Diese Woche im Zeughauskino des DHM

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Diese Woche im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums

19. bis 24. Oktober 2023

Liebe Freundinnen und Freunde des Zeughauskinos,

die kleine Hexe und ihr Rabe Abraxas, der kleine Wassermann und der Karpfen Cyprinus, das kleine Gespenst, der Waisenjunge Krabat und der Räuber Hotzenplotz. Sie alle sind Geschöpfe der Fantasie und wurden unsterblich durch die Bücher von Otfried Preußler, dessen Geburtstag sich am 20. Oktober zum hundertsten Mal jährt. Wir zeigen aus diesem Anlass einige der schönsten Kinder- und Jugendfilme, die nach seinen Büchern entstanden sind. Unsere Reihe Abrakadabra, Plotzenhotz und Dackelschwanz. Die unvergesslichen Geschöpfe von Otfried Preußler beginnt am Sonntag um 15 Uhr mit Der Räuber Hotzenplotz (BRD 1974) mit dem Kaffeemühlendieb Gert Fröbe in der Hauptrolle. Hier geht's zumTrailer.

Einer der ungewöhnlichsten Dokumentarfilme über die Wende von 1989/90 ist Komm in den Garten (1990) von Heinz Brinkmann. Drei Männer gehen auf dem Postenweg an der Berliner Mauer spazieren und frühstücken in der ehemaligen Todeszone, ihrem neuen Garten. Heinz Brinkmann (1948-2019) und seinem so mutigen wie persönlichem Filmschaffen widmet die Reihe FilmDokument von CineGraph Babelsberg zwei Programme: Zu sehen sind Komm in den Garten am Freitag um 20 Uhr und Kurzfilme der Jahre 1988 bis 1992 am Samstag um 17:30 Uhr. Kuratiert und vorgestellt von Ralf Forster.

Außerdem auf dem Programm: I Married a Witch (USA 1942) und The Wicked Lady (GB 1945) in der Reihe Zwischen Kriegsende und Neuanfang. Die Kinokultur der Alliierten in Berlin 1945/46, Ich fahre Patschold (BRD 1965) in der Reihe Aus dem Fernseharchiv und Heiner Carows Bis daß der Tod euch scheidet (DDR 1979) in der Reihe Ein Anfang vom Ende der DDR. Die Biermann-Petitionisten der DEFA und ihre Filme in Ost- und Westdeutschland.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr Zeughauskino-Team

Zwischen Kriegsende und Neuanfang. Die Kinokultur der Alliierten in Berlin 1945/46

I Married a Witch • The Wicked Lady

In I Married a Witch (USA 1942) will einewiederauferstandene Hexe (Veronica Lake als blondes Gift) Rache an den Nachfahren ihrer Peiniger nehmen. Doch die Liebe kommt dazwischen. Einen ersten Eindruck vermittelt der Trailer. Als René Clairs muntere Komödie im Oktober 1945 im Marmorhaus herauskam, hieß es in der Neuen Zeit: „Nun können wir uns endlich wieder einmal an ein paar Filmen freuen, in denen Hexen, Geister und andere Spukedinger ihr bezauberndes Unwesen treiben und in denen man sich wieder einmal auf die Zauberkraft des Films und auf seine magischen Mittel besonnen hat.“ Mit Vorprogramm und Einführung des Filmwissenschaftlers Tilman Schumacher von der Uni Jena. Am Samstag um 20 Uhr und am Dienstag um 19 Uhr (dann ohne Einführung)

Aus Langeweile wird eine spiel- und abenteuerlustige Schlossherrin (Margaret Lockwood als gestiefelte und gespornte Pistolera) zur Straßenräuberin und Geliebten eines Banditen. Der turbulente Kostüm- und Liebesfilm The Wicked Lady (GB 1945) war in Großbritannien der erfolgreichste Film des Jahres 1946 – und wurde auch gefeiert, als er im Oktober 1945 in der Filmbühne-Wien herauskam. Mit Vorprogramm. Am Sonntag um 18 Uhr.

