| ePredigt vom 16.10.2022 (Epheser 5, 15-20 ) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 18. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im Epheserbrief, Kapitel 5, die Verse 15-20. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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| | So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen. Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
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| Liebe Gemeinde, bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten: Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du. Liebe Gemeinde, Predigttexte stehen ja immer unter einem Gesamtthema. Wenn wir uns überlegen, was uns unser heutiger Text aufzeigen will, dann fällt mir dazu die Überschrift "Erfüllt leben" ein. Und nun mal Hand aufs Herz, erfüllt leben wollen wir doch sicherlich alle. Dann lassen Sie uns doch heute mal auf die Reise gehen und schauen, was ein erfülltes Leben in unserem Herrn denn ausmacht. Ich habe heute nur zwei Punkte anstelle der sonst üblichen drei, diese aber können wir in weitere Unterpunkte unterteilen. Ein erfülltes Leben wird sowohl vom Kopf her gelebt, als auch vom Herzen her. Daher die 2 Punkte mit ihren Unterpunkten. Lassen Sie uns jetzt aber loslegen und auf die Reise in ein erfülltes Leben gehen.
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| 1. Kopfleben Ein Christ gibt ja bei seiner Bekehrung nicht seinen Verstand ab und hofft darauf, dass Gott ihn fortan leiten wird, ohne dass er darüber in welcher Art und Weise jemals wieder nachdenken muss. Es gibt in der Tat religiöse Gruppierungen, die dies von ihren Mitgliedern erwarten, diese Gruppierungen werden auch gemeinhin als Sekten bezeichnet. Wir sollen hingegen mit wachem Verstand durchs Leben gehen. Und so haben wir auch soeben gehört, dass wir als Weise durch unser Leben gehen sollen. Im Urtext finden wir hierfür das Wort "Sophos". Wer sich von Sophos leiten lässt, das ist ein Mensch, der den Willen Gottes für sein Leben erkundet. Weise zu sein heißt also, dass ich meinen eigenen Willen und meine eigenen Vorstellungen von meinem Leben einmal über Bord werfe und Gott danach frage, was ER sich denn für mein Leben vorstellt hat. Da wir einen lebendigen Gott haben, brauchen wir ihn nur zu fragen, er ist ja stets nur ein Gebet weit entfernt. Dann haben wir gehört, dass wir die Zeit auskaufen sollen. Das ist relativ simpel. Gott schenkt einem jeden unter uns eine gewisse Lebensdauer hier auf Erden, welche mit der Geburt beginnt und mit dem Tode endet. Den größten Teil dieser Zeit und was wir damit machen das bestimmen wir selber. Und da liegt auch der Hase im Pfeffer begraben: Wir stehen nämlich in der permanenten Gefahr, unsere Lebenszeit zu verplempern. Paulus sagt uns denn auch sogleich, dass es eine böse Zeit ist, in der wir leben. Mit dieser bösen Zeit ist nicht ein Krieg, die Umweltkatastrophen oder sonst ein Unglück gemeint. Die böse Zeit ist deshalb böse, weil der Widersacher Gottes nach wie vor umherstreift, und versucht, uns in seinen Bann zu ziehen. "Nein, du musst natürlich nicht zur Bibelstunde gehen. Geh doch lieber mit Deinen Freunden zum Fußball". "Nein, du musst nicht zum Gottesdienst gehen, schlaf dich endlich mal wieder aus. Die nächste Woche wird hart genug." Mit solchen und ähnlichen Verführungen will uns der Teufel von Gott weglocken. Als wir noch unbekehrt waren, da musste sich der Teufel keine Gedanken um uns machen, er hatte uns ja sowieso schon in seiner Hand. Aber jetzt, wo Jesus unser Leben bestimmt, da muss er mit härteren Geschützen kommen. Und daher sollen wir immer wieder danach fragen, was Gott denn möchte, was wir tun sollen. Und daher sollen wir uns auch nicht einfach durch unser Leben treiben lassen. Wenn wir ganz eng an Gott dranbleiben dann hat Satan nämlich kaum eine Chance uns zu überlisten. Jetzt steht da noch die Sache mit dem Wein. Liebe Gemeinde, ich trinke gern ein Glas Wein. Und bei einem geselligen Grillabend sage ich auch nicht "Nein" zu einem kühlen Bier. Darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, dass wir uns nicht vom Alkohol in eine Abhängigkeit führen lassen, in welcher der Teufel dann wieder leichtes Spiel mit uns hat. Wie viele Dummheiten sind nicht schon nach übermäßigem Alkoholmissbrauch begangen worden. | |
