Liebe/r Leser/in, die Idee einer Art Grundrente gibt es schon seit vielen Jahren. Im Mai dieses Jahres hat der Arbeitsminister einen konkreten Vorschlag für diese finanzielle Absicherung im Alter gemacht – und seitdem streitet sich die große Koalition. Über ein politisches Vorhaben wohlgemerkt, das bereits im Koalitionsvertrag beschlossen war! Aber es ist bis heute nichts geschehen. Inzwischen haben Brandenburg, Sachsen und Thüringen gewählt; die GroKo-Parteien wurden abgestraft. Dass die Wahlkämpfer von SPD und CDU das Thema Grundrente sicher gut gebraucht hätten für ihre jeweilige Klientel, ist anzunehmen. Doch Berlin liefert nicht. So bleibt der Eindruck, dass die GroKo selbst Projekte, über deren Bearbeitung Konsens besteht, nicht mehr umsetzen kann. Das ist nicht nur „grottenschlecht“ (O-Ton Friedrich Merz), es zeigt auch, dass die aktuelle Regierung Merkel ein „Totalausfall“ ist, wie es der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen in einem Interview mit der „New York Times“ gerade formulierte. Im ZDF legte er am Wochenende nach: „So geht es nicht weiter, dass die große Koalition im Grunde sich immer nur die Frage stellt: ‚Wie können wir im Amt bleiben?‘, anstatt sich an den Problemen zu messen, die die Menschen beunruhigen.“ Ich finde, das ist eine von vielen Erklärungen dafür, dass frustrierte Wähler ihr Kreuz bei der AfD machen. Wer nicht liefert, kann sich auch nicht beschweren, dass er keine Zustimmung bzw. Wählerstimmen erhält. Lesen Sie dazu auch mehr in meinem Editorial im aktuellen FOCUS-Magazin. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag! | Herzlich Robert Schneider, Chefredakteur FOCUS-Magazin |
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Ein Lob den Millionären! Georg Kofler hat geschafft, was landläufig als „amerikanischer Traum“ bezeichnet wird: Kofler war Arbeiterkind, Halbwaise und ist heute Multimillionär. Der Erfolg ist dem Medienunternehmer (u.a. ProSieben, Premiere) und TV-Juror („Die Höhle der Löwen“) nicht in den Schoß gefallen. Er hat hart dafür gearbeitet, möglicherweise härter als viele andere. Er hat sich hoch verschuldet, ist viele Risiken eingegangen – und hätte auch scheitern können. „Das Glück des Tüchtigen hat mich begleitet“, sagt Kofler im Interview mit FOCUS. Unternehmer wie Kofler gibt es viele in Deutschland. Doch der Dank für die Jobs, die sie schaffen, und die Steuern, die sie zahlen, ist nur selten ein Schulterklopfen. Viel lieber gehen Politiker den Reichen an den Geldbeutel frei nach dem Motto: „Mit deinem Geld kann ich viel mehr anfangen als du.“ Das ist weder fair noch ökonomisch sinnvoll, sondern einfach nur gierig. Doch Gier ist immer ein schlechter Ratgeber: sowohl in der Wirtschaft wie auch in der Politik. |
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Die Erkenntnis kommt ziemlich spät Die Zahl der Kritiker von Facebook und anderen sozialen Medien und deren fast unbeschränkter Einfluss auf die öffentliche Meinung wächst stetig. So will Twitter künftig politische Werbung komplett verbieten. Schade nur, dass einigen, die lange damit ihr Geld verdient haben, die Erkenntnis erst ziemlich spät kommt. Dazu gehört der Kanadier Christopher Wylie, der im vergangenen Jahr den bis dato weltgrößten Datenskandal um das amerikanisch-britische Unternehmen Cambridge Analytica enthüllt hat. Die Firma hatte sich illegale Daten von Millionen Facebook-Nutzern besorgt, um daraus Psycho-Profile zu entwickeln. Die ließen sich dann gut an politische Kunden verkaufen – für passgenaue Wahlwerbung. Wylie erfand die Methode mit und ist noch immer reumütig. „Es war ein extrem unethisches Experiment“, sagt er. Der IT-Freak schrieb ein Buch über seine Erfahrungen und fordert nun strenge ethische Standards und Regeln. Lesen Sie den Beitrag über den Whistleblower im neuen FOCUS. |
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Der Kunst-Krimi von Berlin Schweigen kann so vielsagend sein. Zum Krimi um den Berliner Galeristen Michael Schultz, der unter Betrugsverdacht steht, will sich kaum jemand äußern. Sind jene Sammler, die von Schultz womöglich um Millionen geprellt wurden, nur peinlich berührt? Haben sie schon lange von den zweifelhaften Geschäften des einstigen Society-Lieblings gewusst? Hat dessen Galerie etwa als Waschanlage für Schwarzgeld funktioniert? FOCUS liegt die Liste der illustren Schultz-Kunden in Auszügen vor. Und: Erstmals spricht einer der mutmaßlich Geschädigten. Er berichtet von einem fantastischen „380-Millionen-Dollar-Deal“, einem verpfändeten Picasso und dem Ende einer Freundschaft. Lesen Sie im FOCUS über die „Große Kunst der kleinen Gaunerei“. |
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