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Abrakadabra, Plotzenhotz und Dackelschwanz. Die unvergesslichen Geschöpfe von Otfried Preußler

Der Räuber Hotzenplotz

Mit riesigem Schlapphut und sieben Messern im Gürtel schleicht sich Räuber Hotzenplotz (zum Gruseln: Gert Fröbe) in Großmutters Garten und raubt die Kaffeemühle. Die Großmutter wird ohnmächtig, und Wachtmeister Dimpfelmoser ist ratlos. Kasperl und Seppl machen sich auf die Suche nach dem Übeltäter und geraten an den gefürchteten Zauberer Petrosilius Zwackelmann. Hier der Trailer. Der Räuber Hotzenplotz (BRD 1974) am Sonntag um 15 Uhr.

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Film.Dokument

Komm in den Garten • Kurzfilme von Heinz Brinkmann 1988-1992

Einer der ungewöhnlichsten Dokumentarfilme über die Wende beginnt so: Drei Männer gehen auf dem Postenweg an der Berliner Mauer spazieren, ein Beobachtungsturm fällt, die Grenzanlagen werden abgerissen. Die drei Männer frühstücken in der ehemaligen Todeszone, ihrem neuen Garten. Komm in den Garten (1990) von Heinz Brinkmann und Jochen Wisotzki porträtiert die drei Freunde, ist Milieustudie und Zustandsbeschreibung des Übergangs – mit all seinen Hoffnungen und Unsicherheiten des sich anbahnenden Systemwechsels. Einführung: Ralf Forster. Der Regisseur Jochen Wisotzki ist zu Gast. Am Freitag um 20 Uhr.

Der Dokumentarfilmregisseur Heinz Brinkmann, der bis zum Mauerfall bei der DEFA angestellt war, sah sich nach 1990 einem ganz neuen Medienmarkt gegenüber. Seine Kurzfilme aus der DDR-Zeit erschienen am Rande dessen, was öffentlich überhaupt zeigbar war: die Umweltzerstörung in Die Karbidfabrik (1988) oder ein kleiner geschichtsträchtiger Privatbetrieb in Selliner Fotograf (1989). Später kommt Brinkmann in Carmen – Haus am Meer (1991) auf seine Biografie und die Liebe zur Ostsee und zu Usedom zurück. Zu sehen sind fünf Kurzfilme der Jahre 1988 bis 1992. Einführung: Ralf Forster. Am Samstag um 17:30 Uhr.

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Aus dem Fernseharchiv: Horst Lommer

Ich fahre Patschold

Der Bauunternehmer Patschold (Walter Jokisch) jongliert mit Vorschüssen und Krediten, seine Ehefrau hat einen Nervenzusammenbruch, und seine Geliebte stellt immer größere Ansprüche. Stets dabei in Ich fahre Patschold (BRD 1964) nach einem Drehbuch des Berliner Autors Horst Lommer: Uwe Friedrichsen als gewitzter Chauffeur Göhrke. „Die Dialoge sind von einer Treffsicherheit, wie sie nur ganz selten im Fernsehspiel von heute, das die Wirklichkeit wiedergeben will, erreicht wird. [...] Hier wird endlich einmal Klartext gesprochen, ohne daß angestrengt Gesellschaftskritik ausgeübt werden soll.“ (Der Tagesspiegel, 10.12.1964). Einführung: Jan Gympel. Am Freitag um 17:30 Uhr. Eintritt frei!

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Ein Anfang vom Ende der DDR. Die Biermann-Petitionisten der DEFA und ihre Filme in Ost- und Westdeutschland

Bis daß der Tod euch scheidet

Ein Tabu-Thema im DDR-Film: Gewalt in der Ehe. Sonja (Katrin Saß) möchte nach dem ersten Kind wieder arbeiten, Jens (Martin Seifert) ist aber strikt dagegen. Als sie heimlich eine Weiterbildung macht, brennen bei ihm alle Sicherungen durch. Angelica Domröse, die Jens‘ Schwester spielt, reiste 1980 in die Bundesrepublik aus; sie hatte die Biermann-Petition unterstützt. Regisseur Heiner Carow wollte Bis daß der Tod euch scheidet (DDR 1979) eigentlich schon viel früher drehen, doch das Ministerium für Kultur legte sein Veto ein. Einen Trailer sehen Sie hier. Am Montag um 19 Uhr.

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