Ein Astronaut im Ständehaus

Liebe Frau Do,

Alexander Gerst hat eine Perspektive auf die Welt, die vielen von uns gut tun würde. Die von ganz oben. Der Astronaut aus dem baden-württembergischen Künzelsau wird im April 2018 als erster Deutscher die internationale Raumfahrtmission ISS kommandieren und mehrere Monate mit einer internationalen Mannschaft im All forschen. Gestern war der ziemlich bodenständige Fernfahrer zu Gast beim Ständehaus-Treff. Er hat mir verraten, wie man im All schlafen und essen kann und warum die Welt die bemannte Raumfahrt noch braucht. Jörg Isringhaus hat den Abend in der Kunstsammlung beobachtet - seine Geschichte und Bilder des Abends gibt es hier.

Hermann Gröhe ist der einzige Christdemokrat aus Nordrhein-Westfalen im Kabinett von Angela Merkel. Und der Bundesgesundheitsminister hat seine Sache ganz gut gemacht, zumindest wenn man die Beteiligten aus der Branche befragt, etwa Kassen, Ärzte und Patientenverbände. Zwar hat der Neusser für die Versicherten einige kostspielige Maßnahmen umgesetzt, doch die Kanzlerin ist zufrieden, dass es in dem politischen Minenfeld Gesundheitswesen keine größeren Konflikte gab. Gröhe dürfte deshalb auch nach der Wahl Merkels Rheinland-Botschafter in der Bundesregierung bleiben und auf einen guten Posten hoffen. Zumal NRW-CDU-Chef Armin Laschet ihn stützt. Gröhe selbst würde gerne Gesundheitsminister bleiben, aber auch als Kanzleramtschef oder Bundestagspräsident wird er gehandelt. Antje Höning und Eva Quadbeck sprachen mit ihm in seinem Lieblingscafé mit Blick auf das Quirinus-Münster in Neuss. 

Aziz Sariyar ist Anwalt, hat eine Kanzlei in Korschenbroich und steckt in einem der aufwendigsten Prozesse der Nachkriegszeit. Mehr als vier Jahre dauert der Prozess gegen den „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) schon, Sariyar vertritt die Familie von Ismail Yasar, der 2005 in seinem Nürnberger Imbiss vom NSU ermordet wurde. Es ist eine Lebensaufgabe für den Anwalt, und doch war immer klar: Er hätte sich nicht verziehen, wenn er das Mandat nicht angenommen hätte. Henning Rasche hat mit dem Korschenbroicher gesprochen.

Herzlichst

Ihr