsvermögen bisweilen kaum eine Rolle zu spielen scheint, ist immer wieder verwunderlich. Womöglich ist das eine Form der kognitiven Dissonanz, bei der wir Entscheidungen vor allem aus Bequemlichkeit treffen, da es ansonsten anstrengender oder unangenehmer werden könnte.
Die aktuellen politischen Debatten sind ein gutes Beispiel dafür, dass der bequeme Weg, über dessen Konsequenzen wir wohlweißlich Bescheid wissen, dem vernünftigeren und durchdachten vorgezogen wird. Wirklich nervig wird es aber, wenn die Lösungen genau bei den inkompetenten Protagonisten angefragt werden, welche die momentane Situation maßgeblich mit zu verantworten haben. Ihre Lösungsvorschläge ähneln dann, wenig überraschend, genau denen, die uns ins Schlamassel geritten haben. Auch wenn die Eskalation in der Ukraine nicht direkt durch die Vorgängerregierungen verursacht wurden, so wurden die Konsequenzen der herbeigeführten Abhängigkeiten durchaus bewusst in Kauf genommen. Nur weshalb sollten ausgerechnet die Saboteure der Energiewende, die bekanntlich nicht nur auf Regierungsbänken ihren Platz haben, plötzlich kompetente Ratgeber sein? Sicher, auch auf dieser Seite könnte es, gerade wegen der zahlreichen Fehleinschätzungen, zu Einsichten kommen. Aber leider ist genau dies nicht der Fall. Vielmehr werden genau die gleichen Rezepte verschrieben, die unser energetisches Immunsystem so sehr geschädigt haben. Da wird auch keine Platitude gescheut.
Am aufdringlichten ist die Beharrlichkeit, mit der ein Weiterbetrieb von Atomkraftwerken gefordert wird. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass dieser Vorschlag im Wesentlichen politisch motiviert ist und auf einer sehr dünnen Faktenbasis basiert. So geistern immer wieder Fantasiezahlen durch die Medien, werden Gefälligkeitsgutachten beauftragt und unverblümt Ängste geschürt. Sei es, dass die Gefahr von Blackouts an die Wand gemalt wird oder auch die Mär vom strompreissenkenden Atomstrom erzählt wird. Denn ob die Kernreaktoren nun laufen oder nicht: Den Strompreis beeinflusst das praktisch nicht. Die Strompreisbildung richtet sich nach den teuersten Kraftwerken. Und wie stabil Atomkraft im Kernenergievorzeigeland Frankreich funktioniert, wird gerade jetzt wieder deutlich vor Augen geführt.
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Ein Bericht von Tatiana Abarzúa
Wissenschaftler:innen haben vor einigen Jahren ermittelt, welche Menge an Emissionen an Kohlenstoffdioxid vereinbar ist mit den Temperaturzielen, die im Übereinkommen von Paris beschlossen wurden. Auf diesen Budgetansatz, für Deutschland, hatte sich das Bundesverfassungsgericht im historischen Beschluss zur Klimaschutzgesetzgebung vom 24. März 2021 bezogen und „verfassungsrechtliche Grenzen aufgezeigt“ (die DGS-News berichteten) Diesen Sommer hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) die Berechnung der „CO₂-Budgets“ auf der Grundlage des neuesten wissenschaftlichen Stands aktualisiert.
Zuvor, im Umweltgutachten 2020, ermittelte der Sachverständigenrat für das Ziel, den Anstieg der mittleren Erdtemperatur mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 % auf 1,75 °C zu begrenzen, dass auf Deutschland ab 2020 ein „verbleibendes konkretes nationales CO2-Restbudget“ von 6,7 Gigatonnen (Gt) entfällt. So steht es auch in den Leitsätzen zum Beschluss des Ersten Senats. Zwischenzeitlich gibt es Initiativen in verschiedenen Bundesländern, die sich mit der Frage nach CO₂-Budgets für einzelne Bundesländer beschäftigen.
Budget aktualisiert
Bei der Aktualisierung wurden sämtliche methodischen und wissenschaftlichen Aspekte der Analyse des IPCC-Sonderberichts zum 1,5 °C-Ziel des Pariser Abkommens „überprüft und teilweise erheblich verbessert“, wie der SRU erläutert („Wie viel CO₂ darf Deutschland maximal noch ausstoßen? Fragen und Antworten zum CO₂-Budget“). Neben einem Abgleich der mittels Klimamodellen berechneten Erwärmung mit den historisch beobachteten Werten, gehörte eine neue Bestimmung der bisherigen Erwärmung der Erde dazu – sie wurde etwas geringer angesetzt als zuvor.
