Unserer Retrospektive zum Schaffen Gisela Tuchtenhagens bietet diese Woche einen Querschnitt durch die Themenkomplexe ihrer Filmographie: Arbeitsbedingungen, marginalisierte Mitmenschen, norddeutsches Landleben, Lebensrealitäten von Frauen. Los geht es am Donnerstag (29.9.) mit einem Doppelprogramm, das sich mit dem Zustand des Fernsehens in der Bundesrepublik in den 1970er Jahre beschäftigt. 5 Bemerkungen zum Dokumentarfilm (1974) leistet eine Bestandsaufnahme der Arbeitsbedingungen für den dokumentarischen Film und klagt die Diskrepanz zwischen gewünschten Produktionsweisen und öffentlich-rechtlichen Strukturen an. Ein Jahr später drehte Gisela Tuchtenhagen an der Kamera mit Klaus Wildenhahn Der Mann mit der roten Nelke, ein Porträt Dietmar Schönherrs, des Fernsehmoderators der Talkshow Je später der Abend. Am Freitag (30.9.) um 19 Uhr zeigen wir Gisela Tuchtenhagens Beobachtungen des Modellversuchs Elbe-Werkstätten, die Langzeitbeobachtung Lernen können ja alle Leute: L und I heißt Liebe (BRD 1988, Heide Breitel). Der Film stellt ein Bildungsprogramm für Menschen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung vor und feierte 1988 auf der Duisburger Filmwoche seine Premiere. Regisseurin und Kamerafrau stellten sich nach der Vorstellung den Fragen und Kommentaren der Zuschauer*innen. Das Protokoll der Veranstaltung lesen Sie hier. Seit Mitte der 2000er Jahre arbeitet Gisela Tuchtenhagen wiederholt mit Margot Neubert-Maric zusammen. Ihr Interesse gilt dem norddeutschen Landleben und der plattdeutschen Sprache. In Bingo – zuletzt entscheidet immer das Glück (D 2011) wenden sich die beiden Regisseurinnen fünf Frauen und ihrer Leidenschaft, dem Bingo-Spiel zu. Wir zeigen den Film am Sonnstag (2.10.) um 18 Uhr in Anwesenheit der Filmemacherinnen, die wir im Anschluss zum Filmgespräch begrüßen dürfen. Am Dienstag (4.10.) ist Gisela Tuchtenhagen noch einmal unser Gast, diesmal in Begleitung der Regisseurin Katja Baumgarten. Die beiden sprechen nach der Vorstellung mit uns und ihnen über Mein kleines Kind (D 2003), Baumgartens autobiographische Annäherung an ein Tabuthema: der Umgang mit einer fatalen pränatalen Diagnose. Mehr |