Liebe Frau Do, der so genannte Digitalpakt soll die Schulen schrittweise ab 2019 mit Digitaltechnik wie Tablets und W-Lan ausstatten, und es sollen Konzepte zum pädagogisch sinnvollen Einsatz der digitalen Lernmittel erarbeitet werden. Fünf Milliarden Euro will der Bund dafür ausgeben. Eigentlich fallen einem nur wenige Argumente gegen diese Initiative ein. Doch in der deutschen Politik läuft es leider anders. Weil der Bund nicht einfach nur zahlen, sondern auch mitbestimmen will, wie die Gelder eingesetzt werden, muss das Grundgesetz geändert werden, denn Bildung ist ja Ländersache. Prompt droht das Ganze am Widerstand selbstbewusster Ministerpräsidenten (unter anderem Herrn Laschet) zu scheitern. Das Bund-Länder-Kompetenzgerangel gehört zur bundesrepublikanischen Realität offenbar dazu. Schade für die Schüler in diesem Land. Kirsten Bialdiga, Eva Quadbeck und Thomas Reisener fassen die Debatte zusammen, Eva Quadbeck kommentiert zudem den neuerlichen Streit. Wieder eine schreckliche Tat in einer Flüchtlingsunterkunft. In Sankt Augustin bei Bonn ist ein 17-jähriges Mädchen offenbar von einem jungen Bewohner einer Unterkunft für Wohnungslose und Flüchtlinge getötet worden. Das erklärte gestern die Bonner Staatsanwaltschaft. Gegen den 19 Jahre alten Mann mit deutscher und kenianischer Staatsangehörigkeit sei Haftbefehl wegen Mordes beantragt worden. Das Opfer hatte der Mann in einer Kneipe kennengelernt, sie besuchte ihn dann in der Unterkunft, bevor es offenbar zu einem Streit und der Tat kam. Unsere Kollegen vom Bonner General-Anzeiger haben die Geschichte recherchiert. Viel Glanz, viel gute Laune und viel Prominenz gestern Abend in den Böhler-Hallen. Zum zehnten Mal ehrte die Rheinische Post Mediengruppe die Düsseldorfer Persönlichkeiten des Jahres. Umjubelte Stars des Abends waren die Toten Hosen. Die Band, vor 36 Jahren im legendären Musiktempel Ratinger Hof gegründet, wurde gerade erst auf ihrer Konzerttournee von Zehntausenden umjubelt. Geehrt wurde die Band aber auch wegen ihres konsequenten Einsatzes gegen Rassismus. Der Laudator, BAP-Gründer Wolfgang Niedecken, hat die Hosen schon live gesehen und schätzt sie ungemein: „Zwischen uns passt kein Blatt Papier. Die Hosen sind einfach toll.“ Persönlich habe ich mich besonders für Jenny Jürgens gefreut, die mit ihrem Verein „Herzwerk“ einen unglaublich wichtigen Beitrag für eine solidarische Gesellschaft leistet und für arme Ältere Unterstützung und Teilhabe organisiert. „Dass sich am Ende eines Lebens der Kreis in Würde schließen kann, müsste eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“, sagte sie. Ein würdiger Preisträger natürlich auch die Fortuna aus Düsseldorf, die für ihren Wiederaufstieg ins Fußball-Oberhaus ausgezeichnet wurde (Laudator Reiner Calmund: „Die Mannschaft strahlt Ruhe aus. Die schaffen den Klassenerhalt.“) Mit dabei waren auch frühere Preisträger wie Kabarettist Dieter Nuhr und Fotograf Andreas Gursky. Hier sehen Sie die Bilder des Abends. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |