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Eine Beschreibung von Jörg Sutter
In der vorvergangenen Woche hat Wirtschaftsminister Habeck den Entwurf der „Photovoltaik-Strategie“ vorgestellt und um Rückmeldung und weitere Anregungen gebeten. In den DGS-News hatten wir nach Veröffentlichung die Inhalte der Strategie beschrieben und auch ausgeführt, was uns darin fehlt.
Viele Rückmeldungen mit Ergänzungsvorschlagen haben uns erreicht, so dass wir kein Problem hatten, eine ausführliche Stellungnahme dazu seitens der Bundes-DGS beim BMWK abzugeben. Die Stellungnahme findet sich hier und enthält etliche Punkte, die in den DGS-News-Beiträgen noch nicht angegeben waren.
PV-Strategie positiv
Trotz der vielen Verbesserungswünsche und Ergänzungen haben wir darin deutlich gemacht, dass die PV-Strategie in die richtige Richtung führt und wir die 11 aufgeführten Punkte des Entwurfes grundsätzlich begrüßen. Das war bei politischen Änderungen zur Photovoltaik in den vergangenen Jahren nun wirklich nicht sehr häufig der Fall, denken wir zurück an schmerzliche EEG-Änderungen, die in früheren Jahren die Förderungen reduziert und das EEG unnötig kompliziert gemacht haben. Jetzt weht sichtbar ein anderer Wind als bei früheren Regierungen.
Wir möchten an dieser Stelle gerne auf eine Grafik des Solarfördervereins Deutschland aufmerksam machen, die den PV-Ausbau in Deutschland skizziert und zu dem Schluss kommt, dass wir im vergangenen Jahr 11,2 GW statt 7,1 GW installiert hätten, wenn der Ausbautrend der Jahre 2010 bis 2012 ohne politisch verursachten Markteinbruch fortgesetzt geworden wäre.
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Eine kommentierte Analyse von Tatiana Abarzúa
442.210 Wähler:innen (50,9 %) stimmten für den Volksentscheid „Berlin 2030 klimaneutral“, also wenn auch knapp, die Mehrheit. 423.418 Wähler:innen (48,7 %) stimmten dagegen. Für die Annahme des Beschlussentwurfs, das Land Berlin durch Änderung des Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2030 verpflichten (die DGS-News berichteten), hätten jedoch zusätzlich auch mindestens 25 % aller Wahlberechtigten zustimmen müssen. 165.308 Stimmen haben gefehlt, um dieses Quorum zu erreichen. Somit ist der Volksentscheid gescheitert.
Nun bleibt es bei der bisherigen Zielsetzung im Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz, die CO2-Emissionen „spätestens bis zum Jahr 2045 um mindestens 95 Prozent im Vergleich zu der Gesamtsumme der Kohlenstoffdioxidemissionen des Jahres 1990“ zu verringern. Also nicht 15 Jahre früher. Wie geht es nun weiter mit den Klimaschutzambitionen der Berliner:innen?
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Eine Kritik von Götz Warnke
Wenn ein:e deutsche:r Politiker:in angesichts der Krise am Wärmemarkt nach den Optionen für ein künftiges Energiesystem gefragt wird – ein Thema, von der er/sie häufig noch nie eine Ahnung hatten – , dann lautet die Antwort meist „Wasserstoff“. Wer als uninformierte:r Politiker:in jetzt noch mehr erläutern muss, der redet dann gern von Wasserstoffwirtschafts-Visionen, künftig in Massen einsetzbaren E-Fuels (mit Strom und Wasserstoff hergestellte Kraftstoffe) und Technologieoffenheit.
Doch was ist dran an diesen Visionen, was sagen die Fakten? In den ersten beiden Teilen haben wir uns mit der Energieverschwendung auf dem Wasserstoffpfad und der extrem schwierigen Handhabung des extrem flüchtigen Moleküls beschäftigt. Leider sind das noch längst nicht alle Probleme.
Das Nutzer-Problem
Wenn Wasserstoff so energiegierig, schwierig und damit natürlich auch teuer ist, sollte er, um den Aufwand zu rechtfertigen, auch dringend gebraucht werden. Und zwar gebraucht werden nicht im Sinne von „Nice to have“ oder „Me too“, sondern als alternativlose Lösung. Wie sieht es damit in den verschiedenen Sparten aus, in denen die Wasserstoffbefürworter das Gas so gern einsetzen würden?
Einen ersten Hinweis gibt die „Wasserstoffleiter“ („Hydrogen Latter“) des britischen Analysten und Beraters Michael Liebreich, wozu es eine – abgewandelte – deutsche Adaption gibt. Auch wenn diese Leitern durchaus ihre Schwächen haben, so geben sie doch im Großen und Ganzen den Sachverhalt korrekt wieder. Sehen wir uns also an, wo Wasserstoff und die aus ihm hergestellten E-Fuels „alternativlos“ sind:
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Ein Bericht über ein Experiment von Heinz Wraneschitz
„It Never Rains in Southern California“: Albert Hammond hat seinen wohl berühmtesten Song vor genau 51 Jahren veröffentlicht. Doch inzwischen kann man auch hierzulande das Gefühl bekommen, man lebt in Kalifornien: Trotz Starkregenereignissen sinken die Niederschläge über`s Jahr fast überall.
