| | | | | | am Sonntag erlischt die olympische Flamme. Ab 09:30 Uhr deutscher Zeit fällt die letzte Entscheidung dieser Spiele, dann wird im Tatsumi Water Polo Center in Tokio beim Finale der Wasserballer die allerletzte Goldmedaille vergeben. Anschließend gehen die Olympischen Sommerspiele 2020 mit großer Schlussfeier und einjähriger Verspätung zu Ende.
Was bleibt von den olympischen Wettkämpfen in Tokio? Was bleibt uns vom größten Sportspektakel des Jahres in Erinnerung? Sagen Sie es mir: Wie haben Sie die Spiele 2021 erlebt? Schreiben Sie mir Ihre Gedanken gerne an boitin@playboy.de.
Denkwürdiges hatte ja auch die zweite Olympia-Woche zu bieten. Sonntag gewann mit Alexander Zverev erstmals ein deutscher Tennisspieler Gold im olympischen Einzelwettbewerb. Nicht mal Boris Becker war dies in seiner außergewöhnlichen Karriere gelungen. Bumm-Bumm-Becker musste sich seine Goldmedaille bei den Spielen 1992 in Barcelona noch mit Doppel-Partner Michael Stich teilen. Deutsches Einzelgold im Tennis gab es zuvor nur bei den Frauen. Steffi Graf triumphierte 1988 in Seoul. „Ich habe gespürt, dass ganz Deutschland mitgefiebert hat, und das war für mich eine Riesenhilfe“, sagte Olympiasieger Zverev jetzt kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland. Der in Hamburg geborene Sohn eines russischen ehemaligen Tennisspielers taugte bisher nicht zum deutschen Volkshelden. Ein sichtlich abgehobener Jungmillionär mit Wohnsitz in Monaco – welch Kontrast zum rothaarigen Bobbele aus dem beschaulichen Leimen. Nach dem Triumph in Tokio, dem Sieg für das Team Deutschland, liegen dem frisch vergoldeten Tennis-Helden nun auch die Herzen der deutschen Fans zu Füßen. |
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| | | | In Erinnerung bleiben wird mir sicher aber auch die erste geteilte Goldmedaille in einem olympischen Hochsprung-Wettbewerb. Sowohl der Italiener Gianmarco Tamberi als auch Mutaz Essa Barshim aus Katar übersprangen 2,37 Meter. Und scheiterten anschließend beide an der Höhe von 2,39 Metern. Nach kurzer Rücksprache mit dem Wettkampfrichter einigten sich die beiden Trainingspartner und Freunde auf geteiltes Gold – und geteilte Freude. Welch unvergleichlicher Olympia-Moment. |
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| | | Nicht ganz so glamourös, aber nicht minder bemerkenswert war der Moment, als Shericka Jackson feststellen musste, dass sie sich durch eigene Dummheit soeben um den Traum von olympischem Gold gebracht hatte. Die Sprinterin aus Jamaika, die zwei Tage zuvor noch die Bronzemedaille über 100 Meter der Frauen ersprintet hatte, galt als Favoritin auf Gold über die 200-Meter-Distanz. Im Vorlauf lag Jackson schnell auf Platz zwei, die Qualifikation fürs Finale schien sicher. Etwa 100 Meter vor der Ziellinie wechselte die Supersprinterin allerdings urplötzlich die Sportart. Sie verfiel in eine Art Jogging-Modus – zu sicher schien sie sich ihrer Sache – und wurde noch von zwei Läuferinnen überholt. Jamaikas Gold-Hoffnung kam schließlich geschlagen als Vierte ins Ziel. Arroganz-Aus im Vorlauf.
Ich wünsche uns noch spannende Wettkämpfe und unvergessliche olympische Augenblicke.
Ihr |
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