Das Ergebnis lautet: Aktualisiert beträgt das Budget ab 2022 für Deutschland 6,1 Gt CO₂ um die Erhitzung der Erde auf 1,75 Grad zu begrenzen (mit 67 % Wahrscheinlichkeit, 775 Gt globale Emissionen). Für das 1,5-Grad-Ziel (50 % Wahrscheinlichkeit, 500 Gt globale Emissionen) müsste Deutschland seine Emissionen auf 3,1 Gt CO₂ begrenzen bzw. 2,0 Gt CO₂ für das 1,5-Grad-Ziel (67 % Wahrscheinlichkeit, 400 Gt globale Emissionen). Die vorgeschlagenen maximalen CO₂-Budgets stellen eine Obergrenze dar, die nicht überschritten werden sollte, argumentiert der SRU.
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Ein Bericht von Götz Warnke
Als sich Ende September 2018 die Tore der Hamburger Messehallen für die „WindEnergy“ schlossen, konnte noch niemand ahnen, dass es für die größte Windmesser der Welt vier Jahre bis zum Wiedersehen dauern würde. Doch die WindEnergy Hamburg 2020 musste coronabedingt in Präsenz ausfallen, und so kommt die internationale Windenergiebranche in Hamburg erst in dieser letzten Septemberwoche auf der WindEnergy Hamburg 2022 wieder zusammen.
Und zwischen dem Jahr 2018 und heute liegen Welten: in den letzten Jahren der Merkeladministration hatte es insbesondere die deutsche Windkraftindustrie schwer. Trotz aller Lippenbekenntnisse zur Energiewende wurde zwischen Flensburger Förde und Bodensee ab 2018 kaum noch nennenswerte Windkraftleistung hinzu gebaut. Und nicht nur die Rotorblattfertigung ist inzwischen aus Deutschland verschwunden, auch dringend benötigte, große deutsche Windanlagenbauer wie der Offshore-Spezialist Senvion wurden durch die Politik so „gemeuchelt“. Denn wer kaum Anlagen in seinem Heimatmarkt errichtet, hat international ein Argumentationsproblem.
Kein Wunder also, dass die Branche in Deutschland große Hoffnungen auf die neue Bundesregierung setzt, auch wenn durch den Ukrainekrieg und die notwendigen neuen Gesetze sich im 1. Halbjahr 2022 die Ausbauzahlen noch nicht wesentlich gebessert haben. Jedenfalls ist die Stimmung bei den Branchenunternehmen, aber bei den entsprechenden Betriebsräten und Gewerkschaften inzwischen deutlich besser, was sich natürlich auch auf der WindEnergy niederschlägt. Die ist zwar mit ihren rund 1.400 Ausstellern aus ca. 40 Ländern international, und wird neben deutschen Organisationen wie dem Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) auch getragen vom Global Wind Energy Council (GWEC), der World Wind Energy Association e.V. (WWEA), sowie dem WindEurope-Verband. Sie ist aber dennoch ein Schaufenster der weiterhin technisch starken deutschen Windindustrie. Eröffnet wurde sie übrigens am Dienstag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.
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Ein Situationsbericht von Heinz Wraneschitz
„Speicher sind das ungelöste Problem der elektrischen Energieversorgung.“ Das hat der Nürnberger Ohmhochschul-Professor Horst Küch seinen Energietechnik-Studenten schon vor über 40 Jahren klargemacht. Heute dürfte er es immer noch so lehren. Denn an dieser Tatsache hat sich zumindest bis zum Kongress des Bayerischen Cluster Energietechnik „Energiespeicher für die zukünftige Stromversorgung“ vor einiger Zeit in Nürnberg offensichtlich nichts Grundsätzliches geändert.
„Vier Gigawatt (GW) nicht übertragbare Leistung gibt es laut unserer Netzstudie 2“, weiß Hannes Seidl von der Deutschen Energieagentur Dena. Viel Energiepotenzial, das in die Netze der Nachbarländer Deutschlands abgeschoben werden muss, wenn der Momentanverbrauch gerade unter der Stromerzeugung liegt. Weshalb bei viel Windkraftstrom im Norden, bei hoher Solarerzeugung im Süden innerhalb unseres Landes ein Ausgleich geschaffen werden soll: Durch vielhundert Kilometer Höchstspannungsleitungen, lautet der politische Wille.
