Liebe Frau Do, Joachim Gauck macht aus seinem Herzen bekanntlich keine Mördergrube, und so hat er ein Klartext-Buch geschrieben, dessen zentrale Thesen in einem Teil der Republik für Aufsehen sorgen. Dabei hat er aus meiner Sicht nur Selbstverständliches von sich gegeben. Nämlich, dass Toleranz schmerzhaft sein kann, aber unvermeidbar ist in einer Demokratie, die die freie Meinung zum Fundament ihres Zusammenlebens erklärt hat. Und deshalb muss es auch einen Unterschied geben zwischen einer politisch rechts der Mitte verorteten Position und dem Rechtsextremismus, den wir aktuell in seiner bösen und mörderischen Fratze erleben. Das Buch des Alt-Bundespräsidenten erscheint mitten in der Debatte um den mutmaßlich politischen Mord an dem hessischen Kommunalpolitiker Walter Lübcke durch die Hand eines rechtsradikalen Fanatikers. Und doch ist das Timing genau richtig. Meinen Kommentar dazu lesen sie hier. Die neuen Ermittlungsergebnisse hat Gregor Mayntz zusammengetragen. Der Kölner Dom liegt natürlich ganz weit vorne, aber auch das Hermannsdenkmal bei Detmold im Teutoburger Wald zählt zu den beliebtesten Zielen für Touristen in Nordrhein-Westfalen. Die auswärtigen Gäste sind längst ein mächtiger Wirtschaftsfaktor geworden, rund 52 Millionen Übernachtungen zählten die Statistiker im vergangenen Jahr. Seit 2009 stieg die Zahl der Übernachtungen neun Jahre in Folge um insgesamt 28 Prozent. Fast fünf Prozent der Wirtschaftsleistung im Land kommen aus dem Tourismus, doch die Gäste sind nicht mit allem zufrieden, was sie an Rhein und Ruhr erleben. Thomas Reisener und Kirsten Bialdiga haben sich ein Gutachten für das Wirtschaftsministerium angeschaut. Viele Besucher kommen übrigens auch wegen der Sportveranstaltungen in unser Land, zum Beispiel für die Fußballspiele der Borussia aus Dortmund. Der Signal-Iduna-Park ist nahezu bei jedem Heimspiel ausverkauft. Die Attraktivität Dortmunds hält sich jenseits des Fußballvereins allerdings in Grenzen. Die Nachrichten von der hartnäckigen rechtsradikalen Szene im Norden der Stadt tragen ebenfalls nicht zu einem guten Image der Westfalen-Metropole bei. Jetzt pilgern Tausende Christen in die Stadt, der Evangelische Kirchentag findet dieses Jahr in Dortmund statt. Wir haben deshalb die Kollegin Helene Pawlitzki gebeten, ihre Heimatstadt mal unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |