Sehr geehrte Damen und Herren, bevor sich jetzt alle in den Feierabend verabschieden, noch zwei typisch deutsche Anmerkungen. Peek & Cloppenburg blamiert sich, weil sie Hemden anpreisen mit dem KZ-Spruch „Jedem das Seine“ . Entweder sie wussten nicht, was sie taten. Oder sie haben es gewusst und fanden es nicht so schlimm. Ich hoffe, sie wussten es nicht. Dann müssen wir uns angespornt fühlen. Die Ermordung von Millionen von Menschen ist nicht harmlos. Wir müssen das immer und immer wieder begreifbar machen. Zweitens: Heute läuft das Thema DSGVO mal wieder wie geschnitten Brot. Klar. Ab morgen ist die Verordnung voll in Kraft. Menschen beerdigen ihre Blogs, kleine Vereine zittern vor Abmahnanwälten, Firmen jagen panisch Mails in die Menge, um auf den letzten Metern „Einwilligungen“ einzuholen. Sind wir in Deutschland vielleicht ganz besonders ängstlich, weil wir so korrekt sind? Weil wir eine diffuse Angst haben, gegen Gesetze zu verstoßen? Kann es sein, dass unsere europäischen Nachbarn das Thema gelassener sehen? Europa-Juristen sprechen vom „Geist der Verträge“. Dieser Geist will nicht, dass Blogger, Vereine und Mittelständler Angst haben müssen. Jetzt sind die Behörden und die Gerichte gefordert, Maß zu halten und angemessen zu handeln. Wir alle werden aufmerksam beobachten, ob die Verordnung tatsächlich zu Schikane führen wird. Aber amüsant ist es schon, wie momentan um Einwilligung gebettelt wird. Lesen Sie eine kleine Tour d’Horizon von Frauke Schobelt. Und wenn Sie zu den Ängstlichen gehören, dann lesen Sie unseren DSGVO-Report. Einen schönen Abend! Rolf Schröter |