Brandaktuell hat der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft VBEW gefordert: „Im Kampf gegen den Klimawandel: Wasserwirtschaft braucht redundante und resiliente Strukturen.“
Auch in Franken lassen die sinkenden Niederschlagsmengen die Alarmglocken schrillen. Doch zumindest der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim macht sich nun auf, durch konkrete Gegenmaßnahmen nicht weniger als der erste klimaresiliente Landkreis Bayerns zu werden. Dieses klar gesteckte Ziel zu erreichen, dazu sind die Kreiskommunen und der Kreis selbst fest entschlossen. Und für die Bürgermeister:innen und den Landrat führt der einzige Weg dorthin über „einen zukunftsorientierten Wasserrückhalt und eine geordnete Nutzung des Wassers vor Ort“. Am Tag des Wassers 2023 haben sie sich in Weinort Ipsheim auf die Reise gemacht.
Doch die Kommunalvertreter:innen sind nicht allein: Sie haben sich mit der geballten fachlichen Kompetenz der zuständigen Behörden in ein Boot gesetzt. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach (WWA) koordiniert das Ganze; das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken (ALE) ist dabei; nicht zu vergessen die Umweltbehörden aus Kreis und Mittelfrankens Bezirksregierung.
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Ein Vorschau von Bodo Giessler
Die morgen startende, 145 Milliarden umfassende, fossile-Energie-Abschöpfung (fEA) kompensiert die Klimaschäden bis 2021 und steigt kontinuierlich bis auf 900 Milliarden fEA an.
Die durch die Nutzung der fossilen Energien entstehenden Schäden werden im Verursacherprinzip quasi als Quellensteuer durch die ab heute den 01.04.2023 geltende fEA kompensiert. Noch bevor die Gerichte den Ökozid einzeln verhandeln, hat die Bundesregierung die fEA bundesweit klammheimlich eingeführt und rettet damit die Versicherungswirtschaft vor deren absehbaren Untergang.
Bereits vor der Pressekonferenz sind brisanten Details durchgestochen worden. Die Fortschrittskoalition hat nach Verkündung der regenerativen Freiheitsenergien, jetzt die Marktwirtschaft vollständig durchgesetzt, so dass jegliche, auch indirekten fossilen Subventionen, gestrichen wurden. Bei jedem Produkt muss künftig der individuelle CO2-Rucksack schon beim Verkauf bezahlt werden, statt ihn später durch die Versicherungswirtschaft kompensieren lassen zu müssen. Die Maßnahme soll auch die schon explosionsartig gestiegenen Beiträge stabilisieren ("Hilfe die Versicherungen werden unbezahlbar").
Noch strittig sind die finalen Werte, aber mit der morgigen Verkündung ist klar, dass nur noch bei CO2-frei hergestellten Produkten (Scope 1+2) keine Aufschläge mehr zu zahlen sein werden. Strittig ist bis heute jedoch noch die Höhe der regenativen Kaufprämien zur CO2-Kompensation bei PV und Wind, da diese Anlagen innerhalb von ein bis zwei Jahren negative CO2-Werte während ihres Betriebs haben (Scope 3) und als einzige Produkte nach Abzug der fEA sogar noch negative Kaufpreise erzielen werden.
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Gaslobby in der Kritik von Wien bis Rügen: Am vergangenen Wochenende fand in Wien die European Gas Conference statt, begleitet von Protesten von Klimaschutzaktivisten. Die Gaslobby ist offenbar stark vernetzt und weitet ihren Einfluss auf die Politik aus, wie eine kürzlich von Lobbycontrol veröffentlichte Studie zeigt, über die verschiedene Medien bereits berichteten. Besonders kritisch zu bewerten sind Entscheidungen, die das Energiesystem weiter an fossile Energie koppeln. Dazu gehören auch die LNG-Terminals, die europaweit geplant werden. Was Rügen betrifft, hat der Haushaltsauschuss die Bundesregierung aufgefordert, die Interessen und Einwände der lokalen Akteure zu berücksichtigen:www.derstandard.at/story/2000144947322/warum-die-gaslobby-auf-widerstand-trifft
Energie-Autarkie: Ist die Nürnberg-Messe auf dem Weg dorthin? Ein großer erster Schritt wurde jedenfalls gewagt: www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/wirtschaft/detailansicht-wirtschaft/artikel/selbstversorger-werden#topPosition
Windparks als Algengärten: Offshore-Windkraftanlagen haben nicht nur ein festes Fundament, sondern zwischen ihnen sind auch Fischerei und Schiffsverkehr verboten. Damit sind sie eine ideale Basis für Algenzuchten in der Ostsee, insbesondere für den Blasentang. Das jedenfalls meint Prof. Dr. Ulf Karsten von der Universität Rostock, der gerade in der Eckernförder Bucht eine Pilotanlage aufbaut. Die geernteten Algen können anschließend zu Kosmetikprodukten, Farben oder Dämmmaterial verarbeitet werden: www.mdr.de/wissen/versuchte-win-win-situation-windkraftanlagen-algen-100.html
