Dinge zerbrechen, ein Ei fällt zu Boden, die Kamera schwankt. Dass das Leben voller Widrigkeiten ist, zeigt der Kurzfilm Einfach in Form einer irrwitzigen Reflexion. Einfach (1966) ist zusammen mit Fundevogel (1967) und Alexanders Kluges Die unbezähmbare Leni Peickert (1966) Teil eines Programms mit frühen Filmen von Claudia von Alemann, die an der Hochschule für Gestaltung in Ulm entstanden. Zu Die unbezähmbare Leni Peickert steuerte Alemann Material bei. „Wir hatten alle einen Stich ins Absurde. Deshalb haben unsere Filme auch so einen Witz, wie ihn rein puristische Filme nicht hätten. Da ist ein Schlenker, ein Dreh drin, ein Hang zum Absurden, zum Selbstironischen auch“, erinnerte sich Alemann später. Am Freitag um 20.30 Uhr. Zu Gast: Claudia von Alemann. Unter dem Titel Zu Tisch sind drei kurze Filme zu sehen, in denen das Essen und die Inszenierung bei Tisch dazu auffordern, anders auf die Welt zu schauen. Claudia von Alemanns Kurzfilme Einfach (1966) und Momente (1980) stehen dabei neben der belgischen Produktion Muet comme une carpe (1987, OmeU) von Boris Lehman. Dieser Wunschfilm von Claudia von Alemann zeigt die Zubereitung eines traditionell jüdischen Fischgerichtes und die freudig-familiäre Zusammenkunft zum Neujahrsfest Rosch ha-Schana. Am Samstag um 18 Uhr. Zu Gast: Claudia von Alemann. Mit Das Frauenzimmer (1981) schuf Claudia von Alemann ein surreales Kammerspiel ohne Dialoge, in dem eine riesige Küche als Schauplatz innerer Zustände erscheint und zum Sinnbild autoritär-patriarchaler wie christlich-konservativer Familienstrukturen wird. „Eine Einladung zum Nachdenken über das Pathologische im Alltag, die Macht, die Gewalt, die Einsamkeit, jene Gefühle, die unser familiäres Leben dominieren”, resümierte Jordi Torrent (Video Actualidad, Februar 1983). Am Samstag um 20 Uhr. Die bedeutende Fotografin und sozial engagierte Chronistin Abisag Tüllmann (1935-1996) war eine langjährige Freundin und Mitstreiterin von Claudia von Alemann. Mit Die Frau mit der Kamera – Porträt der Fotografin Abisag Tüllmann (2015) schuf Alemann eine Hommage an ihre Freundin: In Form eines Essays gibt sie einen Einblick in die feinfühlige Art der Fotografin, die sich der politischen Dimension ihres Kamerablicks immer bewusst war. 500 Schwarzweißfotografien, unterlegt mit Musik von José Luis de Delás, verdichten sich zu einem berührenden Gesamtbild. Am Sonntag um 18 Uhr. Zu Gast: Claudia von Alemann. Mehr |