Doch Leitungstrassen zu planen und zu bauen geht nicht von heute auf morgen. Schnelle Lösungen wären gefragt. Eine Idee dazu hat Prof. Dr. Oliver Mayer, im GE-Forschungszentrum Garching bei München tätig. In Laufwasserkraftwerken könnte der Überschussstrom gespeichert und bei stärkerem Bedarf wieder abgegeben werden. Man müsste „nur“ die Staustufen in den großen Flüssen von den Netzleitwarten aus regeln können, erklärt Mayer.
Das Prinzip: nicht – wie üblich - die auf einer mittleren Leistungsstufe werden die Turbinen bei Mayer im Normalfall mit geringerem Wasserdurchsatz betrieben, aber bei Spitzenstrombedarf für einige Minuten bis zu einer Stunde auf Volllast hochgefahren. Das würde allein am oberbayerischen Inn eine Regelenergie von knapp 150 Megawattstunden (MWh) ergeben, hat Prof. Mayer errechnet, und zwar ohne technischen Umbau der Kraftwerke. Doch es gibt ein bürokratisches Problem: Ein Aufstauen des Oberwassers um 10 oder 20 cm sieht die Genehmigung der Laufwasserkraftwerke nicht vor. Ein neues, langes Verfahren sei zu durchlaufen. Mit Prüfung aller Umweltaspekte aus heutiger Sicht: Die neuen Auflagen würden viel kosten. Mayers Lösungsvorschlag: Ein Umdenken aller Beteiligten, vor allem der Wasserwirtschaftsämter, um die Energiewende zu erleichtern.
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Eine Betrachtung von Jörg Sutter
Zwei gute Nachrichten für die Umsetzung von PV-Projekten haben uns gestern erreicht: Die neuen Dach-Vergütungssätze des EEG 2023 sind von der EU freigegeben und die Bauminister der Länder haben sich auf eine neue Abstandregel verständigt.
EU-Freigabe erfolgt
Die neuen und erhöhten Vergütungssätze des EEG 2023 sind zwar seit 30.07. mit der neuen EEG-Version in Kraft getreten, durften formal aber bislang noch nicht angewendet werden. Dafür musste noch die Freigabe der EU abgewartet werden, die aufgrund des möglichen Subventionstatbestandes hier eine Vetomöglichkeit hat und das daher beihilferechtlich geprüft hat.
Nun hat die EU-Kommission die neuen Vergütungssätze freigegeben, damit können sich die Interessenten und Bauwilligen nun drauf verlassen, dass diese Werte auch für eine wirtschaftliche Betrachtung belastbar genutzt werden können. Die monatliche Absenkung der Vergütungssätze wurde im EEG 2023 bis Januar 2024 sowieso ausgesetzt, die jetzt bestätigen Werte sind damit auch noch für Anlagen mit Inbetriebnahme im kompletten nächsten Jahr gültig.
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Ein Erlebniskommentarbericht von Heinz Wraneschitz
„Preisschock bei Strom und Gas - Wie kommen wir durch den Winter?“ So war die live übertragene Bürgersendung „Jetzt red i“ des Bayerischen Rundfunks an diesem Mittwoch betitelt. Und weil ich als Bürger hatte eine Karte ergattern können, saß und stand ich halb an besagtem Abend im Fernsehstudio Franken des BR in Nürnberg. Ganz in der Nähe der zwei Protagonisten, Hubert Aiwanger, Bayerischer Wirtschafts- und Energieminister (Freie Wähler) und Florian von Brunn, Vorsitzender der BayernSPD.
Und ich war gespannt, Antworten auf die Fragenkomplexe zu hören, welche im Vorfeld bekannt waren: Was muss die Politik tun, damit Energie bezahlbar bleibt? Wie können Bürgerinnen und Bürger effektiv entlastet werden? Wie gefährlich ist der Preisschock für die Wirtschaft? Was passiert, wenn man die hohen Strom- und Gasrechnungen nicht mehr zahlen kann? Der so genannte Einspieler ganz zu Beginn über die Probleme bei der Alternativbrauerei Schanzenbräu Nürnberg machte Hoffnung, es werde konkrete Ideen zum Umgang mit der faktischen Energiekrise geben.
