Liebe/r Leser/in, es ist Montag, eine neue Woche beginnt, wir blicken nach vorn. Und das am besten hoffnungsvoll. Seit gestern trifft sich im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich die „COP27“ – die 27. „Conference of the Parties“: 30.000 Gäste aus knapp 200 Ländern, darunter Regierungsvertreter, Politiker, Wissenschaftler, Klimaschutzorganisationen und Journalisten. 13 Tage lang debattieren sie über Probleme und Lösungen der globalen Erderwärmung. Begleitet von düsteren Zahlen und Aussichten werden die Teilnehmer zu dem Schluss kommen, dass alles viel schneller gehen muss: das Ende des fossilen Zeitalters, der Ausbau der erneuerbaren Energien, der Umbau des Verkehrssektors. Sie kennen bereits alle Stichworte: Erst vergangene Woche sagten Wissenschaftler, dass das 1,5-Grad-Ziel kaum noch einzuhalten sei, und der Expertenrat der Bundesregierung forderte, die Anstrengungen beim Klimaschutz mehr als zu verdoppeln, um die Klimaziele bis 2030 überhaupt erreichen zu können. Es muss alles viel schneller gehen. Doch dazu braucht es Übereinstimmung, im Großen wie im Kleinen. In Demokratien verlangen Entscheidungen, radikale zumal, immer eine Mehrheit. Was die „Letzte Generation“, so nennt sich eine Klima-Chaostruppe, in den vergangenen Wochen und Monaten veranstaltet, erreicht das genaue Gegenteil: Mit ihren Straßenblockaden und Anschlägen in Museen spalten sie die Gesellschaft mehr, als dass sie für das eine große Ziel werben. Die Logik, dass es ein drängendes Ziel gebe, dem sich alles andere – notfalls mit Gewalt – unterordnen müsse, ist so fatal wie falsch. Im Gegenteil: Den Kampf gegen den Klimawandel können freie Gesellschaften nur aus freien Stücken gewinnen. Diese Hoffnung zumindest will und werde ich nicht aufgeben. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche! | | Mit vielen Grüßen Robert Schneider, Chefredakteur FOCUS Magazin |
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