die Zeiten sind trist und eiskalt – und positive Nachrichten deshalb ein begehrtes Gut. Mag sein, dass uns deswegen die Nachricht vom Wohltäter aus dem Karoviertel so berührt hat. Ein Mann, der die lange Schlange vor einer Suppenküche sieht – und dann einfach zur Tat schreitet: Geld holen, 50-Euro-Scheine an alle armen Leute verteilen. Ins Auto steigen. Wegfahren. Ohne viel Worte, ohne Bedingung, ohne Dank zu erwarten. Die spontane Tat hat den Spender wohl insgesamt 750 Euro gekostet. Und sie kommt vielleicht von jemandem, der es sich leisten kann. Aber wie viele könnten sich so etwas leisten – und würden nie, nie, niemals auf so eine Idee kommen? Die gute Tat löst keine grundsätzlichen Probleme, aber sie hat einen Zauber, weil sie Leute aus dem Nichts beglückt, die ganz offenbar zurzeit sonst wenig Glück hatten. Wäre es nicht toll, wenn’s Nachahmer gäbe? Einen wunderbaren Start in die Woche wünscht: Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |