Dritte Impfung | Afghanistan | Bundeswehr in Flutgebieten
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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Dorothee Krings

18. August 2021

Liebe Frau Do,

Menschen, die sich an die Flugzeuge des Westens hängen, um den neuen Machthabern in ihrem Land zu entkommen – diese Szenen aus Afghanistan sind nicht nur der erschütternde und offensichtliche Beleg für die Todesangst und Verzweiflung der Menschen vor Ort, die auf ein anderes, friedlicheres, offeneres Afghanistan gehofft hatten. Die Bilder werden vielleicht auch einmal als Zeichen einer Zeitenwende gesehen werden: Der Westen zieht sich zurück. Die USA sagen ganz offen, dass sie die Mission Staatenbildung nach westlichen Werten für gescheitert halten – womöglich nicht nur in Afghanistan. Das Konzept ist in der Krise. Zugleich sind die globalen Machtverhältnisse in Bewegung geraten, doch justiert werden sie auf neuen Feldern: in der Hoheit über Daten und künstliche Intelligenz, in der Medizin- und Klimatechnologie, auch wieder in der Raumfahrt. Auf geopolitischem Gebiet dagegen ist im Westen gerade der Rückzug populär, das große Raushalten hat begonnen. Und Europa und Deutschland treiben sprachlos mit. 

Heute wichtig:

Impfen in NRW: Das Land macht Druck beim Impfen. Sechs Monate nach Ende der ersten Impfserie sollen NRW-Bürger eine Auffrischung erhalten. Profitieren können über 80-Jährige sowie Menschen, die ausschließlich mit Astrazeneca oder Johnson&Johnson geimpft wurden. Antje Höning stellt Ihnen die Pläne von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann vor.

Afghanistan: NRW-Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) will Hunderte Ortskräfte aus Afghanistan und deren Familien aufnehmen. Man habe bereits 800 Plätze für Ortskräfte und deren Familien bereitgestellt. In Frankfurt am Main sind am frühen Morgen rund 130 Evakuierte aus Kabul gelandet. Aktuelle Entwicklungen zur Situation in Afghanistan finden Sie in unserem Newsblog

Nach der Flut: Rund 500 Bundeswehrsoldaten haben nach der Flutkatastrophe in NRW geholfen, Menschenleben zu retten. Nun sind abermals 300 zum Hilfseinsatz eingetroffen. Diesmal tragen sie mit schwerem Gerät die Müllberge ab.

Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast.

Meinung am Morgen:

Corona: Das Land NRW hat eine neue Corona-Schutzverordnung herausgegeben – viel übersichtlicher als die alte. Maximilian Plück hält das für einen Gewinn, vermisst allerdings nach Wegfall der früheren Inzidenzstufen einen neuen Indikator zur Einschätzung der Corona-Lage, in den etwa auch die Impfquote und die Intensivbetten-Belegung einfließen. Das müsse dringend kommen, schreibt er in seinem Kommentar.

Afghanistan: Die  Liste der Versäumnisse Deutschlands nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan ist lang, schreibt Kerstin Münstermann in ihrem Kommentar und nennt einige der Fragen, der sich die Regierung jetzt stellen muss. Etwa, warum die Mahnungen der Botschaft, deutscher Soldaten und Hilfsorganisationen nicht gehört wurden. Denn die hatten schon früh auf die Evakuierung auch von Ortskräften gedrängt. Die Ursachen und Verantwortlichkeiten für das Desaster müssten nach der Bundestagswahl weiter aufgeklärt werden.

Belarus: Der Machthaber in Minsk, Alexander Lukaschenko, holt gezielt Migranten etwa aus dem Irak nach Belarus, um sie in die EU weiterzuschicken. Er nutzt Menschen also als Druckmittel. Die europäischen Innenminister werden dazu heute einen Krisengipfel abhalten. Doch Lukaschenko hat schon die nächste Drohung parat, schreibt unser Korrespondent Ulrich Krökel in seiner Analyse.

Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen.

So gesehen:  Die Nationalmannschafts-Torhüterin Almuth Schult, die viele als erfrischend direkte Analystin im Fernsehen schätzen gelernt haben, hat das mangelnde Olympia-Interesse im Herrenfußball beklagt. Viele Bundesliga-Clubs hätten der Saisonvorbereitung anscheinend einen höheren Stellenwert eingeräumt als dem Turnier in Tokio. Darum müsse man sich überlegen, ob künftig beim olympischen Fußball nicht besser nur noch die Frauen antreten. Dabei sein ist alles, heißt es. Und natürlich ist diese olympische Idee keine Absage an Leistungswillen, sondern betont die Ehre, es in den Wettkampf der Besten der Welt geschafft zu haben. Es geht also um den Moment. Um die Chance zu zeigen, was man kann – und darin allein schon Glück zu finden. Auch jenseits sportlicher Höchstleistungen kann dieser Gedanke beflügeln.

Herzlich,

Ihre

Dorothee Krings

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RP Online


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