die transatlantischen Beziehungen sind seit dem Amtsantritt von Donald Trump in der Krise. Die Rede von JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz und die jüngsten Ukraine-Verhandlungen sorgen in Europa für Empörung – und die Deutschen fühlen sich von ihren einstigen Partnern im Stich gelassen. „Die Amerikaner sind es leid, einen Krieg zu finanzieren, der nur wenig mit ihren nationalen Interessen zu tun hat. Der Ukraine-Konflikt berührt nicht direkt die nationale Sicherheit der USA, und seine Fortsetzung ist schädlich für die europäische Sicherheit, ebenso wie die Sanktionsregelungen, die nach hinten losgegangen sind und den westlichen Ländern schaden“, sagt der amerikanische Politikwissenschaftler Gladden J. Pappin. Im Interview mit Clemens Traub spricht Pappin über den Epochenwandel: „Die liberale Weltordnung war eine historische Ausnahme.“ Auch in Polen und den baltischen Staaten ist die Sorge groß, dass US-Präsident Donald Trump die Ukraine Putins Russland opfert. Doch die Signale aus dem Weißen Haus sind widersprüchlich. Hinter Trumps Auftreten könnte auch Kalkül stecken. Cicero-Autor Thomas Urban fragt: Sind die Ukraine-Gespräche in Riad wirklich ein zweites Jalta? Derweil steht hierzulande die Bundestagswahl an. Scholz, Merz, Habeck, Weidel: Etliche Male durften sich die Kanzlerkandidaten ihrer Parteien vor laufenden Kameras zoffen. Leider blieb der Schlagabtausch inhaltlich an der Oberfläche. Nur gelegentliche Aussetzer waren aufschlussreich. Die Demokratie hätte Besseres verdient als diesen Polit-Trash ohne Erkenntnisgewinn, schreibt Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier. Wer am Sonntag AfD wählt, wählt Opposition. Da drängt sich die Frage auf, was die Wähler mit Stimmen für die AfD bewirken. Denn ganz wirkungslos sind sie sicherlich nicht. Dazu acht Thesen von Hugo Müller-Vogg. Eine davon: Wer AfD wählt, verhilft SPD und Grünen zu mehr Macht. Und dann ist da ja auch noch die FDP. Deren Generalsekretär Marco Buschmann kämpft mit ordoliberalem Programm ums Überleben der Partei. Seine persönliche Devise kommt aus der Ruhrgebietstradition. Mein Kollege Ferdinand Knauß porträtiert den liberalen Bergmannsenkel. Außerdem ist heute die neue Cicero-Printausgabe erschienen. Schwerpunktthema sind Deutschlands Sonderwege, die ins Chaos führen – in der Energieversorgung ebenso wie bei der Brandmauer, die nur noch scheinbar existiert. In der Titelgeschichte widmet sich Cicero-Wirtschaftsredakteur Daniel Gräber der abschreckenden deutschen Energiewende. Und dann gibt es noch ein großes Streitgespräch zwischen zwei Christdemokraten pro und contra Brandmauer. Zum Glück: Die neue Cicero-Ausgabe können Sie auch dann lesen, wenn die Dunkelflaute mal stärker daherkommt. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |