Liebe Frau Do, beginnen wir diesen Morgen mit einer erstaunlichen Zahl. 71 Mal finden sich die Worte "Modernisierung", "modern" oder "modernisieren" im 140 Seiten starken Wahlprogramm der Union, das Armin Laschet und Markus Söder in Berlin vorgestellt haben. Es lässt sich als Kampfansage an die Grünen lesen. Jana Wolf fasst die wesentlichen Aussagen des Programms zusammen. Kerstin Münstermann arbeitet in ihrem Leitartikel heraus, dass CDU und CSU Vorschläge zur Finanzierung, etwa beim Klimaschutz, schuldig bleiben. Steuererhöhungen soll es jedenfalls keine geben. Man könnte den Eindruck haben, dass man schlechte Nachrichten an die Wähler in den kommenden knapp 100 Tagen lieber den Grünen überlassen will. Über die Frage, wie modern und zeitgemäß das Ehegattensplitting ist, wird seit langem diskutiert. Grüne, SPD und Linkspartei wollen es reformieren, wenn nicht gar abschaffen – auch weil sie darin eine potenzielle Hürde für die Erwerbstätigkeit von Frauen sehen. Schützenhilfe bekommen sie nun vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen. Eine Abschaffung des Ehegattensplittings könnte demnach zu mehr Jobs und einem deutlichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts führen. Aber es gibt zwei gewichtige Gegenargumente. Antje Höning ordnet die Debatte in ihrer Analyse ein. Zur Modernisierung des Arbeitslebens trägt auch der Trend zu mehr Homeoffice bei. Meine Gedanken dazu hatte ich Ihnen neulich bereits geschrieben. Doch zu den Verlierern dieses Trends gehören die Betreiber von Betriebsrestaurants. Nach den langen Wochen des Lockdowns werden auch künftig wohl merklich weniger warme Mittagessen über die Theke gehen. Florian Rinke hat recherchiert, wie sich die Branche auf die neuen Herausforderungen einstellt und verrät auch, was es mit einer "Roboterküche" auf sich hat. Den Autor hören Sie heute auch im Aufwacher-Podcast. Leider unappetitlich war die Nachricht vom Wochenende, dass in Teilen des Ruhrgebiets gefährliche Kolibakterien ins Trinkwasser geraten sind. Nach der genauen Ursache für die Verunreinigung wird noch gesucht. Claudia Hauser hat sich mit dem Thema beschäftigt und gibt die wichtigsten Antworten für Hausbesitzer und Verbraucher. Ganz ohne das Thema Corona kann ich Sie heute leider nicht in den Morgen entlassen. In NRW klagen viele Studierende über seelische und finanzielle Nöte. Klassische "Studentenjobs" wie beispielsweise Kellnern sind in den vergangenen Monaten weggefallen, fast die Hälfte der Anträge auf Überbrückungshilfe wurde jedoch abgewiesen. Die SPD im Landtag fordert nun, dass Studierende vorrangig geimpft werden, damit im Wintersemester wenigstens der Präsenzbetrieb an den Hochschulen wieder ohne große Sorgen anlaufen kann. Kirsten Bialdiga berichtet. Das war es von mir für diesen Dienstagmorgen. Ich hoffe, Sie erwartet ein möglichst sorgenfreier Tag. Bis morgen! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |