ich wohne im Norden Hamburgs. Wenn ich krank bin, gehe ich aus der Tür – und habe in der Nähe drei Apotheken zur Auswahl. Eine Selbstverständlichkeit? Denkste! Ich war ehrlich schockiert, als ich von der Lage in Steilshoop hörte: Ein ganzer Stadtteil mit rund 20.000 Menschen – und nur noch eine einzige Apotheke. Und die kämpft ums Überleben.
Direkt vor der Tür: eine Großbaustelle. Der Fußgängertunnel ist dicht, Umwege sind lang – für viele, vor allem Ältere, zu lang. Natürlich: Der Bau der U5 ist wichtig. Und ja, Großprojekte bringen Einschränkungen mit sich. Aber wie kann es sein, dass niemand frühzeitig auch an die Schwächsten denkt? Meine Kollegin Ann-Christin Busch hat die Hochbahn mit dem Problem konfrontiert. Was das Unternehmen sagt, lesen Sie hier. Dabei kann ich allerdings nur den Kopf schütteln …
Dass die Stadt bis heute keinen klaren Plan hat, wann, wie und wohin Apotheke und Ärzte ziehen sollen, ist schlicht fahrlässig. Die Gesundheitsversorgung darf keine Frage der Postleitzahl sein. Das ist nicht gerecht. Und ganz sicher nicht sozial.
Ein schönes Wochenende wünscht
Ivan De Vincenzi
CvD Online
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