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auch als Konsequenz aus dem Wirecard-Debakel könnten die Regeln für den deutschen Leitindex DAX sowie die Indizes TecDAX, MDAX und SDAX nachhaltig verändert werden. Der zur Deutschen-Börse-Tochter Qontigo gehörende Indexanbieter Stoxx hat eine sogenannte Marktkonsultation gestartet, in deren Rahmen sich die Marktteilnehmer bis zum 4. November zu den geplanten Änderungen äußern können. Erwogen wird unter anderem eine Aufstockung des DAX auf 40 Mitglieder, während der MDAX um 10 Aktien auf
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künftig 50 Komponenten schrumpfen könnte. Das ist aber noch nicht alles. Die Deutsche Börse will auch ein Profitabilitätskriterium einführen. Unternehmen müssten vor einer Aufnahme in den DAX nachweisen, dass sie profitabel sind. Damit wären beispielsweise die Aktien von Delivery Hero nicht in den DAX aufgerückt. International gibt es teilweise ähnliche Regeln: Bevor Aktien in den US-Index S&P 500 aufgenommen werden können, müssen die Unternehmen vier Quartale in Folge schwarze Zahlen geschrieben haben. Auch eine Pflicht zur fristgerechten Veröffentlichung von Finanzberichten könnte künftig in den Indizes der Deutschen Börse gelten. Unternehmen im DAX müssten künftig fristgerecht ihre Quartalsberichte vorlegen und Unternehmen in MDAX, SDAX und TecDAX fristgerecht ihre testierten Jahresberichte veröffentlichen. Werden diese Vorschriften nicht eingehalten, sind Sanktionsmöglichkeiten geplant, die bis hin zum Ausschluss aus dem Index über die sogenannte Fast-Exit-Regel reichen. Mit den Vorschlägen zieht die Deutsche Börse ihre Konsequenzen aus dem Wirecard-Skandal. Vor allem die Einführung eines Profitabilitätskriteriums bei der DAX-Aufnahme und die Pflicht zur fristgerechten Vorlage von Finanzberichten könnten das Vertrauen der Anleger erhöhen und sind deshalb aus Anlegersicht zu begrüßen. Das TradersJournal erscheint mit der heutigen Ausgabe erstmals im praktischen HTML-Format. Viel Spaß bei der Lektüre! Ihr Oliver Baron | | |
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| Die zweite Corona-Welle und die Börse |
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| Bisher zeigte sich der Aktienmarkt trotz steigender Fallzahlen robust. Bleibt das so? |
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| Die kurze Antwort ist relativ einfach: vorerst ja. Es ist kein eindeutiges Ja, weil sich die Lage dynamisch entwickelt. Es ist unseriös, einen Effekt für den Aktienmarkt komplett auszuschließen. Die derzeitige Entwicklung ist aber kein großer Grund zur Sorge, zumindest nicht für Anleger. Im September reagierten Anleger temporär auf die steigenden Fallzahlen. Der Schock und die Angst vor der zweiten Welle war jedoch schnell vergessen. Das dürfte vor allem an einem Umstand liegen. Die Zahlen heute sind nicht mit den Zahlen aus März und April vergleichbar. In vielen Ländern ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen deutlich höher als im März und April. Es wird aber im Gegensatz zu damals sehr viel mehr getestet. Wer mehr testet, kann auch mehr Fälle identifizieren. Um die Zahlen vergleichbar zu machen hilft ein Blick auf die Positivrate, also der Prozentsatz an durchgeführten Tests, der eine Infektion zeigt. In den USA lag diese Rate zu Beginn der Pandemie bei 20-25 % (Grafik 1). Mit partiellen Lockdowns ging die Rate bis Anfang Juni zurück und erreicht bei 4 % ein Tief. Dann kam die zweite Welle im Juli. Die Rate stieg auf 8 % und fällt seither wieder. Obwohl aktuell mehr Neuinfektionen gemeldet werden als im April ist die Lage besser als damals. |
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| Hätten die USA damals bereits so viel getestet wie heute, wären zu Beginn nicht 35.000 Fälle pro Tag gemeldet worden, sondern 200.000. Derzeit werden zwischen 45.000 und 55.000 Fälle pro Tag gemeldet. Auf vergleichbarer Basis ist es nur ein Viertel dessen, was im März und April gemeldet wurde. Ähnlich verhält es sich auch in Europa. Hier hat die zweite Welle später begonnen. Die Positivrate ist mit derzeit 4 % in der ganzen EU aber weit unter dem Hoch von fast 20 % Anfang April (Grafik 2). |
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| In Deutschland, Großbritannien, Schweden und Italien bleiben die Raten noch auf niedrigem Niveau (Grafik 3). Selbst in Spanien, in dem die Lage besonders dramatisch wirkt, ist die Rate im Vergleich zu März noch niedrig. Die Weltgesundheitsorganisation schätz allerdings, dass die Positivrate 4 % nicht überschreiten sollte, wenn man die Ausbreitung nicht außer Kontrolle geraten lassen will. |
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| Die Lage ist in einigen Ländern ernst. Sie ist aber nicht ganz so ernst, wie die absoluten Fallzahlen vermuten lassen. Das erklärt auch, weshalb sich Anleger wenig beeindruckt zeigen. Steigen die Positivraten im Winter flächendeckend wieder in den zweistelligen Bereich, dann hat die Politik ein Problem. Ohne Lockdowns geht es dann kaum mehr. Das überträgt sich dann auch auf die Börse. Aktuell sieht es jedoch nicht danach aus. Clemens Schmale | | |
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