In stickigen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt Konrad Wolf in Sonnensucher(1958/71) eine Gründungsgeschichte der DDR. Er siedelt die Konflikte der Nachkriegsjahre im Milieu der Bergarbeiter im Erzgebirge an, wo diese aus dem sinnbildlichen Dreck die „Sonne“ bergen. Gemeint ist radioaktives Uran, das im Zuge des atomaren Wettrüstens eine weltpolitische Bedeutung bekam. Mit einer Einführung von Patrick Holzapfel. Am Freitag um 19 Uhr. Ein Ausschnitt aus dem Film ist hierzur sehen. Alles, was die Menschen dem Berg entreißen, sucht sie früher oder später heim. Sonne Unter Tage (2022) dreht sich um die Wismut-AG und die Umweltbewegungen in der DDR, um den Abbau von Uran und Radium, woraus mal Schmuck, mal Bomben hergestellt werden. Schicht für Schicht legt der Dokumentarfilm ein toxisches Leuchten frei. Die Regisseurin Alex Gerbaulet ist zu Gast. Mit einer Einführung von Patrick Holzapfel. Am Samstag um 18 Uhr. Volker Koepps Dokumentarfilm Die Wismut (1993) begibt sich ins Erzgebirge auf der Suche nach den Spuren der Uranförderung, die für die Atombewaffnung der UdSSR eine entscheidende Rolle spielte. Koepp zeichnet das Bild einer leidenden Landschaft mit Menschen, die gleichmütig und würdevoll vom Bergbau und seinen Folgen erzählen, von Ausbeutung, Verstrahlung und Krankheit. Mit einer Einführung von Patrick Holzapfel. Am Samstag um 19.30 Uhr. Die Solidarität der Bergleute über nationale Grenzen hinweg ist das große Thema von Kameradschaft (1931), der Geschichte eines Grubenunglücks im deutsch-französischen Steinkohlerevier. Als auf französischer Seite ein Stollen einstürzt und zahllose Bergleute verschüttet werden, starten die deutschen Bergleute trotz mancher Ressentiments eine Rettungsaktion. Ein Appell an den Humanismus in Zeiten von Hass und Feindschaft, vor allem aber ein rasant gemachtes, spannendes Rennen gegen die Uhr. Mit einer Einführung von Patrick Holzapfel. Am Sonntag um 18 Uhr. Nach Tagen in einem Kohleschacht taucht ein junger Bergmann (einmalig: Detlev Quandt) mit schwarzverschmiertem Gesicht wieder an der Oberfläche auf, kann und will sich nicht mehr ins zivile Leben fügen, ist trotzig und verliebt. Jede Menge Kohle(BRD 1981) ist der zweite Teil von Adolf Winkelmanns phänomenaler Ruhrgebietstrilogie, ein lakonisch erzählter Pöbel- und Aussteigerfilm, der die Stahl- und Kohleregion als Ansammlung so schrulliger wie liebenswerter Menschen beschreibt. Vorfilm: Mülheim/Ruhr (BRD 1964) von Peter Nestler und Reinald Schnell. Mit einer Einführung von Patrick Holzapfel. Am Montag um 19 Uhr. Der Trailer von Jede Menge Kohle ist hier zu sehen. Der Nachwelt eine Botschaft. Ein Arbeiterdichter (1981) portraitiert den Schriftsteller, Musiker und Bergarbeiter Günter Westerhoff (1923-2015), dessen Gedichte von den Bergleuten zwischen Essen, Gelsenkirchen und Mülheim handeln, von Zechenschließungen, Staublungen und Kneipenabenden. Klaus Wildenhahns Dokumentarfilm ist zugleich eine bewegende Annäherung an das Ruhrgebiet. Mit einer Einführung von Patrick Holzapfel. Am Dienstag um 19 Uhr. Mehr |