die aktuelle Situation in der humanitären Hilfe ist äußerst herausfordernd und hat sich in den in den letzten Monaten zugespitzt. Unsere Möglichkeiten, diese lebenswichtige Arbeit fortzusetzen, sind durch erhebliche Finanzierungskürzungen vieler Regierungen weltweit gefährdet. Das bedeutet weniger Impfstoffe, weniger Kinder in der Schule und weniger Chancen auf eine bessere Zukunft. So auch in der Demokratischen Republik Kongo. Louisa Omolara Farinde kommt aus Köln und arbeitet seit Juni 2024 in Kinshasa. Dort koordiniert sie Programme, die UNICEF im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit mit anderen UN-Agenturen unterstützt.
Louisa, wie ist die aktuelle Situation für Kinder in der Demokratischen Republik Kongo?
Die Demokratische Republik Kongo ist eine sehr komplexe Krise - und bleibt auch leider eine vergessene Krise. Bewaffnete Konflikte und lokale Unruhen sind verantwortlich für die steigende Zahl hungernder Kinder, welche enormen Gefahren ausgesetzt sind. Die eskalierende Gewalt hat zu einem Zusammenbruch der wichtigsten Grundversorgung geführt. Es gab zahlreiche gewalttätige Angriffe, 494.000 Kinder sind auf der Flucht.
Gibt es eine besondere Erfahrung vor Ort, die dir im Gedächtnis geblieben ist?
Im November 2024 war ich zuletzt in Süd Kivu, um ein von mir koordiniertes UNICEF-Programm zu besuchen. Heute sind in dieser Region viele Orte unsicher, zerstört oder kaum zugänglich und die Grundversorgung bricht zusammen. Selbst wenn eine Art Alltag zurückkehrt, leben die Menschen in ständiger Angst vor neuen Angriffen – eine kaum vorstellbare Belastung.
Welche Maßnahmen ergreift UNICEF vor Ort, um den Kindern zu helfen?
Die Nothilfe von UNICEF konzentriert sich auf die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Notunterkünften, medizinischer Grundversorgung sowie Lernmaterial und psychosozialer Unterstützung. UNICEF setzt sich weiterhin dafür ein, dass das Recht eines jeden Kindes auf Schutz gewahrt wird. Doch der Bedarf an Nothilfe übersteigt die vorhandenen Mittel. Die Kinder stehen vor einer humanitären Katastrophe – sie brauchen dringend mehr Hilfe und Frieden.
Wer bleibt an der Seite der Kinder in der Demokratischen Republik Kongo?