Größtes britisches Wasserkraftprojekt seit Jahrzehnten: In den schottischen Highlands bei Coire Glas wird derzeit ein gigantisches Pumpspeicher-Kraftwerk errichtet: ein 92 m hoher Damm, 26 Milliarden Liter Wasser, 1,5 GW Leistung, 1,5 Milliarden Pfund Kosten; das Unterreservoir bildet der natürliche See Loch Lochy. Nachmachen, Deutschland! www.bbc.com/news/uk-scotland-highlands-islands-65015217
Heizen ohne PFAS-Probleme: Wärmepumpen können auch ohne, und zwar ohne die Ewigkeits-Chemikalien „Per- und Polyfluorierten Alkylverbindungen“ (PFAS), die als giftig gelten, und daher europaweit verboten werden sollen. Stattdessen kommt das natürliche Kältemittel Propan zum Einsatz: www.haustec.de/heizung/waermepumpen/waermepumpen-mit-propan-keine-probleme-durch-pfas-verbot
Neuer Akku mit extremer Energiedichte: Der chinesischer Elektronikhersteller Xiaomi hat einen neuen Feststoff-Akku mit einer Energiedichte von rund 1.000 Wattstunden pro Liter vorgestellt; das ist das vier- bis fünffache der meisten heutigen Akkus. Der Akku soll zudem robuster und weniger kälteempfindlich sein: t3n.de/news/neuer-feststoff-akku-xiaomi-energiedichte-sicher-1538267/
E-Austausch-Alternative für kleine Motorräder: Zu Zig-Millionen röhren sie über die Straßen der Welt: Kleinkrafträder mit stinkender Abgasfahne. Und das vielfach nicht, weil ihre Besitzer das unbedingt so wollen, sondern weil sie keine Alternative haben. Für diese Kleinkraft-Besitzer hat der belgische Techniker Ben Surains seinen elektrischen Umrüst-Antrieb E-Core entwickelt. So können auch Motorradfahrer emobil werden, die sich kein neues motorisiertes Zweirad leisten können: www.motorradonline.de/ratgeber/elektro-antrieb-e-core-fuer-kleine-motorraeder/
Wer ist da eigentlich der Verbrecher? Hier sieht und liest man, wie ein von der Politik zum „Klimaterroristen“ Abgestempelter von einem – laut Firma achsolieben – Lastwagenfahrer brutal zusammengetreten wird. Das haben Dobrindt und Co erreicht: www.nordbayern.de/panorama/klima-aktivist-brutal-in-den-bauch-getreten-lkw-fahrer-rastet-komplett-aus-1.13106595
Das Redaktionsteam der DGS-News
… ist das jetzt Grüngelbrote Zukunfts-Politik: Blauer Wasserstoff für Heizungen. Die wollen tatsächlich weiterhin Gas nutzen, um Wasserstoff zu erzeugen, das dann wieder verbrannt wird? Wie irrsinnig ist das denn?
… hat das Fraunhofer ISE im Rahmen des Forschungsprojekts „PVHide“ eine ziegelrote PV-Anlage auf dem Dach einer alten Turnhalle installiert. Jetzt können Sonne und Denkmalschützer um die Wette strahlen.
… hat das Hamburger Exzellenzcluster Climate, Climatic Change, and Society (CLICCS) im Rahmen einer Umfrage festgestellt, dass sich die Menschen eher für Tier- als für Klimaschutz erwärmen können: eine Tierschutzsteuer fand eher Anklang als eine Klimaschutzsteuer.
… wollen Forscher des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen herausgefunden haben, dass die Gewichtseinsparung bei Elektroautos „nicht die erste Priorität“ hat, denn diese habe kaum Auswirkungen auf die Reichweite von Elektroautos. Ihr Fazit: „Leichtbau spielt so gut wie keine Rolle.“
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.
Halten Sie die Ziele der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. für wichtig? Dann können Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. voranbringen indem Sie Mitglied werden oder finanziell die gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen. So können Sie auch von den Leistungen des ältesten Deutschen Vereins für Erneuerbare Energien dauerhaft profitieren.
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Die DGS-News sind ein Informationsangebot der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. im Sinne der Volksbildung, das sich mit Sonnenenergie, Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2030 und rationeller Energieverwendung (Effizienz/Suffizienz) befasst, sowie die Themen Klima- und Umweltschutz behandelt, die die Dringlichkeit der Solarisierung der Gesellschaft nochmals unterstreichen. Hingegen geben die einzelnen Beiträge in den News nicht die Meinung der DGS wieder, es sei denn sie sind explizit gekennzeichnet - zumal die DGS als Solarverband naturgemäß keine Position zu fachfremden Themen bezieht -, sondern sie sind im Sinne einer redaktionellen Freiheit Ausdruck der Fragestellungen und Meinungen der jeweils zeichnenden Autoren, die sich den Zielen der DGS verpflichtet fühlen.
Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz
Mail an die RedaktionKontakt
DGS, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
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