heute erscheint die Elon-Musk-Biographie von Walter Isaacson auf Deutsch. Viele der versprochenen „brisanten Enthüllungen“ kennen unsere Leser schon aus dem ausführlichen Porträt, das wir dem schillernden Tech-Unternehmer in unserer Printausgabe von Juli 2022 gewidmet haben. Falls Sie sich nicht mehr so genau erinnern, lesen Sie hier noch einmal nach über den visionären Autisten. Heute geht in Berlin das Internationale Friedenstreffen der katholischen Laiengemeinschaft Saint’Egidio mit einer Videobotschaft des Papstes und einem Gebet vor dem Brandenburger Tor zu Ende. Papst Franziskus wird derweil schwer kritisiert: Seine Äußerungen seien zu russlandfreundlich. In Wahrheit hat das Vorgehen des Kirchenoberhauptes ein zutiefst humanitäres Ziel – und auch eine solche Wirkung, schreibt Cicero-Redakteur Volker Resing. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dagegen hat sich tatsächlich verplappert. Der Meister der Wenden gibt indirekt zu, dass die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung gar nicht vollständig als „Klimageld“ an die Bürger zurückgezahlt werden, sondern stattdessen in die Staatskasse fließen sollen. Was ein verbaler Angriff auf die Union sein sollte, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Selbstanklage – und als Eingeständnis, durch die kalte Küche die Steuern erhöhen zu wollen. Anders jedenfalls ergibt Habecks Argumentation gar keinen Sinn, schreibt Mathias Brodkorb. Ganz besonders zur Lektüre empfehle ich Ihnen den heutigen Beitrag meines Kollegen Ben Krischke. Ein Gespräch mit einer Freundin, das trotz grundlegend gegensätzlicher politisch-gesellschaftlicher Ansichten nicht in gegenseitiges Augenausreißen mündete, nahm er zum Ausgangspunkt eines ebenso grundlegenden wie philosophiegeschichtlich fundierten Gedankenganges über die fortgesetzte Möglichkeit konstruktiven Streitens in der Gegenwart. Eine alternative Überschrift könnte auch lauten: Ein Lob des Zweifels. Denn der Zweifel ist es, der das Denken vom Glauben unterscheidet. Und nur wer bereit ist, alles zu bezweifeln, taugt als konstruktiver Diskussionsteilnehmer. Bitte lesen Sie diesen Text. Und verlieren Sie trotz des traurigen Zustands der gegenwärtigen Diskurskultur bitte nicht die Hoffnung (und schon gar nicht die Beherrschung), wenn Ihnen jemand – ob im persönlichen Gespräch, von der Pseudo-Kanzel eines journalistischen Mediums herab oder mit Regierungsautorität – verkündet: „So ist es. Das ist die ganze Wahrheit. Punkt!“ Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |