Nach dem Erfolg seines Kurzfilms In-Side-Out adaptierte George Moorse auf Anregung von Claudia von Alemann die Kleist-Novelle Der Findling über ein böses Adoptivkind, das seine neue Familie zerstört. Am Freitag um 20 Uhr mit einer Einführung von Frederik Lang. Zu Gast: Claudia von Alemann. „Nieder mit der Wirklichkeit!”, schreit Rolf Zacher seinen Gegenspieler an. In George Moorse‘ Kuckucksjahre (1967) ist Zacher der Assistent eines flamboyanten Modezars. Die Welt ist groß, bunt und interessant, ob West-Berlin, München-Schwabing oder die Schweiz. Kuckucksjahre ist eine Rebellionsrevue, die sich gegen bürgerliche Werte und Normen richtet. Vorneweg Moorse‘ Kurzfilm In-Side-Out (1964), der für Furore sorgte. Am Samstag um 20 Uhr. Der spätere Leiter der LCB-Filmabteilung Wolfgang Ramsbott lernte während seines Jurastudiums in Paris den Tänzer und bildenden Künstler Harry Kramer kennen, mit dem er mehrere Experimentalfilme drehte, darunter Die Stadt (1956), Défense 58-24 (1958) und Die Schleuse (1962). In Sackgasse (1963) tritt Kramer als Tänzer in einer Industrielandschaft auf, ebenso fulminant gefilmt und montiert wie die Großstadtimpressionen in Aufzeichnungen (1965); beide unterlegt mit fetzigen Jazzrhythmen. Am Sonntag um 19 Uhr mit einer Einführung von Masha Matzke. Wer oder was ist Niemann? Ein Gelehrter? Ein Detektiv? Verkörpert wird er jedenfalls vom Schauspieler Gerd Wameling, der sich von seinem im Martin Gropius Bau stehenden Schreibtisch mit Blick auf das frühere Gelände der Gestapo-Zentrale aus durch die medialen, ideologischen und handfesten Überbleibsel der NS-Zeit wühlt. Niemanns Zeit – Ein deutscher Heimatfilm(BRD 1985) von Marion Schmid und Horst Kurnitzky ist eine „fiebrige Collage (…) – so intelligent aufklärerisch, daß sie schmerzte“, schrieb Karena Niehoff nach der Berlinale-Premiere (Tagesspiegel, 19.2.1985). Am Montag um 19 Uhr mit einer Einführung von Stefan Pethke. Nach dem internationalen Erfolg von Deutschland bleiche Mutter drehte Helma Sanders-Brahms mit der deutsch-französischen Co-Produktion Flügel und Fesseln (1984) einen zweiten Film mit dem LCB. Die internationalen Stars Brigitte Fossey und Hildegard Knef spielen darin Isabelle und Paula. Während Paula ihre Theaterkarriere nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeben musste und von Deutschland nach Frankreich ging, ins Heimatland ihres Mannes, führt ihre Tochter Isabelle jenes Leben einer unabhängigen, erfolgreichen Schauspielerin, das sich Paula immer erträumt hatte. Die alte Wunden reißen auf, als Isabelle nach Dreharbeiten in Berlin zu ihren Eltern in die Normandie fährt, um dort ihre kleine Tochter abzuholen. Am Dienstag um 19 Uhr. Mehr |