Liebe Leserinnen und Leser, dass die ökologische Landwirtschaft einen Mehrwert für Gesellschaft leistet, zeigen zahlreiche Studien: Auf Öko-Äckern finden wir zum Beispiel eine höhere Artenvielfalt, es werden weniger Nährstoffe ausgewaschen und keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel verwendet. Und Bio-Landwirtinnen und -Landwirte leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz! Dennoch richtet sich die Höhe der Agrarförderung vor allem nach der Betriebsgröße. Angesichts von Klimakrise und Biodiversitätsverlust sind sich Fachleute jedoch einig, dass Umweltleistungen eine zentrale Rolle für eine zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft spielen und entsprechend finanziell honoriert werden müssen. Wie könnte also ein gerechteres und leistungsdifferenziertes Honorierungssystem aussehen? Welche Maßnahmen müssten berücksichtigt und umgesetzt werden? Welche Ansätze gibt es bereits? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in unserem Dossier über die Honorierung von Umweltleistungen nach: Neben einem Überblick über bereits bestehende Konzepte werfen wir einen Blick auf das von Thünen-Institut und FibL neu entwickelte Stufenmodell. Und im Interview mit Dr. Jürn Sanders, Präsident des FiBL Europe, sprechen wir über die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der Agrarförderung. Viel Spaß beim Lesen!
Dossier: Honorierungssysteme für Umweltleistungen
Konzepte zur Honorierung von Umweltleistungen
Der ökologische Landbau leistet einen Beitrag zum Klima- und Gewässerschutz und fördert die Biodiversität. Diese Umweltleistungen sind aber nicht der Maßstab für die Höhe der Agrarförderung. Gibt es alternative Honorierungsmodelle, die einen anderen Weg einschlagen? Wir stellen fünf Konzepte vor, die derzeit diskutiert werden.
Wie können Umweltleistungen gerechter honoriert werden?
Dr. Nicolas Lampkin vom Thünen-Institut und Dr. Jürn Sanders vom FiBL haben im Rahmen eines BÖL-Forschungsprojektes ein neues Honorierungsmodell vorgelegt. Dieses berücksichtigt 17 indikatoren und soll ohne großen Aufwand in der Praxis anwendbar sein. Das Stufenmodell soll einen Beitrag zur Debatte rund um die Gemeinsame Agrarpolitik ab 2028 lefern.
Dr. Jürn Sanders: Wir brauchen den Turn-Around bis 2030
Welches System der Agrarförderungen brauchen wir, um die notwendigen Transformationsprozesse in der Landwirtschaft voranzubringen? Haben wir dafür das richtige Modell und wieviel Zeit bleibt uns noch für die Wende? Die Oekolandbau.de-Redaktion sprach dazu mit Dr. Jürn Sanders, dem Präsidenten des FiBL Europe.
Wahre Kosten und gesellschaftliche Leistungen des Öko-Landbaus
Die aktuellen Lebensmittelpreise und die etablierte Betriebswirtschaftslehre bilden die Realität landwirtschaftlicher Unternehmen nicht korrekt ab: Wirtschaftet ein Betrieb besonders nachhaltig, werden diese Gemeinwohlleistungen zu wenig oder gar nicht vergütet. Gleichzeitig werden verursachte Schäden nicht ausreichend berücksichtigt. True Cost Accounting und Sustainable Performance Accounting liefern Grundlagen für ein Umdenken.
Wie lassen sich gesellschaftliche Leistungen von Bio-Landwirtinnen und -Landwirten erfassen und sichtbar machen? Darüber tauschten sich Ende März etwa 30 Fachleute aus Wissenschaft, Praxis und Beratung aus. Vorgestellt wurden die Ergebnisse aus dem BÖL-Projekt regiosöl.
Die Schmuckbiene macht ihrem Namen alle Ehre. Sie ist eine wahre Perle der Feuchtgebiete: Wer ein Weibchen dieser Art entdeckt, sieht eine Biene mit blutrotem Hinterteil und schwarzem Hinterleibsende, geschmückt von schneeweißen Haarflecken am gesamten Körper. Hinzu kommen ihre blaugrünen Augen. Die Männchen bleiben Dank ihres gelbroten Hinterleibes und ihrer leuchtend türkisfarbenen Augen besonders im Gedächtnis.
Pionierarbeit mit Neuzüchtungen – dafür steht das Bio-Weingut der Familie Rummel. Die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, nachhaltiger Umgang mit Natur und Boden sowie die Vermarktungsfähigkeit von neuen Weinen stehen im Fokus.
AöL-Projekt bewertet Green Claims Richtlinienentwurf
(3.11.2023) Greenwashing vermeiden und stichfeste Umweltaussagen treffen, das ist das Ziel von neuen Richtlinienvorschlägen der EU. Diese können für Bio-Produkte weitreichende Folgen haben. Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) hat im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit FiBL Deutschland und dem Ökoinstitut mögliche Folgen abgeschätzt.
(2.11.2023) Ab sofort läuft die Bewerbungsfrist für den Deutschen Innovationspreis Gartenbau 2024. Mit diesem zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hervorragende, beispielgebende Innovationen im Gartenbau aus.
Ideen für Stallbau und Tierwohl in der Schweinehaltung
(31.10.2023) Vom 25. bis 26. Oktober 2023 kamen in Süddeutschland Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung, Landwirtschaft, Beratung, Stallbau und Tierschutz zusammen. Gemeinsam diskutierten sie Ansätze, wie die Herausforderungen in der Schweinehaltung künftig gemeistert werden können.
Leidenschaft für Milch und Handwerk eröffnet vielfältige Karrieremöglichkeiten
(30.10.2023) 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung "Fachagrarwirtin bzw. Fachagrarwirt Handwerkliche Milchverarbeitung" haben Ende Juli 2023 ihre Abschlussprüfung an der Staatlichen Fachschule für Milch- und Molkereiwirtschaft in Wangen im Allgäu bestanden. Sie haben damit eine gute fachliche Grundlage, um in bewegten Zeiten die handwerkliche Milchverarbeitung erfolgreich zu gestalten.
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