ich darf Sie heute herzlich Grüßen aus Wagen 33 des angeblichen ICE Sprinters der Deutschen Bahn zwischen Berlin und München. Eine Strecke, für die laut Plan rund vier Stunden vorgesehen sind. Die Realität sieht anders aus: Ausnahmslos jedes Mal, wenn ich diese Strecke fahre, hat dieser Zug respektive diese Verbindung nennenswerte Verspätung. Aktuell sind es 37 Minuten und wir haben gerade erst Berlin-Südkreuz passiert. Außerdem funktionieren die Anzeigen wegen einer technischen Störung nicht, weder im Zug (Reservierungen) noch an den Türen. Anders formuliert: Die Deutsche Bahn tut auch heute wirklich alles, um Inlandsflüge wieder salonfähig zu machen. Dass der Schrottzustand der Deutschen Bahn auf jede Menge Missmanagement zurückgeht, liegt auf der Hand. Aber auch der Fachkräftemangel hat seinen Anteil an diesem Chaos. Den will Deutschland bekanntermaßen durch noch mehr Zuwanderung lösen. Das Problem: Personalmangel in Ausländerbehörden, stockende Digitalisierung in der Verwaltung und hohe Steuerabgaben schrecken Arbeitsmigranten – also wirkliche, nicht eingebildete Fachkräfte – ab, sagt Martin Manzel. Er ist als Fachanwalt für Migrationsrecht in Berlin tätig und vermittelt als Unternehmer Personal vor allem aus der Türkei. Ilgin Seren Evisen hat mit ihm gesprochen. Endgültig aufs Abstellgleis hätte die Union gerne ihr vielleicht streitbarstes Mitglied, den Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen, geschickt. Doch mit der Union ist es wie mit der Zugfahrerei: Der Fahrplan ist das eine, die Realität etwas anderes. Das Kreisparteigericht in Thüringen hat heute den Ausschluss Maaßens aus der CDU abgelehnt. Mein Kollege Volker Resing kommentiert. Die Bahn will nicht, wie ich möchte. Und Europa will nicht, wie Annalena Baerbock möchte. Die Bundesaußenministerin hätte gerne ein anderes Asylsystem als jenes, mit dem die EU die drohende afrikanisch-asiatische Völkerwanderung stoppen will. Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer weist deshalb darauf hin, dass Europa immer auch ein Projekt zur Einhegung Deutschlands war, zu seiner Einbindung in den Westen. Gegen deutsche Anmaßungen. Seinen Beitrag lesen Sie hier. Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil will derweil das Ehegattensplitting abschaffen, weil es ungerecht und frauenfeindlich sei. Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg sieht das anders und wendet sich mit einer gut vernehmbaren Durchsage an die Genossen: Das Gegenteil sei der Fall, schreibt er. Vom Steuervorteil durch das Splitting profitieren beide Partner. Die SPD scheint hier vom Ressentiment getrieben. Wenn Sie mich fragen, sind und bleiben das beste Fortbewegungsmittel immer noch die eigenen Beine. Das dürfte auch Stefan aus dem Siepen (alias „Der Flaneur“) so sehen. Er widmet sich gleichwohl anderen Körperteilen: den Händen. Dass der Händedruck durch Corona allmählich aus dem Leben verschwunden ist, haben viele mitbekommen. Doch unser Kolumnist hat noch ganz andere gegenwärtige Fälle entdeckt, in denen die Hand ihre Bedeutung verliert. An Bedeutung verliert auch die deutsche Industrie, weil sie derzeit auf dem Altar eines zunehmend radikalen Klimaschutzes geopfert wird. Eine denkwürdig pessimistische Zukunftsallianz aus Politikern und Aktivisten bestimmt den öffentlichen Diskurs. Dabei können wir unseren Wohlstand nur mit Technologieoffenheit und Mut retten, schreibt in seinem Gastbeitrag Markus Pieper, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament. Die Deutsche Bahn und ich wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Debatte |