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11. Juli 2017 Liebe Frau Do, ich habe überhaupt keine Lust, noch irgendetwas über diese Randalierer zu schreiben, die am vergangenen Wochenende Hamburg terrorisiert und in Teilen verwüstet haben. Leider muss ich es trotzdem tun, denn das Problem geht durch Ignorieren nicht weg. Also noch einmal G20-Gipfel: Meine Kollegen aus unserem Berliner Büro berichten in unserer heutigen Ausgabe, wie die Bundesregierung mit einer europäischen Linksextremistendatei gegen grenzüberschreitende Chaos-Touristen vorgehen will, und dass ein Blick in den aktuellen Verfassungsschutzbericht genügt hätte, um zu erahnen, was beim G20-Gipfel auf Hamburg zukommen würde. Insgesamt 29.000 Personen in Deutschland werden darin als linksextremistisch eingestuft, die Zahl der gewaltorientierten Linksextremisten sei zwischen 2015 und 2016 um zehn Prozent auf 8500 gestiegen. Dieser Bericht wäre auch eine lohnende Lektüre für den Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele, der findet, dass die Polizei am Donnerstag mit „ungeheurer Brutalität“ in eine Demonstration gegangen sei. Das habe bei vielen nicht vermummten Demonstranten große Aggressivität ausgelöst und sie radikalisiert. Hm. Interessante Sichtweise. Von Polizisten traumatisierte Demonstranten irren zwei Tage lang durch Hamburg und schlagen im Schockzustand wahllos alles kurz und klein. Zumindest würde eine psychische Ausnahmesituation erklären, warum die selbst erklärten Kapitalismusgegner weltanschaulich unverdächtige Kleinwagen abgefackelt, Lotto-Annahmestellen zerlegt und Drogeriemärkte geplündert haben. Mit der Deeskalationsstrategie der Berliner Polizei wäre das alles jedenfalls nicht passiert, glaubt Ströbele. Er verstehe nicht, wieso die Hamburger Polizei von den Berliner Kollegen deren Erfahrungen nicht abgerufen habe. Tja. Wahrscheinlich, weil die nach ihrem Party-Exzess schon vor Beginn des Gipfels mitsamt ihren Wasserpfeifen wieder auf dem Rückweg zum Prenzlberg waren. Die Berliner Feierbiester könnten mit ihrer Deeskalationsstrategie aber vielleicht in Düsseldorf segensreich wirken: Dort hat sich im Stadtteil Derendorf eine Anwohnerin beschwert, weil sie am Sonntagmorgen um 7.15 Uhr vom Schützenverein St. Sebastianus geweckt wurde. „Ihr habt wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank, um 7.15 Uhr durch die Siedlung laufen und alle zu wecken mit eurer Scheiß-Blasmusik“, schrieb die unausgeschlafene Dame auf Facebook. Meine Kollegen Tanja Karrasch und Christian Schwerdtfeger versuchen sich in ihrem Text der Frage zu nähern, ob das „Schützen-Wecken“ als landestypisches Brauchtum oder nächtliche Ruhestörung zu werten ist. Und zum Schluss noch etwas unstreitig Schönes: In der Serie „Landpartie“, die wir gemeinsam mit dem Bonner Generalanzeiger und der Kölnischen Rundschau konzipiert haben, legen wir Ihnen heute einen Ausflug nach Monschau ans Herz. Britta Röös vom Generalanzeiger macht mit ihrem Artikel, ihren Tipps und ihren Fotos Lust auf einen Abstecher in die Eifel. „Monschau macht eifelsüchtig“, wortspielte meine Kollegin Martina Stöcker für den Anreißertext auf Seite 1. Herzlichst, Ihr Stefan Weigel | |
Das Wichtigste zum Frühstück | |
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