Doch was darauf folgte, waren vor allem Schuldzuweisungen von Hubert Aiwanger an die Bundesregierung: Die sei verantwortlich für all das, was Bürger:innen wie Wirtschaft ganz aktuell erleben, vor allem also, dass ihnen die Elektrizitäts- und Heizkosten über den Kopf wachsen. Selbst als Florian von Brunn wiederholt darauf hinwies, das Ganze sei „ausgelöst vom russischen Krieg gegen die Ukraine“: Aiwanger blieb bei seiner „Berlin ist verantwortlich“-Position (siehe auch Beitrag Wir brauchen Deeskalation, oder „Immer die gleichen Verdächtigen“ in diesen News). Wobei natürlich auch von Brunns Aussage nicht ganz stimmt: Die Gaspreise – und wegen deren Börsen-Auswirkungen auch die Strompreise – stiegen spätestens im Juli 2021 drastisch an, ein Dreivierteljahr vor Putins Ukraine-Überfall.
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In diesem Onlineseminar für Planer, Ausführende und Bauherren unseres Kooperationspartners, dem Sonnenhaus-Institut e.V., werden am 12. Oktober architektonische Möglichkeiten der Integration von Kollektoren und Photovoltaik in Dach und Fassade anhand verschiedener Gebäudetypen und zahlreicher beispielhafter Lösungen in qualitativ anspruchsvoller Architektur vorgestellt. Dabei wird auch herausgestellt, dass das Thema keineswegs neu ist, begann gute Gestaltung bereits vor über 40 Jahren.
Die Integration solartechnischer Systeme bedeutet das schlüssige Einfügen eines Bauteils in eine neue oder bestehende Dach- oder Außenwandkonstruktion. Dabei hat dieses Element als Teil der Gebäudehülle funktionale und konstruktive Aufgaben zu übernehmen. Bei der gestalterischen Einbindung und baulichen Integration muss deshalb gewährleistet sein, dass die Installation auf oder in der Außenhaut nicht im Widerspruch zu den Anforderungen und Eigenschaften der Gebäudehülle steht, sondern diese optimal ergänzt und unterstützt. Gestaltung ist dabei kein übergeordnetes Prinzip.
Referent Dipl.-Ing. Architekt BDA Roland Krippner ist langjähriger Experte: Professur für das Lehrgebiet „Konstruktion und Technik“ (seit WiSe 2008) und Forschungsprofessur „Technologie der Gebäudehülle“ (seit SoSe 2022) an der Technischen Hochschule Nürnberg. Fachautor, u. a.: Fassaden Atlas (3/2020 [2004]), Basics Fassadenöffnungen (2/2019 [2007]), Gebäudeintegrierte Solartechnik (2016).
Hinweis: diese Fortbildung wird für die Verlängerung der Eintragung in der Energieeffizienz-Expertenliste mit 2 Unterrichtseinheiten (Wohngebäude), 2 Unterrichtseinheiten (Nichtwohngebäude) und 2 Unterrichtseinheiten (Energieaudit DIN 16247 (BAFA)) angerechnet.
Termin: Mittwoch, 12. Oktober 2022, 18.00 Uhr (online)
Teilnahme für Mitglieder kostenlos; Nichtmitglieder: 25,- Euro
Anmeldung unter: info@sonnenhaus-institut.de
Die Energie AG Reisbach veranstaltet mit ihren Kooperationspartnern, u.a. ist das die DGS-Sektion Niederbayern, Vorträge zum Thema Energiewende und Klimaschutz.
Aktuell sind wieder Präsenzveranstaltungen möglich. Aus diesem Grund finden die Wintervorträge im Haus der Bürger in der Neumühl Straße 4 in Reisbach statt. Sollte die Pandemielage es erforderlich machen, ist eine Verlegung auf online vorgesehen. In diesem Falle steht der Link auf der Hompage des Marktes Reisbach bereit. Veranstalter sind die EnergieAG Reisbach in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Dingolfing-Landau, Snowleopard und die DGS. Die Teile der Reihe können unabhängig voneinander besucht werden und bauen nicht aufeinander auf.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei - Spenden zur Unterstützung sind willkommen.
Der erste Termin findet am 12. Oktober statt. Das gesamte Vortragsprogramm können Sie hier nachlesen.
