| ePredigt vom 23.07.2023 (Apostelgeschichte 2, 41-47) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 7. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch für die neue Woche: " So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. " (Epheser 2,19). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 2. Kapitel der Apostelgeschichte, die Verse 41-47. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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| | Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Es kam aber Furcht über alle Seelen und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlgefallen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. | |
| Liebe Gemeinde, bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten: Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du. Amen. Liebe Gemeinde, was für eine Aussage in unserem Wochenspruch. Das müssen wir uns einmal klarmachen. Wir sind Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Denken wir einmal an die königliche Familie in England. Wer dort einheiratet wird auch Hausgenosse der royalen Familie. Man erwartet aber auch, dass sich der neue Hausgenosse an die Regeln des Hauses hält. Und so erwartet auch unser Herr und Heiland, dass wir uns an seine Hausordnung halten. Zwar nicht so sklavisch wie ein Neubürger der royalen Familie, sondern eher als Empfehlung, damit wir Gott alle Ehre machen, die ihm zusteht. In unserem heutigen Predigttext erfahren wir, was denn die ersten Christen damals getan haben und was auch für uns heute weiterhin gelten sollte. Schauen wir uns diese Regeln doch ein wenig näher an.
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| 1. In der Lehre Liebe Gemeinde, es ist je leider mittlerweile populär geworden, die Tagethemen von den Kanzeln herab zu verkündigen. Die Worte "Jesus, Vergebung, Erlösung, Buße und Reue" hört man leider immer seltener. Und dann wundert sich natürlich die ganze schwarze Wolke (Pfarrerschaft), wenn die Menschen diesen Gottesdiensten fernbleiben. In der Lehre zu bleiben bedeutet als erstes einmal, dass wir wieder das verkündigen, was in der Bibel steht und nicht das Hohelied Harbecks in die Welt hinausposaunen. Gut, wir, die wir stellenweise ja schon seit Jahrzehnten unserem Herrn angehören, uns macht das nicht allzu viel aus. Wir kennen ja die rechte Lehre. Aber Vorsicht, liebe Gemeinde! Wenn wir nicht ständig an das Wort der Schrift erinnert werden, dann bieten wir dem Satan eine sehr große Angriffsfläche. Nur wer im Wort bleibt, der wird auch im Wort seinen festen Halt finden und behalten. Und jetzt denken wir mal an unsere Jugend, die vielleicht gerade erst den Weg zum Heil gefunden hat. Wenn wir diese jetzt mit Klima, Gendern und Ehe für alle zutexten, dann kommt doch von der frohen Botschaft gar nix mehr bei denen an. Und, liebe Gemeinde, das dürfen wir niemals vergessen: eines Tages wird man von uns Rechenschaft fordern, warum wir lieber über das Klima geredet haben, als über die Möglichkeit der ewigen Errettung.
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| 2. Gemeinschaft Wir haben ja schon einige Male darüber gesprochen, dass der Christ als Einzelgänger schnell ein willfähriges Opfer für Angriffe aller Art werden kann. In der Gemeinschaft hingegen sieht das schon ganz anders aus. In der christlichen Gemeinschaft achtet ein jeder nämlich auf den anderen, damit er nicht abweicht von der Lehre und damit er nicht dem Versucher auf den Leim geht. Sonntags im Gottesdienst da erfahren wir etwas von der Lehre unseres Herrn und Heilandes. In den Hauskreisen hingegen besteht auch die Möglichkeit des Fragens und der Erläuterung dessen, was wir sonntags ja leider nur im Monolog hören können. Gerade durch die Erfahrungen von anderen Christen habe ich schon viel lernen dürfen. Da uns Gott jeweils verschiedene Gaben und Talente und Fertigkeiten mit auf den Weg gegeben hat, können wir gerade in diesen Gemeinschaftsstunden viel von unseren Mitchristen lernen. Und wenn ich dann sehe, dass andere Christen auch so ihre ureigenen Probleme haben, und viele Dinge auch nicht hinbekommen z.B. in der Evangelisation, dann komme ich mir auch nicht mehr unbeholfen vor.
