über 90 Prozent der Deutschen, so eine Allensbach-Umfrage, trauen der Regierung nicht zu, auch nur eines der bestehenden Probleme zu lösen. Denn obwohl der Problemdruck größer wird, wird der Glaube daran, dass „die da oben“ sie in den Griff bekommen, kleiner und kleiner. Ein erheblicher Teil der Probleme, welche die Bundesrepublik beschäftigen, haben gleichwohl eine gemeinsame Ursache: die kleinteilige, ineffiziente und extrem teure Klimapolitik der letzten Jahrzehnte. Wir müssen dringend umsteuern, bevor es zu spät ist, fordert deshalb unser Autor Joachim Weimann. Ein Teil der Probleme, die in Deutschland zu allerlei Verwerfungen führen, dürfte aber auch mit dem Zustand der deutschen Universitäten zu tun haben. Denn seit der „Bologna-Erklärung“ vor 25 Jahren geht es dort nicht nur in puncto Freiheit bergab. Auch die Qualität bleibt auf der Strecke – und das kritische Denken, schreibt Pat Christ in ihrem lesenswerten Feature. Einer, der mit der politischen Gesamtsituation ebenfalls höchst unzufrieden ist, ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Der war gestern zu Gast im Talk von Caren Miosga, bekanntlich die Nachfolgerin von Anne Will am Sonntagabend. Bei der Gelegenheit kritisierte der CSU-Chef nicht nur die Ukraine-Politik des Bundeskanzlers – sondern auch das Gejammer der Grünen. Ich habe mir die Sendung für Sie angesehen. Apropos Ukrainekrieg: Vor wenigen Tagen wurde ein Mitschnitt eines Gesprächs unter Bundeswehrgenerälen von Russland ins Netz gestellt. Die Beteiligen, darunter der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, plaudern zunächst über Hotels in Singapur. Und anschließend darüber, wie man mit aus Deutschland gelieferten Taurus-Raketen die Kertsch-Brücke zerstören könnte. Mein Kollege Ferdinand Knauß hat mit Oberst a.D. Ralph Thiele, selbst früherer Luftwaffenoffizier, über den Abhörskandal gesprochen. Wie reagieren auf den nun schon zwei Jahre andauernden Krieg auf europäischem Boden? Frankreich zum Beispiel diskutiert über die Wiedereinführung einer Wehr- oder Dienstpflicht. Teil der Debatte ist aber auch die Frage, ob es wirklich um militärische Bedarfe geht. Oder eigentlich um gesellschafts- und sozialpolitische Ziele eines gespaltenen Landes. Ein Gastbeitrag von Jacob Ross und Nicolas Téterchen. In Iran fanden letzten Freitag Parlamentswahlen statt. Ersten Berichten zufolge war die Beteiligung vor allem in der Hauptstadt Teheran denkbar niedrig; nur die regimetreusten Unterstützer der Regierung gingen an die Urnen. Und dennoch lassen sich aus Wahlbeteiligung und Wahlergebnis wichtige Erkenntnisse gewinnen, schreibt Nahost-Experte Guido Steinberg. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |