Achtung, der Staat sind wir! Stellen Sie sich vor, jemand gibt Ihr Geld mit vollen Händen aus und lobt sich auch noch dafür. Gibt’s nicht? Doch natürlich. Die Bundesregierung hat es vergangene Woche eindrucksvoll vorgemacht. Mit mehr als 160 Milliarden Euro wollen Union und SPD die Folgen der Corona-Pandemie abfedern. Ein Programm mit „Wumms“ sei das, lobte Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Das Paket sei „wirklich gut ausgehandelt“, assistierte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Auch Verbandschefs und viele Ökonomen zeigten sich zufrieden. Mit Staatsgeld gegen die Krise – was so einfach und einleuchtend klingt, hat einen kleinen Haken. Da die Milliarden, die der Finanzminister verteilt, nicht vom Himmel fallen, muss irgendjemand dafür bezahlen. Das sind, wie sollte es anders sein, die Steuerzahler selbst. Sie werden in den nächsten Jahren begleichen müssen, wofür sich die GroKo-Politiker jetzt feiern lassen. Entweder über höhere Steuern, höhere Abgaben oder über eine ausbleibende Entlastung. So war es auch nach der Finanzkrise 2010. Wer sich jetzt also über den Geldregen freut, sollte zugleich bedenken: Der Staat – das sind nicht die anderen. Das ist jeder von uns. | Jan Wolf Schäfer, Politik & Wirtschaft |
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