Müll statt Gas: Am Würzburger Müllkraftwerk stapeln sich tausende Rollen mit Müll. Denn die Stadt, die vom ZDF schon mal vom Main an die Würz verlegt wurde, soll im Winter mit Müll statt Gas beheizt werden. Ob andere Städte auf ähnliche Ideen gekommen sind, wissen wir leider nicht: www.br.de/nachrichten/bayern/um-gas-zu-sparen-wuerzburger-bunkern-muell-fuer-den-winter,TIhBEO8
Fossile Risiken: Seit kurzem ist bekannt, dass aus den Pipelines Nord Stream 1 und 2 Gas austritt. Die Leckagen befinden sich in der Nähe der Insel Bornholm (Lagekarte). Sie können – einer ersten Abschätzung nach – zu Treibhausgasemissionen an Methan in Höhe von umgerechnet bis zu 28,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten führen, nehmen die DUH-Mitarbeiter Constantin Zerger und Sascha Boden an. Deshalb fordern sie, dass das verbleibende Gas aus den Strängen abgepumpt wird. Zwischenzeitlich teilte ein Dozent für Seismologie dem schwedischen Sender SVT mit, dass kein Zweifel bestehe, dass die Gaslecks durch Explosionen verursacht wurden. Einem weiteren Medienbericht zufolge, sagte der Kreml-Sprecher, dass „keine“ Option ausgeschlossen werden könne, auch nicht Sabotage: twitter.com/ConstZerger/status/1574860029336948759.
Gadgets, die das Stromnetz meiden: Auch wenn es relativ unwahrscheinlich ist: ein Ausfall/Blackout des Stromnetzes stellt für die meisten Bürger ein Horrorszenario dar. Kein Wunder, dass sich viel nun kleine Geräte zulegen, die wichtige Funktionen auch ohne das Stromnetz erfüllen: PV-Module mit tragbarem Akku, LED-Taschenlampen, Kurbelradios, Lichtbogen-Feuerzeuge mit integriertem Akku, Microwindanlagen – alles okay. Aber stinkende, CO2 ausstoßende Benzingeneratoren, für die ggf. kein Benzin mehr zu bekommen ist, weil an der Tankstelle wegen Strommangels die Pumpen ausgefallen sind? Echt jetzt??? www.techstage.de/ratgeber/gadgets-gegen-den-blackout-strom-erzeugen-kochen-und-filtern/2wtekqn
Kein Durchmarsch für E-Fuel-Fans: Zwar ist der neue VW-Chef Oliver Blume ein E-Fuels-Fan – das sind die Flüssigtreibstoffe, deren Herstellung zwar viel Energie verbraucht, die aber dem Kind im Manne auch künftig wohliges Blubbern seiner Boxermotoren verheißen –, aber ein wichtiger Anteilseigner des VW-Konzerns bleibt kritisch: Niedersachsens und sein Ministerpräsident Stephan Weil halten E-Fuels auf absehbare Zeit für zu energieintensiv: www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/vw-aufsichtsrat-weil-sieht-e-fuels-skeptisch-a-fb0474e1-eda1-4a7f-a268-fb0318300efc
Eigentlich sind (fast) alle politisch (Un-)Verantwortlichen Schuld am aktuellen europäischen Energiedesaster: Das jedenfalls kann meinen, wer diesen wohlrecherchierten Beitrag des Deutschlandfunk gelesen hat. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum jede:r guten Gewissens auf alle anderen zeigen kann. Achja: Bekanntlich weisen dann drei Finger auf einen selber: www.deutschlandfunk.de/die-netzwerke-des-kremls-kommentar-100.html
Das Redaktionsteam der DGS-News
... gingen im Zeitraum 2001 bis 2020 innerhalb der EU 49 von 165 AKWs vom Netz, wie die Umweltorganisation ausgestrahlt recherchiert hat. Nun hat die belgische Atomaufsicht mit Doel 3 einen weiteren Reaktor stillgelegt (endlich). Im Februar 2023 soll ein weiterer Reaktor abgeschaltet werden: Tihange 2, der Mikrorisse aufweist (Wasserstoffeinschlüsse).
