Guten Morgen! Hier sind die Meldungen des Tages von Ihrem Branchendienst für Elektromobilität:

- Nachrichten -

Deutsche Autobauer unter Kartell-Verdacht: Die Schockwelle von Freitag, losgetreten vom Nachrichten-Magazin “Spiegel”, wird Ihnen nicht entgangen sein. VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler sollen sich bereits seit den 1990ern in geheimen Arbeitskreisen über Technik, Kosten, Zulieferer und die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge (gemeint sind hier vor allem zu kleine AdBlue-Tanks) abgesprochen und so den Wettbewerb außer Kraft gesetzt haben. Die Abgasaffäre der deutschen Autoindustrie erreicht damit eine neue Dimension – und das bisherige Scheitern der Elektromobilität erscheint auch irgendwie in einem anderen Licht. Es drohen hohe Kartellstrafen sowie Schadenersatzforderungen. Die EU-Kommission prüft nun die Vorwürfe zum Autokartell. Verbaucherschützer rechnen mit einer Klagewelle durch Autokäufer. Und die Grünen fordern, dass die Kanzlerin die Zukunft der Branche zur Chefsache macht. Der Porsche-Betriebsratschef keilt derweil gegen Audi. Und BMW widerspricht als erster Hersteller dem Eindruck, sich auf zu kleine AdBlue-Tanks verständigt zu haben. Laut “Handelsblatt” hat eine ehemalige Vorständin das Ende des Kartells vorangetrieben. Falls die Vorwürfe stimmen, hat die deutsche Autoindustrie nach Jahren des Höhenflugs ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Immer deutlicher wird: Es riskiert nicht Arbeitsplätze, wer ein Verfallsdatum für den Verbrennungsmotor fordert, sondern derjenige, der die Verkehrswende verzögert.
Peter Schwierz, Chefredakteur electrive.net

Kontingent für Ampera-e in Deutschland vergriffen: Vor rund einem Monat hatte Opel das Online-Reservierungssystem für sein Elektro-Modell Ampera-e in Deutschland gestartet. Nun ist das spärliche Kontingent offenbar vergriffen. Und die Begründung klingt wie Hohn.
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Wird der E-Mini doch in Oxford gebaut? Das Stammwerk im englischen Oxford hat derzeit trotz Brexit die besten Chancen auf die Produktion des für 2019 angekündigten ersten rein elektrischen Mini. Das berichtet die Agentur Reuters unter Berufung auf Insider. Auf der IAA will Mini den Stromer zeigen.
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– Stellenanzeige –
MENNEKES sucht eine/e Softwareentwickler/in für den Geschäftsbereich MENNEKES eMobility zur Entwicklung von Softwarekomponenten im Bereich Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Weitere Informationen zu den spannenden Aufgabengebieten finden Sie hier.

Toyota plant Hybrid-Produktion in Thailand: Der japanische Hersteller will nach eigenen Angaben künftig auch in Thailand Hybridautos in Serie produzieren und die hierfür gewährten staatlichen Steuerprivilegien beantragen. Die Regierung hatte kürzlich auch deutliche Senkungen bei den Verbrauchssteuern für elektrifizierte Fahrzeuge angekündigt, welche nach CO2-Ausstoß gestaffelt sind.
bangkokpost.com

Billig-Stromer für China: Das Joint Venture SAIC-GM-Wuling bringt mit dem E100 das erste Elektro-Modell der Marke Baojun auf den chinesischen Markt. Der E-Zweisitzer soll mit einer Akku-Ladung bis zu 155 km weit kommen und kostet nach Abzug der Subventionen umgerechnet nur rund 4.500 Euro.
electriccarsreport.com

Gute Nachricht für Tesla aus Südkorea: Die E-Autos der Kalifornier werden ab September für die üppigen Subventionen des Landes qualifiziert sein. Bisher war Tesla wegen seiner großen Akkus davon ausgenommen. Elektroautos in Südkorea waren bislang nur dann subventionsberechtigt, wenn ihre Batterien innerhalb von zehn Stunden an einem 7-kW-Lader aufgeladen werden konnten.
teslamag.de, it-times.de, theinvestor.co.kr

- Zahl des Tages -

Genau 2.024 Elektro-Pkw wurden im 1. Halbjahr in der Schweiz und in Liechtenstein verkauft, immerhin 31,6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Mehr als die Hälfte dieser Stromer (1.040) gehen auf das Konto von Tesla. Hybrid-Pkw legten im gleichen Zeitraum um 17,6 Prozent auf 5.286 Verkäufe zu.
presseportal.ch

- Technologie -

Kooperation von Apple und CATL für E-Auto-Akkus? Die zuletzt deutlich abgekühlten Gerüchte um ein eigenes Elektroauto von Apple erhalten durch einen Bericht des Wirtschaftsmagazins “Yicai Global” neue Nahrung. Demnach arbeitet Apple mit dem chinesischen Batteriehersteller CATL in einem “geheimen” Projekt an der Forschung und Entwicklung von E-Auto-Akkus. Von der CATL-Mutter Amperex Technology bezieht Apple bereits Akkus u.a. für das iPhone.
yicaiglobal.com, heise.de

