Newsletter, 24.07.2021 "Ein Eis? Das darfst du doch nicht mit Deinem Diabetes“ - Tatsächlich? |
Diabetes bedeutet keinen Verzicht auf Genuss Interview mit der Diabetes-Beraterin und Ratgeber-Autorin Claudia Krüger Claudia Krüger arbeitet als Diätassistentin und Diabetesberaterin/DDG für Menschen mit Diabetes und anderen Erkrankungen. Dabei richtet sich ihr Augenmerk auf eine möglichst hohe Lebensqualität und Lebensfreude der Betroffenen.
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"Willst du wirklich das Eis essen? Darfst du das mit deinem Diabetes“ Frau Krüger, vermutlich gibt es keinen Menschen mit Diabetes, der einen Kommentar wie diesen nicht schon gehört hat, doch stimmt das wirklich? Darf ein Diabetiker kein Eis essen? Um die wichtigste Aussage vorweg zu nehmen: Natürlich darf man mit Diabetes ein Eis essen. Noch besser, wenn man den Eisgenuss mit einem Spaziergang verknüpft. Und auch die Menge und Häufigkeit dem Diabetes anpasst: Aus der Eisdiele wären, je nach Größe, zwei bis drei Kugeln eine angemessene Größe für eine Zwischenmahlzeit. Und die sollten dann auch ohne schlechtes Gewissen genüsslich verzehrt werden. Diese Mengenempfehlung gilt übrigens ebenso für Menschen ohne Diabetes. Auch in der gesunden Ernährung gilt es, die Menge an Zucker und Fett im Blick zu haben, damit gesund bleibt, wer gesund isst. Milchspeiseeis sorgt übrigens durch die enthaltene Sahne für einen langsameren Blutzuckeranstieg als Wassereis. Die Frage „Darfst du das?“ wird nicht beim Obst gestellt, aber wie ist denn der Obstverzehr zu beurteilen? Obst enthält immer auch natürlichen Zucker, damit unterscheidet sich Obst deutlich vom Gemüse, das als kohlenhydratarm bezeichnet werden kann. Bei Diabetes steigen die Blutzuckerwerte, wenn zuckerhaltige und kohlenhydratreiche Lebensmittel gegessen werden. Und damit eben auch beim Obst. Daher gilt es ein bis zwei eher kleinere Obstportionen (100-150 g) im Tagesverlauf zu essen. Bei dem frischen Sommerobst kommen da schnell auch größere Mengen zusammen und auch Wassermelone enthält nicht nur Wasser, sondern eben auch Zucker. Gerade wenn es warm ist, muss auch mehr getrunken werden, aber die zuckerhaltigen Limonaden sind sicher keine Alternative bei Diabetes oder? Das stimmt, bitte keine zukerhaltigen Getränke, sofern diese nicht als „Medikament“ bei einer Unterzuckerung notwendig sind. Immer nur Wasser ist auf Dauer langweilig, aber mit einem Esslöffel Limettensaft, einer Orangen- oder Zitronenschale lässt sich Wasser leicht aufpeppen. Bei Hitze erfrischen auch Minzeblätter im Mineralwasser. Kalter Früchtetee, konzentriert zubereitet, lässt sich abgekühlt prima mit Mineralwasser zur Fruchtschorlen aufgießen, ohne den Zuckergehalt des Obstsaftes zu beinhalten. Liebe Frau Krüger, vielen Dank für das Gespräch!
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