Unsere Werkschau mit eigensinnigen Filme von Věra Chytilová bietet in dieser Woche einen interessanten Querschnitt – von einem Film aus der Zeit des Prager Frühlings über die Zeit der Normalisierung bis hin zu Arbeiten, die nach der Samtenen Revolution entstanden. Den Anfang macht am Freitag um 20.30 Uhr Ovoce stromů rajských jíme (Fruit of Paradise), Chytilovás allegorisches Manifest über Geschlechterverhältnisse, Unterdrückung und die Frage, ob man nicht lieber unwissend glücklich sein möchte. In Vlčí bouda freuen sich elf Jugendliche, fernab der Eltern an einem exklusiven Ski-Kurs teilnehmen zu dürfen. Als die Gruppe durch eine Lawine in ihrer Hütte eingeschlossen wird, zeigt sich: Mit ihren drei Skilehrern stimmt etwas nicht. Chytilová nutzt die Möglichkeiten des Horrorfilms, um eine eindrückliche Geschichte über die Mechanismen der Unterdrückung und Manipulation in autoritären Systemen zu erzählen. Am Sonntag um 18.30 Uhr. Ein selten gezeigtes Fundstück ist der Dokumentarfilm Pátráni po Ester über Chytilovás Mitstreiterin Ester Krumbachová, einer Schlüsselperson des tschechoslowakischen Films. Am Dienstag um 19 Uhr sehen Sie Strop & Pytel blech, Chytilovás an der Filmhochschule FAMU entstandenen Kurzfilme, die sich mit den Lebenswelten junger Frauen auseinandersetzen. Ihr dokumentarisch geschultes Auge öffnet die Filmemacherin für formale Experimente. Strop erzählt vom Alltag des jungen Models Marta, während die inszenierte Reportage Pytel blech das Leben im Wohnheim einer Textilfabrik untersucht. Mehr |