Liebe Leserin, lieber Leser
sie tut es also tatsächlich: Die CVP streicht das «C». Sie heisst jetzt «Die Mitte». Das zumindest schlägt das CVP-Präsidium seinen Mitgliedern vor. Es ist davon auszugehen, dass der neue Name angenommen wird. Gleichzeitig soll die Partei mit der BDP fusionieren. Präsident Gerhard Pfister ist davon überzeugt, dass sie so bessere Chancen bei den Wählern hat und dereinst sogar wieder zu zwei Bundesratssitzen kommen wird. «Das Christsein ist individuell und persönlich», begründet Pfister die Abkehr von der Kirche im Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Ein schlauer Zug? Nicht unbedingt, findet Politologe Michael Hermann. Und Chefredaktor Patrik Müller meint in seinem Kommentar: «Die Mitte ist weich wie Watte.»
Im Konflikt zwischen dem Bundesgericht und dem Bundesstrafgericht ist es zu einem einmaligen Vorgang gekommen: Bundesstrafrichterin Andrea Blum hat drei Bundesrichter wegen Verleumdung angezeigt. Es handelt sich um Bundesgerichtspräsident Ulrich Meyer, Vizepräsidentin Martha Niquille und Yves Donzallaz. Das Trio formiert die Verwaltungskommission, die Blum in einem Aufsichtsbericht zu Unrecht kritisiert hat. Eine Richtigstellung lehnte das Bundesgericht aber ab. Die Bundesanwaltschaft hat einen ausserordentlichen Staatsanwalt eingesetzt.
Im Frühsommer wurde Schwedens Chefepidemiologe Anders Tegnell noch kritisiert. Nun steht er als Held da. Die legere Haltung in Sachen Coronamassnahmen scheint für Schweden doch aufzugehen. Auf der europäischen Skala verzeichnet kein Land derzeit so wenige Neuansteckungen pro 100'000 Einwohner wie Schweden. Die Schweiz ist im unteren Bereich dieser Statistik zu finden. Gestern durchbrach die Fallzahl erstmals die Grenze von 400. Noch höher sind die Infektionen in Spanien. Die zweite Welle hat das südeuropäische Land fest im Griff. Noch sieht die Regierung aber von einem landesweiten Lockdown ab. Wir haben für Sie einen Vergleich und einen Kommentar.
Er steht hinter Bands wie Stubete Gäng, Heimweh, Schwiizergoofe, Härz und einigen mehr. Gleich sechs Mal ist er in den Charts vertreten: George Schlunegger ist der erfolgreichste Komponist der Schweiz. So bekannt seine Musik ist, so unbekannt ist er selbst: Wer ist Georg Schlunegger? Unser Popredaktor und Kulturchef Stefan Künzli hat sich nach Grindelwald aufgemacht, um den Komponisten zu besuchen. Er hat einen Intellektuellen getroffen, der die Musik fürs Volk macht. Schlunegger komponiert mit analytischem Kalkül. Ich empfehle ihnen unser Portrait.
Ein schönes Wochenende mit spannender Lektüre, wünsche ich Ihnen,
Raffael Schuppisser, Stv. Chefredaktor