Liebe Frau Do, bis in den späten Abend haben die Ministerpräsidenten gestern mit der Kanzlerin über die künftigen Corona-Maßnahmen diskutiert, jetzt sind die Ergebnisse da: Private Zusammenkünfte werden auf fünf Personen begrenzt, vom 23. Dezember an sollen aber Weihnachtsfeiern „im engsten Familien- oder Freundeskreis“ mit maximal zehn Personen möglich sein. Der Einzelhandel bleibt geöffnet. Um vor den Feiertagen aber zu volle Geschäfte zu vermeiden, werden die Auflagen noch einmal verschärft. Jan Drebes, Kerstin Münstermann, Birgit Marschall und Georg Winters fassen die Beschlüsse zusammen. Die Reaktionen haben die Kollegen hier gesammelt. Gregor Mayntz liefert den Kommentar. Einige Entscheidungen kann er nicht nachvollziehen. Die Zahlenvorgaben bei Familienfeiern zum Beispiel lassen unterschiedliche Wohnverhältnisse völlig unberücksichtigt, argumentiert der Autor. Mein Kollege Wolfram Goertz beschäftigt sich seit vielen Monaten mit den medizinischen Aspekten der Pandemie, jetzt formuliert er eine politische Forderung. Die Zahlen in Deutschland sinken seiner Meinung nach erst dann spürbar, wenn die Behörden schärfer gegen Maskenverweigerer vorgehen und konsequenter Strafen verhängen. „Wir brauchen nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch Vollzugssicherheit“, fordert der Autor. Und Martin Kessler geht in seiner Analyse der Frage nach, warum der Westen und Süden Deutschlands bislang deutlich härter von der Pandemie getroffen wurden als der Norden und Osten. Natürlich spielt die Bevölkerungsdichte eine große Rolle, der Autor arbeitet aber auch andere Erklärungsansätze heraus. In Bayern vermuten Experten zum Beispiel, dass sich in manchen Kreisen die Menschen weniger diszipliniert an die Regeln halten. Disziplin war nie die Stärke von Diego Armando Maradona Franco. Der begnadete Argentinier und Weltmeister von 1986 gilt als einer der größten Fußballer aller Zeiten. Doch nach seiner aktiven Zeit gelang dem einstigen Superstar wenig. Die falschen Freunde, wilde Partys und massive Drogenprobleme verhinderten, dass Maradona jemals richtig Fuß fassen konnte. Gestern ist er im Alter von nur 60 Jahren an einem Herzstillstand gestorben. Robert Peters hat einen Nachruf geschrieben, der nicht nur Fußball-Fans bewegen dürfte. „Sein Aufwärmprogramm war oft mehr als das Eintrittsgeld zu Fußballspielen wert. Maradona hat Massen verzückt“, schreibt der Autor. Ein größeres Lob für einen Fußballer ist kaum denkbar. (Nostalgiker finden hier übrigens ein tolles Youtube-Video, das Maradona beim Aufwärmen zeigt.) Mit einem Nachruf möchte ich Sie nicht in diesen Morgen entlassen. Daher weise ich gerne noch auf ein Interview hin, das Claudia Hauser mit Roland Edler geführt hat. Der 37-Jährige arbeitet als Tierpfleger im Duisburger Zoo und war kürzlich bei der Geburt eines kleinen Delfins dabei. Jetzt kümmert er sich mit zwei Kollegen darum, dass es dem Jungtier an nichts fehlt. Das Gespräch über Artenschutz, die Kritik von Tierschützern und lustige Tauschgeschäfte zwischen Delfinen und Pflegern lesen Sie hier. Das war es für heute von mir. Ich wünsche Ihnen einen möglichst vergnüglichen Start in diesen Tag. Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |