die Quadratur des Kreises ist ja längst unser tägliches Brot, sollte man mit Blick auf den IR-Alltag meinen. Darf es jetzt noch eine Schippe mehr sein? Die Rede ist von der abgelaufenen Hauptversammlungssaison, die augenscheinlich immer noch den deutschen Michel umtreibt. Das ist keineswegs despektierlich gemeint, sondern beruht auf der historischen Tatsache, dass an die jährlichen Versammlungen hierzulande eine ähnliche Emotionalität geknüpft ist wie an Gartenzwerge – es lässt sich herrlich darüber streiten. Die Einrichtung von Jahresversammlungen ist dem Vereinsrecht entlehnt und der lokale Verein - darüber kann die Fußballbundesliga Lieder singen - ist den Deutschen ebenso heilig wie die Bockwurst zum Kartoffelsalat. Spaß beiseite: Am 17. Mai fanden 33 Hauptversammlungen statt. Das ist ein Rekord, der an den allermeisten Teilnehmenden sicher nicht spurlos vorbeigegangen ist. Ließe sich das ändern? Hier kommen wir auf die Quadratur des Kreises zurück, denn das Zeitfenster für die Terminierung ist eng, die Daten stehen zumeist mindestens ein Jahr, wenn nicht sogar mehrere Jahre im Voraus fest. Neben der Kalendersynchronisation aller Beteiligten sind weitere Herausforderungen zu meistern. Wer beispielsweise einmal versucht hat, eine Stadthalle in einer Kleinstadt zu buchen, dem wird dabei schmerzlich bewusst, dass – neben Auftritten lokaler Sangeskünstler – der Run auf die besten Tage bereits von den ortsansässigen Vereinen angeführt wird. Mit diesen konkurriert man ebenso bei diversen anderen, auf diese Veranstaltungen spezialisierten Dienstleistern. Auf Mon- oder Brückentage auszuweichen ist nur in seltenen Fällen eine Option – kann oder möchte ein Vorstand der beteiligten Belegschaft und Gewerke nicht ohne Not für die Vorbereitung ihren Feiertag streichen. Die Profis arbeiten in dieser Phase ohnehin schon die Wochenenden durch. Sollten wir das Pferd nicht eigentlich von der anderen Seite aufzäumen? Genauso rekordverdächtig wie die HV-Ballung an einem Tag, allerdings in negativem Sinne, ist die aktuell niedrige Zahl börsennotierter Unternehmen. Um die Jahrtausendwende waren es mehr als doppelt so viele, nebenbei bemerkt war das Zeitfenster für Hauptversammlungen damals übrigens nicht größer. Der Chef der Deutschen Börse hat dazu eine klare Meinung, die er der Süddeutschen Zeitung verriet. Kommen wir doch lieber zu angenehmeren Themen: Wir befinden uns mitten in der Zeit der Abwesenheitsnotizen. Machen Sie dabei besser keinen Fehler. Und sollten Sie sich mit dem Gedanken tragen, den Urlaub auf den Malediven noch durch eine Woche Homeoffice dort zu verlängern, gilt es allerhand zu beachten. Zu diesen wie auch zu weiteren Themen haben Ihnen wieder interessante Beiträge zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre. Hannes Bauschatz und Brigitte Looß Bei Fragen oder Anmerkungen freuen wir uns über Ihr Feedback an newsletter@dirk.org. |