Eine große SKS und das Ende der Rally im DAX?
Eine große SKS und das Ende der Rally im DAX? von Sven WeisenhausHinweis in eigener Sache: Aus terminlichen Gründen kann die Börse-Intern morgen nicht erscheinen und aufgrund des Feiertags in der kommenden Woche erhalten Sie somit die nächste Ausgabe am Mittwoch, den 02. Mai 2018 Eine drohende Schulter-Kopf-Schulter-Formation im DAX Im DAX bildet sich mittlerweile eine Formation aus, die wie eine große Schulter-Kopf-Schulterformation (SKS) aussieht. Sie besteht aus einer linken Schulter (S), einem Kopf (K) und einer rechten Schulter (S) und wirkt (annähernd) wie die obere Silhouette eines Menschen – daher der Name. Noch ist die SKS im DAX nicht fertiggestellt, noch fehlen die letzten, aber sehr wichtigen Kriterien. Sollten sich diese aber ausbilden, könnte wieder einmal die 10.000-Punkte-Marke anvirsiert werden. Denn eine SKS, sofern sie regelgerecht ausgebildet wird, ist eine der zuverlässigsten Umkehrformationen, die es in der Charttechnik gibt. Sie hat eine Eintrittswahrscheinlichkeit auf das Kursziel von ca. 90 Prozent. Zu den Kriterien: Das wichtigste Kriterium für eine SKS ist, dass diese sich nach einem langen, großen Aufwärtstrend ausbildet und als Formation einen entsprechend großen Zeitraum umspannt: Die Rally seit 2009 ist ohne Frage ein solcher, großer Aufwärtstrend. Die SKS bildet sich zudem seit Anfang 2017 aus und umfasst, sofern sie beendet wird, einen Zeitraum von über einem Jahr. Im Vergleich zu der Dauer des Aufwärtstrends (9 Jahre) ist das eine ausreichend große Zeitspanne. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, dass sich der Umsatz entsprechend der Formation entwickelt. Das bedeutet, er sollte sowohl in der linken Schulter als auch im Kopf zunehmen. Idealtypisch ist dabei der Umsatz im Kopf höher. Hier gibt es Kritikpunkte: Zwar erkennt man mit einigem guten Willen bezüglich der Rally seit Mitte 2016 höhere Umsätze, aber in einer regelkonformen SKS müssten diese deutlich ausgeprägter sein und bestenfalls sogar höher als im Rest der Rally. Und das ist hier nicht der Fall. Dann darf der Umsatz bis zum Bruch der Nackenline abnehmen, so dass er in der rechten Schulter niedriger ist. Im Moment sind die Umsätze noch recht hoch, und das bei fallenden Kursen. Auch das passt nicht so ganz ins Bild. Gut, dieser letzte Punkt ist kein wesentliches Kriterium. Dass die Umsätze hier ungewöhnlich hoch sind, verringert jedoch die oben genannte Eintrittswahrscheinlichkeit ebenfalls. Was jetzt nicht passieren darf Beendet wird die Chartformation, wenn der DAX jetzt noch eine Weile auf dem aktuellen Niveau hin- und herläuft, vielleicht noch ein kleines, höheres Hoch ausbildet, und anschließend unter die blaue Nackenlinie fällt, die zurzeit bei 11.730 Punkten mit leicht abwärts gerichteter Tendenz verläuft. Geschieht dies, müssen wir allerdings von der 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit deutliche Abstriche machen, eben weil die Umsätze nicht passen. Trotzdem haben wir es dann mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu tun, dass die Kurse noch einmal auf die 10.000er Marke zurückfallen. Zumal diese psychologisch hoch relevante Marke eine hohe Anziehungskraft auf den Kursverlauf hat. Das große Bild DIeses Szenario erhält noch von anderer Seite Unterstützung: Man kann durch das Hoch 2007 und das Hoch 2015 eine Aufwärtstrendlinie ziehen, die perfekt parallel zu der Aufwärtstrendlinie durch die Tiefs aus dem Jahre 2009 und 2011 verläuft. So entsteht ein großer Aufwärtstrendkanal (siehe Chart), der aufgrund seiner vier Auflagepunkte eine hohe Relevanz hat. Zu erkennen ist, dass der jüngste Anstieg des DAX das ober Ende dieses Kanals nicht mehr erreicht hat. Und wenn er das in dem aktuellen Anlauf nicht mehr schafft, wäre das ein klares Schwächesignal. Auch damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX in nächster Zeit (und hiermit sind Monate gemeint) eventuell wieder in Richtung der unteren Trendkanallinie läuft – und dabei die 10.000er Marke erreicht. Noch besteht Hoffnung Noch ist es aber zu früh, auf diese SKS oder SKS ähnliche Formation zu wetten. Gerade weil die Umsätze mit den fallenden Kursen seit Anfang des Jahres so angestiegen sind, besteht noch die begründete Hoffnung, dass die hier vorgestellte Elliot-Analyse aufgeht. Und damit könnte sogar auch das obere Ende des breiten Aufwärtstrends doch noch erreicht werden. Wenn die SKS hingegen vollendet wird, hat man allerdings die Möglichkeit einen Short-Trade mit einem guten Chance/Risiko-Verhältnis (CRV) und einem 1.100 Punkte tiefer liegenden Kursziel einzugehen. Viele Grüße Ihr Sven Weisenhaus
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