Für das Klima.
szmtagiomb_np
Sollte der Newsletter nicht korrekt angezeigt werden, klicken Sie bitte hier
9. Dezember 2022
Das sogenannte "Carbon Capture Storage", das Speichern von Kohlenstoffdioxid unter der Erde, könnte helfen die Klimaziele zu erreichen. Foto: imago/Jochen Tack
Guten Tag,
Was wäre der moderne Mensch ohne eine Müllabfuhr? Wohin mit dem ganzen Zeugs, das niemand mehr braucht? Und das den Platz besetzt, wo das neue Zeugs hin soll, das jetzt meist bestellt und geliefert wird. Und dann diese allgegenwärtigen Verpackungen: Tüten, Folien, Becher, Deckel, Kartonagen.

Eine organisierte Müllabfuhr gibt es etwa in München erst seit 1891, also seit 132 Jahren. Das reicht dem Menschen, sie als quasi gottgegeben zu betrachten. Was kann da näherliegen, um nun eine Müllabfuhr für den vielleicht größten Problemstoff der Welt einzurichten: für Kohlendioxid. Das sogenannte „Carbon Capture and Storage“ (CCS), das unterirdische Einlagern von CO₂, soll helfen, die Erderwärmung erträglich zu halten.

Bislang war das in Deutschland praktisch nicht möglich, vor allem weil das Risiko für Leckagen zu groß erschien. In einem neuen Evaluierungsbericht zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz stellt nun das Bundeswirtschaftsministerium fest, dass die Technologie nun ausgereift und CCS nötig sei, um die Klimaziele zu erreichen. Im Jahr 2045 müssten demnach zwischen 34 und 73 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr mehrere hundert Meter unter der Erde eingelagert werden. Dabei soll es nicht um ein Weiter-so gehen, sondern um bislang unvermeidbare Emissionen in der Zement-, Kalk oder Glasindustrie. Wie das gehen soll, warum Norwegen Vorreiter ist und welche Firmen schon ein großes Geschäft wittern – das alles können Sie in meinem Bericht von dieser Woche nachlesen.

Ob die CO₂-Müllabfuhr funktionieren und vor allem, in welchem Umfang sie wirtschaftlich sein wird – das zeigt erst die Zukunft. Ich drücke jedenfalls die Daumen. Ohne CCS wird es noch schwerer, den Klimawandel zu bremsen. Und unter der Erde liegt noch ein weiterer, potenziell riesiger Hoffnungsträger in der Klimafrage: die Geothermie. In einer großen Geschichte in der Wochenendausgabe der SZ schreibt mein Kollege Tim Schröder dazu: „Zu Füßen der Menschheit schlummert, wenn man so will, ein gigantisches Kraftwerk – man müsste es nur nutzen.“ Bis zu 40 Prozent des Wärmebedarfs in Deutschland ließen sich decken, indem man warmes Wasser aus der Tiefe pumpt.

Dann los! Holt das Warmwasser nach oben. Und presst Kohlendioxid nach unten, wenn es unbedingt sein muss. Die Welt muss jetzt loslegen und alle Register ziehen, um das Schlimmste noch zu verhindern.

Was halten Sie von CCS oder Geothermie? Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen und Meinungen, schreiben Sie gerne an klimafreitag@sz.de.

Viele Grüße sendet
Thomas Hummel
ANZEIGE
Aus der SZ
Klima-Pinnwand

Weltnaturkonferenz startet mit Rückschlag
UN-Generalsekretär António Guterres fordert in Montréal einen "Friedensvertrag mit der Natur", aber die Unterhändler aus 200 Staaten können sich nicht auf einen  Textentwurf für ein globales Naturschutzabkommen einigen.
Zum Artikel

Wird Norwegen deutsches CO₂ speichern?
Um die Erderwärmung aufzuhalten, müssen große Mengen Kohlendioxid eingelagert werden. Die Technik ist umstritten, doch die Bundesregierung will sie per Gesetzesänderung ermöglichen.
Zum Artikel

Wenn Gletscher schmelzen
In den vergangenen Monaten sind die Alpengletscher massiv geschmolzen und das wird Auswirkungen weit über das Gebirge hinaus haben. 
Zum Artikel

Wie der Rhein den Grundwasserspiegel retten soll
Durch den Klimawandel droht alle zehn Jahre eine massive Dürre. Weltweit arbeiten Forscher daher an Methoden, das absinkende Grundwasser aufzufüllen.
Zum Artikel

O du hässlicher Weihnachtsbaum
Jahr für Jahr wird über schräge Fichten und Tannen gespottet. Warum ist in Dresden diesmal sogar extra ein lichtes Exemplar ausgesucht worden?
Zum Artikel
Fakten und Hintergrund
Klimawandel verstehen

Der SZ-Klimamonitor
Wie der Mensch die Erde zerstört - und wie wir sie noch retten können: Daten und Hintergründe zur größten Krise der Welt.
Zum Artikel
Hier können Sie den Klimafreitag-Newsletter weiterempfehlen. Anregungen gern an klimafreitag@sz.de schicken.  
Zur Startseite von SZ.de

Zur Übersichtsseite der SZ-Newsletter
Ihre Newsletter verwalten

Entdecken Sie unsere Apps:

Folgen Sie uns hier:



Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München
Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777
Registergericht: AG München HRB 73315
Ust-Ident-Nr.: DE 811158310
Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner
Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH.
Regeln zum Copyright
Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com.
Wenn Sie den „Klimafreitag“-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Datenschutz | Kontakt