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| 3. Brot brechen Hiermit ist natürlich das Abendmahl gemeint. Zur Zeit der ersten Christen gehörte Brot zu jeder Mahlzeit einfach dazu. Der Hausvorstand eröffnete das Mahl und brach von dem Brot etwas ab und reichte es dann weiter. Und so hat man das Heilige Abendmahl damals jeden Tag gefeiert. Jeder bekam ein Stück Brot des Lebens ab. Er nahm es sich nicht einfach, sondern es wurde ihm gegeben. Und er behielt es nicht für sich, sondern reichte es weiter. Ein schönes Bild auch dafür, wie wir von Gott den Segen empfangen und diesen auch weitergeben sollen. Rudimentär ist heute davon noch das Tischgebet übriggeblieben. Und auch dies wird in vielen Familien nicht mehr praktiziert. Meine Frau und ich sind schon einige Male in einem Restaurant darauf angesprochen worden, warum wir beten, was es mit dem Beten auf sich hat und was wir uns davon versprechen. Das sind natürlich Highlights der Evangelisation. Da träumt jeder Evangelist von. Vielleicht sollten wir uns überlegen, das Tischgebet wieder zur Regel vor den Mahlzeiten zu machen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich die Mahlzeit ganz anders betrachte und sie durch das Gebet auch wertvoller wird. | |
| 4. Gebet Gerade hatten wir ja schon über das Tischgebet gesprochen. Aber gehen wir doch noch einmal einen Schritt zurück und fragen uns einmal: Was ist Gebet denn überhaupt? Und wie soll man denn beten? Grundsätzlich ist das Gebet nichts anderes wie ein Gespräch mit Gott höchstpersönlich. Da wir ihn ja als lieben Vater anreden dürfen, können wir auch erwarten, dass er uns zuhört; denn als liebender Vater will er ja stets nur das Beste für seine Kinder. Im Gebet dürfen wir uns dafür bedanken, dass es uns so gut geht, dass wir regelmäßig eine Mahlzeit zu uns nehmen dürfen, dass wir ein Dach über dem Kopf haben etc. Im Gebet dürfen wir unserem Herrn aber auch die Sachen vorlegen, die uns Kopfschmerzen bereiten. Da, wo wir alleine nicht weiterkommen, da will und doch gerade unser Vater im Himmel eine Hilfe sein. Und im Gebet dürfen wir auch für andere Menschen und deren Anliegen bei Gott eintreten. Lassen wir das "Vater Unser" einmal beiseite dann ist das Gebet formlos, wie ein Gespräch unter Freunden. Wenn ich mich mit einem guten Freund treffe, dann tauschen wir uns natürlich auch schon mal über unsere Probleme aus. Wenn ich meinem Freund über mein Problem berichtet habe, dann stehe ich nicht gleich auf und gehe dann nach Hause. Dann warte ich natürlich auch die Antwort ab. Warum machen viele Menschen das im Gebet nicht auch so? Sie gehen, nachdem sie Gott alles gesagt haben, direkt wieder zur Tagesordnung über. Machen wir es uns doch zur Gewohnheit, dass wir nach unseren Gebeten noch eine Zeit der Stille einbauen, in welcher wir Gott die Chance geben, uns auch zu antworten. Nur so nebenbei bemerkt: Gott ist kein Gebetserfüllungsautomat. Oben geht das Gebet rein und unten kommt das Ergebnis, wie wir es uns vorstellen heraus. Nein, Gott ist autark und wird unsere Gebete nur zu unserem Besten beantworten. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes noch einmal an das Brot brechen denken, wenn wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Wenn das Brot, das wir teilen..." (EG 667) einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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| | Wenn das Brot, dass wir teilen als Rose erblüht und das Wort, das wir sprechen als Lied erklingt, dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, dann wohnt er schon in unserer Welt. Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht in der Liebe, die alles umfängt, in der Liebe, die alles umfängt. | |
| Der Herr segne dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber
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