Sehr geehrter Herr Do,
manche rufen öffentlich dazu auf, ihre Bücher zu verbrennen. Andere begnügen sich damit, wenn die weltberühmte Autorin einfach nur geächtet wird. Gemeint ist die britische Schriftstellerin J. K. Rowling, die mit den „Harry Potter“-Romanen zu einer der meistgelesenen Buchautorinnen unserer Zeit avancierte. Seit Jahren umstritten ist Rowling allerdings nicht wegen ihrer Bücher, sondern aufgrund von angeblich transfeindlichen Äußerungen. So macht die Star-Autorin keinen Hehl daraus, dass es für sie nur zwei biologische Geschlechter gibt. Als Reaktion auf ihre Ansichten erhielt die Schriftstellerin Morddrohungen – und das in einer Anzahl, dass sie damit ihre „gesamte Wohnung tapezieren“ könnte, wie sie kürzlich verriet. Mindestens aber sollte sie – nach dem Wunsch vieler (auch prominenter) Kritiker – ganz aus dem öffentlichen Diskurs verbannt werden. Gecancelt, wie man neudeutsch sagt.
Cancel Culture ist ein Begriff, der an sich schon umstritten ist, bei vielen dazu noch wie ein Trigger wirkt. Menschen des eher rechten Spektrums werfen Medien und Politik damit meist gesellschaftliche Zensur vor nach dem Motto, man dürfe heute seine Meinung nicht mehr sagen. Linke zweifeln dagegen an, dass es überhaupt so etwas wie eine Verbotskultur gibt, und brandmarken die Behauptung als rechten Populismus. Und doch: Es gibt zahlreiche Beispiele, die zeigen, dass vom vermeintlichen Meinungsmainstream oder vom sogenannten Zeitgeist abweichende Ansichten schnell den kollektiven Ruf nach Ausgrenzung nach sich ziehen. Der schlichte Ballermann-Song „Layla?“ Darf nicht gespielt werden! Die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart, die doppelbödige Witze über MeToo und Juden macht? Muss von den Bühnen verbannt werden. 
Auch Weltliteratur wie Shakespeares „Sommernachtstraum“ oder Bestseller wie Colson Whiteheads mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneter Roman „Underground Railroad“ soll zumindest aus Universitäten entfernt werden. Es gibt zahlreiche Beispiele mehr. Selbst die Bibel soll den Studenten in Großbritannien nicht mehr zugemutet werden. Zumindest nicht ohne ausdrückliche Triggerwarnung. Im heiligen Buch sei schließlich zu viel „schockierende sexuelle Gewalt“. 

Einzelfälle, zugegeben. Noch. Der Philosoph und ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin erläutert in der neuen Ausgabe in seinem PLAYBOY-Essay, dass Ausgrenzung von Meinungen zwar seit vielen Jahrhunderten praktiziert wird, warum Cancel Culture aber heute akut unsere Demokratien gefährde. 
Freuen Sie sich auf eine PLAYBOY-Ausgabe mit einer Fülle spannender und inspirierender Themen.  

Behalten Sie Ihre Urteilskraft,
Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur
boitin@playboy.de
 
 

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…ist auch im neuen Heft: die Witzeseite, logisch. Und das hier ist mein Lieblings-Witz der September-Ausgabe: Der Richter in Grönland zum Angeklagten: „Wo waren Sie in der Nacht vom 20. November zum 3. Februar?“ – Weitere Playboy-Witze finden Sie hier ...
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