Wem gehört das Land, auf dem wir leben? Wie soll es bewirtschaftet werden? Wie gestaltet sich unser Verhältnis zur Natur? Diesen und anderen Fragen widmet sich unsere neue Retrospektive Unser täglich Brot mit Werken aus über 100 Jahre Filmgeschichte. Am Samstag um 19.30 Uhr eröffnet Farrebique ou Les quatre saisons (F 1946, Georges Rouquier) gemeinsam mit Vremena goda (AM/ SU 1975, Artawasd Peleschjan) die Reihe, die am Sonntag mit L'albero degli zoccoli (IT 1978, Ermanno Olmi) um 18 Uhr fortgeführt wird. Der Dokumentarfilm Farrebique ou Les quatre saisons zeigt eine Bauernfamilie in Aveyron und wie der Wechsel der Jahreszeiten ihre Arbeit bestimmt. Dass die Jahreszeiten wechseln ist sicher. Was jedoch mit dem Einbrechen der Moderne in die Landwirtschaft passiert, ist unklar. Patrick Holzapfel, Kurator der Reihe, stellt diesen Film, Vremena goda sowie das gesamte Programm der Retrospektive am Samstag vor. L'albero degli zoccoli erzählt vom Elend der Halbpächterinnen und –pächter in der Lombardei des späten 19. Jahrhunderts. Dass ein Landwirt einen Baum fällt, um einen neuen Schuh für seinen Sohn herzustellen, kann nicht ohne Konsequenzen bleiben. Der von Kindheitserinnerungen inspirierte und 1978 mit der Goldenen Palme ausgezeichnete Film gilt als Opus magnum von Ermanno Olmi: ein Plädoyer für die Würde des arbeitenden Menschen. Deborah Young bezeichnet Olmi als einen Regisseur, der die moralische Messlatte für das italienische Kino angehoben hat. Patrick Holzapfel führt in den Film ein. Mehr |