Der D64-Ticker liefert den digitalpolitischen Überblick. Täglich. Im Browser ansehen.

Der Ticker kommt heute von @Angela@d-64.social

Ein weiser Mensch hat einmal gesagt: «Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein.» In diesem Sinne wünsche ich ein frohes neues Jahr und möchte im heutigen Ticker, einige Artikel anbieten, die uns genau das ermöglichen sollen; eine gute Vorbereitung auf das, was 2024 medial, digitalpolitisch und gesellschaftlich bringen mag. Dazu gehört natürlich auch ein Thema, das D64 sich zum Jahresthema gemacht hat: «Digitalpolitik faschismussicher: Wie schaffen wir eine resiliente Demokratie im digitalen Raum». Unter den Bereichen: Medien, Regulierungen, Wahlen und Allianzen habe ich daher für euch Beiträge gesammelt, die dazu Vorschläge oder Problematiken aufzeigen.

Kontext und Augenhöhe 
Man sieht ein Cut-Out eines Mannes. Man sieht nur den kopr des Mannes er trägt eine schwarze Cap und einen schwarzen Pulli. Seine Haut ist sehr hell, er trägt einen Dreitagebart. In der rechten Hand hält er ein rechteckiges ausgeschnittenes Auge, dessen Haut eine dunklere Farbe hat. Auf der brust des Mannes steht #universalhumanity. Das Cut-Oout ist auf eine beige Wand geklebt. Das Foto wird mit folgender Lizenz veröffentlicht: CC0 1.0 Universal
Medien/Journalismus:

Das Niemanlab befragt jedes Jahr, Medien-Expert*innen und Journalist*innen aus den USA zu ihren Fokuspunkten für das kommende Jahr. Ich habe mich mal durch die recht lange Liste gearbeitet und 5 Artikel ausgesucht, die meiner Ansicht nach gut die Kernthemen der Beiträge in der Liste repräsentieren: Qualität, Teilhabe und Interaktion.

  • Partizipation, Medienkompetenz und Austausch: Sarah Glover, stellt in ihrem Artikel fest, das die Medienmüdigkeit nur durch mehr Beteiligung und den Aufbau von Medienkompetenzen in der Leserschaft zu bewältigen ist. «Media companies must create space(s) where debate can take root with civic dialogue practices. News organizations will restore trust via fact-based reporting and the instigation of civil debate. Civic dialogue in news promotes the next level of public service journalism.»
  • Kontextualisierte statt personalisiert Werbung: Thomas Baekdal, rollt die Sache mit der Medienmüdigkeit von der andren Seite auf und erklärt, das Jahrzehnte schlechte Kaufempfehlungen und unpassende Banner zum Verlust der Glaubwürdigkeit der Medienlandschaft geführt haben. Dem könnte mit einer Rückkehr zur kontextbasierten Werbung Abhilfe geschaffen werden. «They come to us because they want our help to decide which product that they should spend their money on — and then we give them an article written by a low-quality marketing agency. It’s a total journalistic failure.»
  • Ein Journalismus für das globale Gemeinwohl: Auch Laxmi Parthasarathy fordert, einen stärkeren partizipativen Ansatz, nämlich; dass auch Zielgruppen, die nicht zahlungskräftig sind, stärker eingebunden werden sollen, da genau Ihre Geschichten oft für den investigativen Journalismus aufbereitet werden. Außerdem lässt sich nur so ein kollaboratives und wirkungsorientiertes Ökosystem für hochwertigen internationalen Journalismus etablieren.
  • Interaktion statt Frontalunterricht: Meredith Arley plädiert für mehr Austausch direkt vor Ort und einem Weg weg von den Plattformen, zudem sollten sich die Verlage und Medien die Frage stellen: Wie gut hören wir den Menschen in unserer Zielgruppe überaupt zu? «How are we at listening, engaging, and facilitating connections with and among our audiences about the journalism we are supposedly doing for them?»
  • Vorhersagen ohne KI: Das bietet David Cohn an. Seine antizyklischen Vorhersagen bieten einige Alternativen für die Bereiche: Organisation, Engagement der Leserschaft, Soziale Medien, Regulatorisches, Community Journalismus, Redaktioneller Schwerpunkt, Einsatz von Technologien. Falls man nicht sofort zur KI-Anwendung greifen möchte.

