, Die neue Luxus-Strategie von Mercedes mag umstritten sein, doch sie setzt klar auf den Elektroantrieb. 134 Jahre nach dem ersten Benz-Patent für ein »selbstbewegliches Fahrzeug« wendet sich der Konzern erstmals ernsthaft vom Verbrenner ab. Bis 2030 will der deutsche Autobauer 70 % weniger Modelle mit klassischen Antrieben anbieten. Wie schleppend die Mobilitätswende bisher läuft, zeigt die Studie »Status Quo der Elektromobilität in Deutschland«. Dem ursprünglichen Ziel von 1 Million Elektroautos bis 2020 hängt Deutschland weit hinterher. Die Gründe liegen laut der Analysten von Horváth & Partners in einer unzureichenden Ladeinfrastruktur, niedrigen Reichweiten, hohen Fahrzeugkosten sowie einer kleinen Modellpalette. Auch die vom Bundestag beschlossene Kfz-Steuerbefreiung für reine Elektroautos bis 2030 hilft nur, wenn weiter kräftig in Forschung & Entwicklung investiert wird. Neben der Absatzförderung betrachten die Berater Technologie als Haupttreiber, insbesondere die Batterie- und Ladetechnik soll zu einem »Push« der Elektromobilität beitragen. An der »Tankstelle der Zukunft« von Aral in Berlin gibt es neben klassischen Zapfsäulen auch Schnellladepunkte, eine Akku-Wechselstation, Car Sharing und E-Scooter, einen Supermarkt mit Post sowie eine Kooperation mit den örtlichen Verkehrsbetrieben. Das Auto wird an dem neuen »Mobility Hub« eine eher untergeordnete Rolle spielen. Das Konzept klingt – durchaus positiv – nach einer Mischung aus urbanem Transport-Knoten und Stadtteil-Kiosk. Doch knapp 60 % der Deutschen leben in Orten mit weniger als 50.000 Einwohnern. Auf dem Land sind bisher weder die Elektromobilität noch weitere moderne Mobilitätskonzepte alltagstauglich angekommen. Der Umwelt wäre in Summe besser geholfen, wenn flächendeckend mehr Menschen ihre täglichen Wege bequem mit Bus & Bahn, Mitfahrdiensten oder Sharing-Angeboten erledigen könnten. Ihre Ute Häußler Redakteur:in |