... kann beim Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) unter der eMail svenja.binz@bbr.bund.de die Broschüre „Klimaangepasste Gebäude und Liegenschaften“ bestellt werden. Die interessanten 127 Seiten halten nicht nur wichtige Informationen für (Um-)Bauherren bereit, sondern ein Bauteilkatalog stellt auch detaillierte Informationen zur Gefährdung und Empfehlungen zur Bauteil-bezogenen Anpassung gegenüber Extremwetterereignissen bereit – z.B. auch für Architekten, die die Klimakrise bisher nicht ernst genommen haben.
... findet am 12. und 13. Oktober in Berlin die Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien als Hybridveranstaltung unter dem Titel „Forschung für die Wärmewende – klimaneutral, effizient und flexibel“ statt.
... hat ein 17jähriger in den USA einen Elektromotor entwickelt, von dem immerhin das Smithsonian Institut meint, der Motor könnte ein Meilenstein für die E-Auto-Industrie sein. Schaun mer mal ..
... gibt es mit "Alle fürs Tempolimit” eine neue Netzwerkkampagne. Damit möchte ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis die Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf deutschen Autobahnen vorantreiben. Jede Person kann unter www.tempolimit.jetzt ihre Wahlkreisabgeordneten finden und direkt per Mail zu einer Positionierung über das entsprechende Online-Tool auffordern.
... hat der Deutsche Industrieverband Concentrated Solar Power e.V. (DCSP) in einer Mitteilung darauf verwiesen, dass konzentrierende Solarthermie kosteneffizient und CO2-frei und für solare Prozesswärme in der Industrie wie bei der Fernwärme auch in Deutschland sehr attraktiv ist. Als Alternative zur fossilen Wärmeversorgung könne die konzentrierende Solarthermie auch hierzulande industrieller Prozesswärme bis zu 400 Grad Celsius erzeugen. Dieser Temperaturbereich entspräche einem wesentlichen Anteil der in der Industrie benötigten Wärme.
... wurde von den Stadtwerken Greifswald die größte Solarthermieanlage Deutschlands in Betrieb genommen. Die Anlage hat eine Kollektorfläche von rund 18.700 qm uns soll jährlich annähernd 8.000 MWh in das Fernwärmenetz der Stadt Greifswald einspeisen.
… wird zwar nicht das Rad immer wieder neu erfunden, aber offenbar Solar-Dachziegel für Strom und Wärme. Schon 1979 hat jener Herr hier, er heißt Heiner Bauer und kommt aus dem kleinen Ort Seligenporten, ein Patent erlangt. Aber jetzt brüstet sich die TH Köln, gemeinsam mit der paXos Consulting & Engineering GmbH & Co. KG: Sie hätten „im Projekt „Solardachpfanne.NRW“ eine Dachpfanne mit eingebauten Solarzellen, die herkömmliche Dacheindeckungen ersetzt und Strom sowie Wärme erzeugt“ entwickelt. Hurra – für die Hochschule und die Firma. Denn dafür gab es bestimmt viel Forschungsgeld. Vielleicht hätten sie vorher mal gugeln sollen nach entsprechenden Patenten?
... bekommt der Greifswalder Moor-Aktivist und Deutscher Umweltpreisträger Prof. Hans Joosten, ein Holländer wohlgemerkt, „am 30. September den Verdienstorden der Bundesrepublik für seine Forschung und sein Engagement zu Moor und Klimaschutz. Unter dem Motto "Brücken bauen" zeichnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Moorkundler und 20 weitere Personen anlässlich des Tages der Deutschen Einheit im Schloss Bellevue aus.“ Wir gratulieren herzlich.
... will Markus Söder statt des kleinen schlimmen Fingers von Robert Habeck nicht nur die ganze Hand, sondern gleich das Ende des Atomausstiegs. Was zu erwarten war, wenn ein Grüner an den Grundfesten der Ökopartei rüttelt.
... ist die jüngste Novelle des Energiesicherungsgesetzes (EnSiG) eine „weitgehend verpasste Chance für die Versorgungssicherheit mit bezahlbarer Energie und für den Klimaschutz“. Das dürfte nicht nur der BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e.V. so sehen, der seine Enttäuschung am Mittwoch, 28. September 2022 öffentlich kundtat. Am heutigen Freitag soll die Novelle im Plenum des Bundestages beschlossen werden. Doch laut BSW werde so „der mögliche Beitrag der Solarenergie zur Beschleunigung der Energiewende für den Wärmesektor nicht und den Stromsektor kaum mobilisiert“.
Das Redaktionsteam der DGS-News
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Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
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DGS News-Redaktion
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