Der Bildhauer Peter Buggenhout kreiert rätselhafte Objekte von undefinierbarer Beschaffenheit – immer wieder ähnliche und doch mutierende, amorphe Materialassemblagen, voluminöse, teils raumgreifende Akkumulate aus vielerlei Werkstoffen. Sie entstehen aus den kläglichen Hinterlassenschaften der Menschheit, nicht zu verarbeitenden Reststoffen der Gesellschaft. Seine Arbeiten scheinen in einem Zustand zwischen Realität und Imagination verhaftet zu sein. Oftmals legen die Titel Fährten zu den mythologischen, philosophischen oder biblischen Referenzen seiner Arbeiten. Peter Buggenhouts Werke wirken wie überlieferte Artefakte, wie Relikte aus einer anderen Zeit, wie Akkumulationen menschlicher Spuren aus der fernen Zukunft betrachtet. Ihre massive physische Präsenz gebärdet sich im Zeitalter der Entmaterialisierung tröstlich anachronistisch, sie erweisen sich als mystische und vor allem analoge Kommentare zu einer sich in der Globalisierung nivellierenden, digitalen Welt. Als eigenwillige Charaktere erscheinen sie uns in der Deklination zwischen Erschaffung, Transformation, Ordnung und Chaos. Autonom und hermetisch zugleich. Seine Skulpturen sind reich an Entdeckungen, doch die visuelle Speicherung ihres Abbildes entzieht sich den Kapazitäten unseres Gedächtnisses. Der Titel der Ausstellung Kein Schatten im Paradies spielt lose auf Platons Höhlengleichnis an, in dem die Schatten als Metapher zur Vortäuschung von Realität fungieren. Bei Peter Buggenhout geht es immer wieder um die Darstellung der Realität in ihrer ganzen schonungslosen Offenbarung, als deren Bildnis seine Werke zu verstehen sind. Das Neue Museum richtet in Deutschland die erste Einzelausstellung des international vielfach gezeigten belgischen Künstlers Peter Buggenhout (geb. 1963, lebt und arbeitet in Gent) aus. Ein Querschnitt seines Schaffens mit neuen großformatigen Werken und räumlichen Setzungen ist im Ausstellungssaal und im Sammlungsbereich zu sehen. |
Die seit 2014 als Kooperation zwischen Neuem Museum und Hochschule für Musik Nürnberg initiierte Konzertreihe wird nun bereits im vierten Jahr fortgesetzt. In den Konzerten unter dem Titel Ensemble Aktuell steht die Aufführung von kammermusikalischen Kompositionen zeitgenössischer Musik durch Studierende der Musikhochschule im Mittelpunkt (Leitung: Gottfried Rüll). Den Studierenden werden mit der Konzertreihe im Rahmen ihrer Ausbildung Möglichkeiten eröffnet, sich mit unterschiedlichsten Werken der neueren Musik und deren besonderen Spieltechniken auseinanderzusetzten. Das Konzert dieses Abends steht unter dem Titel Hölderlin heute – Vertonungen von Hölderlin Texten zeitgenössischer Komponisten. Aufgeführt werden die Werke "Mnemosyne" von Joachim Giese, "Mitte des Leben"s von Wolfgang Fortner, "Hölderlin-Lieder" von Wolfgang Rihm und die "Hölderlin-Sonate" von Dieter Acker. In die Werke sind Texte des Lyrikers Hölderlin direkt eingearbeitet und vertont; in der "Hölderlin-Sonate" von Dieter Acker bilden sie hingegen rein assoziativ den Ausgangspunkt für eine instrumentale Umsetzung. Eine Kooperation des Neuen Museums mit der Hochschule für Musik Nürnberg Mit freundlicher Unterstützung von Musik Klier |