Schaeffler kooperiert mit Fraunhofer: Der Automobilzulieferer Schaeffler und die Fraunhofer-Gesellschaft wollen ihre Zusammenarbeit mit einer strategischen Partnerschaft für emissionsfreie Mobilität ausbauen. Innovationen sollen dadurch schneller auf den Markt kommen.
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Marquardt und Brose blicken nach China: Der deutsche Automobil-Zulieferer Marquardt plant die Errichtung eines zweiten Produktionswerks im chinesischen Weihai. Und auch Brose sieht die Zukunft des E-Autos vor allem in China – und will seine Strategie darauf ausrichten.
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Hyperloop-Strecke an US-Ostküste? Elon Musk sorgt einmal mehr per Twitter für Wirbel, indem er verkündet, für seine Bohrfirma eine mündliche Genehmigung der US-Regierung für eine Hyperloop-Verbindung zwischen der Hauptstadt Washington D.C. und New York City erhalten zu haben. Damit soll diese Strecke in nur 29 Minuten bewältigt werden können. Das Weiße Haus bestätigt auf Nachfrage “vielsprechende” Gespräche hierzu. Im Stadtrat von New York weiß man aber nichts.
handelsblatt.com, automobilwoche.de, welt.de

- Zitate des Tages -

“Wenn man mit entsprechenden Vorlaufzeiten agiert, kann ich mir vorstellen, dass das funktioniert.”

Antwortete Volkswagen-Chef Matthias Müller auf die Frage, ob ein Deal vorstellbar sei, bei dem die deutsche Autobranche Unterstützung bei der E-Mobilität bekommt und sich dafür auf einen verbindlichen Termin für den Ausstieg aus dem Dieselantrieb festlegt. Zu den Kartell-Enthüllungen des “Spiegel” wollte Müller keine Stellung nehmen.
rp-online.de

“Wir haben in unserem Segment mit dem Plug-in-Hybrid und rein elektrischen Antrieben die richtigen Antworten. Warum soll ich krampfhaft an einem Diesel festhalten?”

Sagt Porsche-Finanzchef Lutz Meschke zu den Überlegungen beim Sportwagen-Hersteller, sich aus der Diesel-Technologie zu verabschieden. Die Elektromobilität sei “nicht aufzuhalten, weil es auch die Kommunen so wollen”.
automobilwoche.de

“Wenn der Bürgermeister von Barcelona beschließt, das Stadtzentrum für Euro-6-Diesel zu schließen, werden die Leute kaum noch Dieselfahrzeuge kaufen.”

Auch Seat-Chef Luca de Meo denkt inzwischen laut über einen Abschied vom Diesel nach: “Wir haben eine Dieseltradition, aber wir müssen die Marktdynamik sehr genau beobachten.”
automobilwoche.de

- Flotten + Infrastruktur -

Ladesäulen-Förderung für Bayern kommt: Das bayerische Wirtschaftsministerium kündigt an, die seit März gewährte Bundesförderung für Ladeinfrastruktur ab dem 1. September 2017 um ein eigenes Förderprogramm zu ergänzen. Das erklärte Ziel in Bayern: 7.000 Ladesäulen bis 2020.
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Netzbetreiber wird StreetScooter-Kunde: Als erstes Energieunternehmen stockt die EnBW-Tochter Netze BW ihre Firmenflotte mit vier StreetScootern der Deutschen Post auf. Der erste E-Transporter wurde bereits übergeben. Netze BW hat nach eigenen Angaben derzeit mehr als 60 vollelektrische Fahrzeuge im Fuhrpark, 50 weitere seien bestellt.
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Berliner Senat bleibt dem Verbrenner treu: Sie predigten Wasser und tranken Wein: Der Fuhrpark des Berliner Senats soll eigentlich auf Hybrid- und Elektromodelle umgestellt werden, doch laut der Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen kommen noch immer fast ausschließlich Verbrennungsmotoren zum Einsatz. Zur Begründung wird u.a. angeführt, dass E-Fahrzeuge den Ansprüchen nicht genügen. Ein zentrales Argument geift aber zu kurz.
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E-Roller-Sharing für Wien: Nach dem E-Carsharing Caroo kündigt sich nun auch ein Sharing-Angebot mit Elektro-Rollern für Wien an. Die Firma goUrban will im August eine Testphase mit 15 E-Rollern in der österreichischen Hauptstadt starten und die Flotte im Laufe des Sommers auf 50 Fahrzeuge aufstocken.
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GGEW erweitert Ladeinfrastruktur in Bensheim: Vertreter der GGEW und der Stadt Bensheim haben neue Ökostrom-Ladepunkte für Elektroautos in Bensheim (Hessen) eingeweiht.
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- Service -

Lese-Tipp I: Elf Prozent der deutschen Pkw-Zulassungen im ersten Halbjahr gingen auf das Konto von Autovermietern, doch nur 0,3 Prozent dieser neuen Autos von Sixt, Europcar & Co. fahren laut dem Center Automotive Research der Uni Duisburg-Essen elektrisch. Dabei könnten Autovermieter bei der E-Mobilität eigentlich eine Schlüsselrolle spielen, beschreibt Lutz Reiche.
manager-magazin.de

Lese-Tipp II: Olli ist derzeit noch das einzige autonome Elektro-Shuttle, das in Berlin im Linienbetrieb unterwegs ist. Doch das soll sich bald ändern: Weitere Modellversuche mit Bezeichnungen wie Stimulate, Moabus und Pazifik sind bereits in Vorbereitung.
berliner-zeitung.de

- Kurzschluss -

“Plug-in” als Verkaufskiller? Chrysler bewirbt seinen PHEV-Van Pacifica außerhalb Kaliforniens als Pacifica Hybrid, verzichtet also auf das “Plug-in” im Namen. Überraschende Begründung: Zu viele Amerikaner würden mit “Plug-in” die Angst assoziieren, mit leerem Akku zu stranden. Da Chrysler den Zusatz lieber streicht, als für Aufklärung zu sorgen, wird sich daran wohl so schnell auch nichts ändern…
electrek.co

>> Diese Ausgabe wurde produziert von Daniel Bönnighausen, Stefan Köller und Peter Schwierz <<

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