| ePredigt vom 21.05.2018 (Epheser 4, 11-15) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Pfingstmontag. Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir im Epheserbrief, Kapitel 4, die Verse 11-15. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollendeten Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. Liebe Gemeinde, wenn ich für die heutige Predigt eine Überschrift wählen sollte, dann fiel mir spontan ein: "Der Jesus-Konzern". Jesus als oberster Chef setzt seine Leute fast schon generalstabsmäßig ein, so lesen wir es in unserem Predigttext. Dass da auch ein Sinn dahintersteckt ist uns allen vermutlich klar. Lassen Sie uns heute morgen diesen Jesus-Konzern einmal etwas näher betrachten. 1. Die Chefetage In jedem Unternehmen haben wir einen Chef und seine nachgeordneten Bereichsleiter oder wie auch immer wir sie bezeichnen möchten. Alle Bereichsleiter werden vom Chef persönlich eingesetzt. Das ist auch bei unseren Gemeinden so, oder sollte zumindest so sein. Fangen wir an bei den Propheten. Propheten, so können wir es im Alten Testament nachlesen, wiesen auf das zukünftige Geschehen hin, also auf das, was die Menschen erwartete, sowohl im positiven, als auch im negativen. Wir sollen als Christen natürlich schon auf das schauen, was uns denn erwartet, wenn wir ein Leben mit unserem Herrn an unserer Seite führen. Und natürlich sollen wir uns auch darüber im klaren sein, was uns erwartet, wenn wir unseren Weg ohne Gott gehen. Dann haben wir noch die Evangelisten. Evangelisten verkündigen uns die frohe Botschaft. Sie legen uns, die wir vielleicht noch jung im Glauben sind die Bibel so aus, dass auch wir verstehen, was gemeint ist. Dann kommen die Hirten und die Lehrer. Denen kommt eine besondere Aufgabe zu. Sie sollen als Hirten darauf achten, dass wir als Gemeinschaft zusammenbleiben und dass nicht jeder seinen eigenen Weg geht. Wenn dies geschieht, dann hat nämlich der Teufel ein leichtes Spiel. Ein einzelnes Schaf ist ihm eine sichere Beute, aber die Gemeinschaft der Herde greift er so schnell mal nicht an. Die Lehrer haben allesamt die Aufgabe, uns dabei zu unterstützen, wie wir das gehörte Wort ganz konkret in unserem Alltag umsetzen können. Was wir sonntags in der Kirche hören, hört sich gut an, aber wie wir es am Montag in die Praxis umsetzen könne, ja, da fällt uns manchmal nichts zu ein. Und genau hier soll uns der Lehrer zur Seite stehen. 2. Die Ausbildung Vor einer beruflichen Ausbildung werden ja immer Ausbildungsziele festgeschrieben. Sowohl der Ausbildende, als auch der Auszubildende wissen also, wo sie dran sind, was sie also während einer Ausbildung erwartet. Und in der christlichen Ausbildung sind es drei Lernziele, welche da sind: Einheit des Glaubens Erkenntnis des Sohnes Gottes Betrugserkennung Die Einheit des Glaubens, liebe Gemeinde, soll nach innen und nach außen hin als eine fest eingeschworene Christusgemeinschaft erkennbar sein. Ja größer eine Gemeinschaft ist, desto mächtiger ist sie auch. Je größer eine Gemeinschaft ist, desto unangreifbarer ist sie auch. Darum sollen wir uns bemühen, bei all unseren Mitgeschwistern nicht immer zuerst nach dem zu suchen, was uns trennt, sondern nach dem, was uns verbindet. Erkenntnis des Sohnes Gottes. Das ist schlichtweg das zentrale Lernziel schlechthin. Vorformulierte Gebete nachzuplappern und das Apostolische Glaubensbekenntnis herunter rattern, das kann jeder lernen. Erkenntnis des Sohnes Gottes heißt aber, dass ich dies aus meinem Herzen heraus tue. Wenn ich mich mit Haut, Haaren und meinem Herzen dem Sohne Gottes verschrieben habe, dann regiert ER mein Leben. Dann kann ich aus der Fülle meines Herzens meinen Glauben bekennen und ihn auch weitergeben. Dann war da noch die Sache mit der Betrugserkennung. Es gab schon zu Jesu Zeiten mannigfache Christusse, die vorgaben die einzig wahre Lehre zu verkündigen. Wie erkenne ich denn die wahre Lehre und wie entlarve ich die Irrlehrer. Dieses Lernziel ist vergleichsweise einfach zu erlernen, kostet aber Zeit und Geduld. Die wahre Lehre muss sich immer an der Bibel messen lassen. Alles, was über die Bibel hinaus gelehrt wird ist also Irrlehre. Nehmen wir zum Beispiel einmal den Koran. In der Bibel steht "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten". Im Koran ist zwar das Lügen auch verboten, nicht hingegen gegenüber Andersgläubigen. Diese dürfen nach allen Regeln der Kunst belogen werden. Also ist letztendlich der Koran die Basis einer Irrlehre. 3. Die Tätigkeit als Christ Jede Ausbildung endet einmal und dann geht es in die Praxis. Gerade wer eine theoretische Ausbildung absolviert hat wird mit dem Wort Praxisschock etwas anzufangen wissen. Aber keine Sorge, liebe Gemeinde, bei Gott sieht das alles ein wenig anders aus. Gott entlässt uns zwar in die christliche Alltagspraxis, er ist aber immer nur einen Gebetsruf weit von uns entfernt. Schauen Sie doch einfach mal im Psalm 50,15 nach, auch bekannt, als Gottes Telefonnummer. Fakt ist, dass unsere Ausbildung als Christ nämlich niemals endet. Bis zu unserem leiblichen Tode wachsen wir nämlich immer weiter in Richtung Jesus hin. In unserem Predigttext lesen wir zum Beispiel eine zentrale Aufgabe als Christen: "Wahrhaftig sein in der Liebe" Hört sich gut an, aber die Umsetzung in der Praxis!!! Da ist der Kollege, der keine Bedenken hat mir den von ihm verursachten Fehler in meine Schuhe zu schieben. Da ist der Mensch, der mich öffentlich bloßstellt und mich lächerlich macht wegen meines Glaubens. Können wir diesen Typen mit wahrhaftiger Liebe, also eben keiner geheuchelten Liebe, entgegentreten. Also ich kann das nicht, aber ich kenne einen, der mir dabei immer wieder hilft, wenn ich ihn denn darum bitte. Der Heilige Geist, der seit dem ersten Pfingstfest auf allen Gläubigen ruht, lässt auch uns im Jahre 2018 nicht im Stich. Wenn wir in allen Dingen wachsen sollen, dann weiß der herr Jesus doch auch, das wir dies nicht alleine können. Er wartet doch nur darauf, dass wir ihn anrufen und um seine Hilfe bitten. Versäumen wir dies doch nicht. Jeder, der ihn anruft, den wird er niemals im Stich lassen. Probieren wir es doch einfach mal wieder häufiger aus. ER ist es doch, dem wir letztendlich alles zu verdanken haben. Dies drückt der Liederdichter Cornelius Friedrich Adolf Krummbacher sehr schön in dem zweiten Vers seines Liedes "Stern auf den ich schaue..." (EG 407) aus, der da lautet, wie folgt: Ohne dich, wo käme Kraft und Mut mir her? Ohne dich, wer nähme meine Bürde, wer? Ohne dich, zerstieben würden mir im Nu Glauben, Hoffen, Lieben, alles, Herr, bist du. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Feiertag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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