Die komplette Liste findet ihr hier und die von mir vorgestellten Thesen sind in meinen Augen in Europa genauso notwendig wie in den USA
niemanlab.org

Regulierungen:

  • Weitere Entwicklungen zu einem Netz mit weniger Hass und Hetze stellen  der DSA und das von der Bundesregierung auf nationaler Ebene umgesetzte Digitale-Dienste-Gesetz dar. Nachdem der DSA seit August 23 für alle großen Plattformen gilt, wird er ab Februar auch für kleinere Anbieter in Kraft treten.
  • Außerdem dürfen wir auf den finalen Text des AI-Act gespannt sein.
  • Und natürlich wird in 2024 die finale Entscheidung zur Chatkontrolle fallen. Den Talk: «Es ist noch nicht vorbei» mit  Dr. Patrick Breyer, khaleesi and Prof. Ulrich Kelber sollten alle, die einen unterhaltsamen Wrap-Up der komplexen Sachverhalte brauchen, unbedingt ansehen. Weitere Talks, die ich euch gerne ans Herz legen möchte sind: «Gläserne Geflüchtete» von Anna Biselli und «Der sehende Stein der Polizeibehörden» von Simone Ruf, Jürgen Bering and Constanze Kurz.

Wahlen: Hinsichtlich der Europawahl und den Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir in diesem Jahr endlich Konsequenzen ziehen müssen, was unseren Umgang mit den rechten Strömungen in der EU und Deutschland betrifft. Kritik und Hoffnung liefert hier Caro Keller vom NSU-Watch im Interview.
netzpolitik.org

Allianzen: Und da es 2024 besonders wichtig sein wird demokratische Netzwerke in der Zivilgesellschaft zu knüpfen, findet ihr unter Termine noch eine kleine (unvollständige) Liste an Events, zum Austausch und für eine stabile demokratische Zivilgesellschaft. Und nicht vergessen; bildet überparteiliche Banden – wir sind nicht dafür verantwortlich, was war, aber mit Sicherheit dafür, was kommt.

Wer gerne Events in unserem Newsletter teilen möchte, ist dazu natürlich ganz herzlich eingeladen, das Formular findet ihr auch unten, nach den Terminen.

D64 veröffentlicht neue Website: Ein Blick hinter den Relaunch unserer Website. Blogpost

Termine

  • 09.01.2024, Pandemien, Extremwetter, Großunfälle: Wie funktioniert gute Krisenkommunikation?, digital, Quote nicht ermittelbar
  • 13.-14.01.2024, Ideathon: Bridging the Gap - Critical Questions for AI, Online & Hasso-Plattner-Institut, Potsdam, Quote nicht ermittelbar
  • 17.01.2024, NEGZ Netzwerktrunk „Digitale Verwaltung“, Berlin, Quote nicht ermittelbar
  • 22.-22.01.2024, Wie können wir uns schützen und wie können wir gegen Desinformation rund um die Klimakrise vorgehen?, Online-Veranstaltung , 75% Frauen
  • 25.-25.01.2024, Dating Democracy #7: Gatekeeper oder Gatewatcher?, Futurium, 50% Frauen
  • 30.01.2024, DigiCity - Mittelstadt Reloaded: Zeit für ein Update!, Münster, 58% Frauen

Hinweis: Wir haben die Quoten von Vortragenden der Veranstaltungen manuell gezählt. Basis dafür sind die von den Veranstaltenden veröffentlichten Programme oder Speakenden-Listen. Wir zählen pro Veranstaltung jeden Kopf genau einmal, also auch dann nur einmal, wenn dieselbe Person mehrfach spricht. Details dazu findet Ihr in unserer Event-Liste.

Vertrauen lässt sich nicht verordnen: Digitalisierung des Gesundheitswesens. Offener Brief


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