| 2. Herzleben Wir sollen unsere Herzen vom Geist erfüllen lassen. Liebe Gemeinde, Gott möchte natürlich, dass sein Geist in uns wohnt und wir unser Leben durch diesen seinen Geist gestalten lassen. Das geht natürlich nur, wenn wir ihm auch Einlass gewähren und auf das hören was er uns sagt. Und dann sollten wir das, was er uns sagt auch in die Tat umsetzen. Woher erkenne ich denn, dass es von Gott ist ? Das werde ich immer wieder gefragt. Nun, die Antwort ist recht einfach. Fühlen wir, dass der Geist uns etwas aufträgt was diametral entgegengesetzt zu dem steht, was wir in der Bibel vorfinden, dann ist dies ganz bestimmt kein Auftrag des Geistes Gottes. Also lassen Sie uns eifrig unsere Bibeln lesen und studieren und lassen Sie uns nicht nachlässig darin werden, uns mit unseren Geschwistern auszutauschen. Und dann haben wir gehört, dass wir einander mit Psalmen und Lobgesängen ermuntern sollen. Ein rechtes Wort zur rechten Zeit schafft Ruhe und Zufriedenheit. Diesen Spruch kennen wir sicherlich alle. Übertragen wir ihn doch einfach auf unser christliches Leben in der Gemeinschaft. Ist es nicht so, dass unser Herz erfüllt wird, wenn wir gemeinsam singen? Ist es nicht so, dass uns ein Bibelzitat wieder aufbauen kann, wenn wir einmal niedergeschlagen sind? Hinter diesem allen steht aber das eine, was für uns ungemein wichtig ist: Als Christen sollen wir allezeit füreinander da sein. Ja gewiss, wir leben in einer immer schneller werdenden Zeit. Und gerade darum ist es ganz wichtig, einmal inne zu halten und hinter uns zu schauen, ob unsere Geschwister überhaupt noch mitkommen. Und gerade um die, die dies nicht mehr können, gerade um diese Geschwister sollen wir uns ganz besonders kümmern. Und schlussendlich sollen wir Gott noch für alles und allezeit danken. Im Urtext finden wir hier das Wort "Eucharisteo". Übersetzt bedeutet dies: Die gute Antwort durch denjenigen, der eigentlich gar keine Gnade verdient. Wow, das hat gesessen. Gott schenkt uns alles und wir haben es überhaupt nichts verdient. Und wir haben auch keinen Anspruch auf irgendetwas. Sie erfreuen sich bester Gesundheit? Dann danken Sie Gott dafür, denn es ist ein Geschenk an Sie. Sie leben im Wohlstand? Dann danken Sie Gott dafür, denn auch darauf haben wir alle keinen Anspruch. Im Moment läuft in Ihrem Leben nicht so, wie Sie es erwarten? Dann danken Sie Gott, dass er Sie aufrüttelt. Er kennt nämlich schon die Lösung und möchte Sie Ihnen gern schenken. Nehmen Sie sich also Zeit für IHN. Alles, was wir haben und was wir sind ist immer ein Geschenk Gottes. Wir können dafür nichts aber auch gar nichts als Gegenleistung erbringen. Aber wir dürfen unserem Herrn danken, dass er uns allezeit so überreich beschenkt. Wenn wir so leben, liebe Gemeinde, dann leben wir wirklich ein erfülltes Leben vor, in und mit Gott. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes unseren Herrn loben und preisen, indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes " Der Herr ist mein getreuer Hirt...2 (EG 274) einstimmen, der sich an Psalm 23 anlehnt. Dieser erste Vers lautet sehr schön, wie folgt:
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| | Der Herr ist mein getreuer Hirt, hält mich in seiner Hute, darin mir gar nicht mangeln wird jemals an einem Gute. Er weidet mich ohn Unterlass, da aufwächst das wohlschmeckend Gras seines heilsamen Wortes. | |
| Der Herr segne Dich und behüte dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber | |
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