Liebe Frau Do, es ist wieder die Zeit der Zahlen. Im März und April bestimmten Corona-Indikatoren den Alltag, dann folgte eine Zeit, in der die Lage und die Regeln relativ klar schienen. Aber jetzt sind die Infektionszahlen in bundesweit 30 Städten, davon knapp ein Drittel in NRW, über die festgelegten Schwellenwerte gestiegen. Armin Laschet hat daher nach einer Sondersitzung des Landeskabinetts einige neue Regelungen angekündigt, die Martin Kessler zusammenfasst. In meinem Leitartikel ordne ich den Auftritt des Ministerpräsidenten ein: Wenig Glanz, viel Wahrheit – und das verstehe ich durchaus positiv. Übermorgen beraten die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin über das weitere Vorgehen. Alle relevanten Corona-Indikatoren finden Sie stets aktuell in unserem Daten-Dossier, das Clemens Boisserée programmiert hat. Wir haben auch den Liveblog wieder aufgelegt, der Ihnen stets die wichtigsten Nachrichten rund um die Pandemie liefert. In diesen Zeiten besteht Deutschland aus 80 Millionen Virologen. Aus dem Fußball kennen wir das schon länger, immer reden 80 Millionen Nationaltrainer mit – jetzt wieder nach dem schmucklosen 2:1 gegen die Ukraine. Joachim Löw weist die Kritik an der Nationalmannschaft zurück. Er sehe im Kurs auf die EM das „große Ganze“. Was davon zu halten ist, hat unser Sportchef Stefan Klüttermann in seiner Kolumne analysiert. Er vergleicht darin den Fußball mit einem Schweinebraten. Aber 2021 steht nicht nur die EM an, sondern auch ein Superwahljahr mit sechs Landtagswahlen und der Bundestagswahl. Kerstin Münstermann, die neue Leiterin unserer Berliner Parlamentsredaktion, fasst die politische Gemengelage zusammen. Und auch wenn NRW erst im Mai 2022 einen neuen Landtag wählt, kommt Ministerpräsident Armin Laschet in ihrem Text vor, denn er will beim CDU-Bundesparteitag in knapp zwei Monaten an die Spitze der Partei rücken. Auf jeden Fall endet dort die Amtszeit von Annegret Kramp-Karrenbauer als CDU-Vorsitzende, dann kann sie sich ganz auf das Amt der Verteidigungsministerin konzentrieren. Das scheint auch nötig zu sein. Gerade musste sie das Vergabeverfahren für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr stoppen. Grund sind mögliche Patentverletzungen des Thüringer Herstellers C.G. Haenel. Den Vorgang, der sich in eine leidige Kette von Pannen einreiht, ordnet Martin Kessler in einem Leitartikel ein. Viele Unternehmen bauen in diesen schwierigen Zeiten Arbeitsplätze ab. Ich kann nur hoffen, dass es Sie nicht betrifft – aber es lohnt sich stets, seine Rechte zu kennen. Reinhard Kowalewsky gibt einen Überblick, was man über Abfindungen wissen sollte. So oder so wünsche ich Ihnen Durchblick und Gelassenheit beim Start in die neue Woche, die ganz sicher von neuen Debatten über die richtigen Antworten auf die Corona-Risiken bestimmt sein wird. Bleiben Sie gesund! Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |