Liebe/r Leser/in, die neue Bundesregierung ist noch keine Woche im Amt, und „Gesundheitsminister Lauterbach“ klingt irgendwie schon vertraut. Ob es dem Talkshow-Dauergast gelingen wird, die Pandemie nicht nur zu kommentieren, sondern auch in den Griff zu bekommen, ist noch nicht ausgemacht (siehe auch These Eins). Doch einen ersten Akzent hat Karl Lauterbach an diesem Wochenende bereits gesetzt: In ein Expertengremium, das ihn künftig beraten soll, hat er neben dem Virologen Christian Drosten auch dessen Kollegen Hendrik Streeck berufen. Die beiden Wissenschaftler galten in der Vergangenheit oft als Antipoden, zumindest wurden sie gerne vereinnahmt, der eine (Drosten) vom „Team Vorsicht“, der andere (Streeck) vom „Team Öffnung“. Die Entscheidung hinterlässt ein gutes Gefühl, denn selbst in diesen dramatischen Zeiten gibt es nicht eine Wahrheit, und Wissenschaft schließt Zweifel und Irrtum mit ein. Die Vorstellung, dass sich Drosten und Streeck künftig nicht mehr in medialen Fernduellen, sondern gemeinsam an einem Tisch mit der größten Herausforderung unserer Gegenwart auseinandersetzen, hat etwas ungemein Beruhigendes. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche! |