Liebe Frau Do, dem österreichischen Kanzler geht es gerade wie dem Zauberlehrling, dessen Haus abzusaufen droht, weil die Geister, die er rief, immer weiter Unheil anrichten. Sebastian Kurz hat Neuwahlen in die Wege geleitet und will sich von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl trennen. Denn der ist nicht in der Lage, den gigantischen Skandal um das Ibiza-Video seines Parteifreunds Heinz-Christian Strache aufzuklären. Doch schon droht neues Ungemach: Die FPÖ will nun die Regierung geschlossen verlassen. Kanzler Kurz könnte im Parlament gestürzt werden. Über die Hintergründe der österreichischen Regierungskrise informiert unser Mann in Wien, Rudolf Gruber. Wir Journalisten haben es uns abgewöhnt, jede Kurznachricht über Twitter, die der amerikanische Präsident Donald Trump absetzt, mit Kommentaren und Hintergrundberichten zu würdigen. Den Tweet zum Iran von Montag kann man allerdings nicht unbeachtet lassen. Der US-Präsident droht dem Land der Mullahs mit dessen „offiziellem Ende“. Solche Worte bedeuten selbst für Trump, von dem man Beleidigungen, Übertreibungen und Drohungen gewohnt ist, eine neue Eskalationsstufe. Der Iran kontert, er habe Eroberer wie Alexander den Großen und Dschingis Khan überdauert. Dieser Hinweis wiederum zeigt die Hilflosigkeit des Irans. An der militärischen Überlegenheit der Amerikaner kann kein Zweifel bestehen. Ein Krieg hätte dennoch verheerende Auswirkungen auf die gesamte Region, wie unser Korrespondent Thomas Seibert berichtet. Wem bei diesen Nachrichten der Atem stockt, dem empfehle ich unseren Bericht zum Thema Atemtraining. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass richtiges Atmen negative Gefühle und Zustände wie Angst, Wut, Trauer, Schmerz, Neid und Antriebslosigkeit lindern kann. Es wäre jetzt etwas gewagt, wiederum den Bogen zur Weltpolitik zu schlagen und zu behaupten: Wenn die Machthaber mit und ohne Atomwaffen weniger hyperventilieren würden, wäre die internationale Lage auch nicht so angespannt. Die Briten jedenfalls wollen Entspannungs- und Atemtechniken künftig an ihren Schulen unterrichten. Vielleicht hilft es ja - hätten sie dieses Schulfach mal ein paar Jahre vor der Brexit-Abstimmung eingeführt. Viel Freude bei der Lektüre Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |