| ePredigt vom 18.06.2023 (Lukas 14, 16-24) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 2. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 14. Kapitel des Lukasevangeliums, die Verse 16-24. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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| | Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt; denn es ist alles bereit! Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der zweite sprach: Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahme hinein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird. | |
| Liebe Gemeinde, bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten: Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du. Amen. Liebe Gemeinde, wir werden sicherlich alle von Freunden und Bekannten immer wieder einmal eingeladen. Sei es zum Geburtstag, zu Hochzeiten oder anderen Anlässen. Eine Einladung unter guten Freunden auszuschlagen gilt gemeinhin zumindest als unhöflich. Wie machen wir es aber mit Einladungen, die von Gott an uns gerichtet sind? Darum soll es in unseren heutigen Überlegungen gehen. | |
| 1. Gott lädt ein Ja, liebe Gemeinde, Gott lädt uns ein. "Denn es ist alles bereit!" Mit diesen Worten spricht Gott seine Einladung an uns aus, zu ihm zu kommen. Wenn wir als Gastgeber dies zu unseren Gästen sagen, dann gehen sie vermutlich davon aus, dass der Tisch gedeckt, das Essen fertig ist und die Getränke gut gekühlt bereitstehen. Wenn Gott zu uns sagt: "Es ist alles bereit!" dann meint er damit, dass alles bereit ist, damit wir wieder in seine Gegenwart treten können. Er würde vielleicht sagen: Auf Golgatha habe ich den Weg für diese Einladung bereitet. Ich habe alles für Euch getan. All Eure Sünden sind in meinem Schuldbuch getilgt. Ihr müsst dieses Geschenk nur noch annehmen und dann dürft Ihr kommen. Liebe Gemeinde, wenn wir zu unseren Gastgebern gehen, dann ist es allgemein üblich, dass wir ein Geschenk mitbringen. Wenn Gott uns einlädt, dann hat ER uns etwas geschenkt. Sein Gnadengeschenk müssen wir nur noch annehmen. Wir können es uns auch nicht verdienen, es ist halt geschenkte Gnade. Das Einzige, was wir tun müssen ist uns in Bewegung zu setzen und zu seinem Thron zu kommen. Die Umkehr und das Annehmen des Geschenkes das kann uns Gott nun wirklich nicht auch noch abnehmen.
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| 2. Besetzt Und jetzt, liebe Gemeinde kommt die Krux. Wenn Gott uns einlädt, dann haben viele Menschen immer gerade etwas anderes vor, was ihnen viel wichtiger erscheint, als die Einladung Gottes anzunehmen. In unserem Predigttext haben wir von dem Ackerkauf gehört. Mit dem Ackerkauf lege ich den Grundstein für mein späteres Einkommen. Hiermit sind als die Jüngeren unter uns gemeint, die vielleicht erst einmal ihre Ausbildung abschließen möchten, um dann die Sache mit Gott ins Reine bringen wollen. Mit dem Ochsen ist der Mensch gemeint, der jetzt im Berufsleben seht. Natürlich kann er, wo er gerade seine Karriere begonnen hat, nicht einfach alles stehen und liegen lassen, um die Einladung von Gott anzunehmen. Das muss Gott doch einsehen. Und dann ist da noch die Rede von dem Mann, der gerade geheiratet hat. Ja Gott, da hast du doch bestimmt Verständnis für, dass ich zuerst einmal meiner Familie ein Nest bauen muss. Später, ja, dann habe ich bestimmt Zeit, zu Dir zu kommen. Du kannst es ja später noch einmal probieren. Liebe Gemeinde, wir sehen, dass es vielen Menschen also zu keinem Zeitpunkt ihres Lebens an einer Ausrede mangelt, die Sache mit Gott bei den Hörnern zu packen. Es ist fast so, als ob der Teufel den Reichtum der Welt und alles was damit zusammenhängt benutzt, damit wir ja keinen reinen Tisch mit Gott machen können. Irgendwie sind wir alle permanent mit irgendetwas wichtigerem beschäftigt, als mit Gott zusammen zu sein. Daher ist es ja auch so wichtig, dass wir an einem Tag der Woche uns Zeit nehmen, um diesen auch mit Gott verbringen zu können und damit seiner Einladung auch Folge leisten. Lassen Sie es uns doch wieder so machen, wie es uns der Herr in Matthäus 6,33 anbefiehlt: " Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere automatisch zufallen." Das heißt nicht, dass wir uns in die Hängematte legen sollen und darauf warten sollen, dass Gott unser Leben in Ordnung bringt. Nein, das bedeutet, dass wir den Dingen die richtige Priorität einräumen sollen. Erst Gott und dann die Ausbildung; erst Gott und dann der Beruf; erst Gott und dann die Familie. Nur so kann nämlich auch alles unter Gottes direktem Schutz stehen.
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| 3. Rien ne va plus Wer schon einmal in einem Spielcasino war, der wird diese Worte kennen. Wenn der Croupier diese Worte spricht, dann dürfen keine Einsätze mehr erfolgen. Es kann also niemand mehr an diesem Spiel teilnehmen. Und eines Tages spricht auch Gott diese Worte in unser Leben hinein. Und dann geht es um mehr als nur um ein Spiel. Wie wissen nicht wie lange wir noch hier auf Erden leben. Wir wissen nicht, wie lange wir seinen Ruf noch hören können und wir wissen nicht wie lange uns sein Ruf verstandesmäßig noch erreichen kann. Also lassen Sie uns nicht mehr warten. Lassen Sie uns der Einladung die Gott uns heute sendet auch heute gleich Folge leisten. Schieben wir bitte nichts mehr auf den morgigen Tag. Darum wollen wir es so machen, wie wir es in Hebräer 4, Vers 7 lesen: "Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht." Liebe Gemeinde, dies ist eine ganz ernste Sache und die sollten wir nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn es geht hier um nichts weniger, als um ewiges Leben oder ewige Verdammnis. Wir, die wir bereits die Einladung Gottes angenommen haben sind nämlich auch dafür zuständig, diese Einladung zu den Menschen zu bringen, die noch nichts von Gott wissen. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes in die Verse 1-3 des Liedes "Du hast uns Herr, gerufen..." einstimmen, welche da lauten, wie folgt: | |
| | Du hast uns Herr, gerufen, und darum sind wir hier. Wir sind jetzt deine Gäste und danken dir. Du legst uns deine Worte und deine Taten vor. Herr, öffne unsre Herzen und unser Ohr. Herr, sammle die Gedanken und schick uns deinen Geist, der uns das Hören lehrt und dir folgen heißt.
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| Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber
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