| ePredigt vom 28.11.2021 (Jeremia 23, 5-8) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen ersten Sonntag im Advent des Jahres 2021. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir bei dem Propheten Jeremia im 23. Kapitel, die Verse 5-8. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: "Der Herr unsere Gerechtigkeit". Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der Herr, dass man nicht mehr sagen wird: "So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat !", sondern: " So wahr der Herr lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel herausgeführt und hergebracht hat aus dem Land des Nordens und aus allen Landen, wohin er sie verstoßen hatte." Und sie sollen in ihrem Lande wohnen. Liebe Gemeinde, es ist wieder soweit. Spätestens seit dem gestrigen Tage werden wir alle durch Lichteffekte verschiedenster Art daran erinnert, dass nunmehr das Weihnachtsfest naht. Für die einen ist es das Warten auf ein paar ruhige Festtage mit gutem Essen, erlesenem Wein und viel Freizeit. Für die Kinder ist es das Warten auf den Weihnachtsmann. Und für uns ist es das Gedenken an das Kommen Jesu in diese Welt. Über dieses Kommen spricht Gott schon durch den Propheten Jeremia lange bevor unser Herr das Licht der Welt erblickt hat. Schauen wir uns doch Gottes Prophezeiung einmal etwas näher an. 1. Es kommt die Zeit Ja, liebe Gemeinde, genau dessen gedenken wir alljährlich, dass Gott aus der Linie Davids einen Spross erweckt hat. Und zwar einen ganz besonderen. Dieser Jesus, dieses Kind in der Krippe kommt zwar als Mensch zur Welt. Als ein Mensch aus Fleisch und Blut und mit allen nur denkbaren menschlichen Eigenschaften ausgestattet. Aber dieser Mensch ist ein ganz besonderer Mensch, er ist nämlich von Gott erweckt. Gottes Geist und damit Gott selbst wohnt also in diesem Jesus. Wenn wir uns das Kind in der Krippe anschauen, dann sehen wir Gott von Angesicht zu Angesicht. Dieser Jesus soll Recht und Gerechtigkeit bringen. Zu Zeiten Jeremias waren die Begriffe Recht und Gerechtigkeit noch nicht justiziabel geprägt. Das Kind in der Krippe sollte also keine Berufungsinstanz für Fehlurteile irdischer Richter sein. In der damaligen Zeit waren die Begriffe Recht und Gerechtigkeit mit anderen Attributen verknüpft. Ein damals gerechter König nahm sich insbesondere der Schwächsten an, die dringend der Hilfe bedurften. Ein in damaliger Zeit gerechter König brachte die Verlorenen, also die Ausgestoßenen aus der Gesellschaft wieder in die Gesellschaft zurück. Und genau das passierte ja, also Jesus auf Erden war. Er, der König aller Könige sprach nicht auf Augenhöhe mit den Regierenden dieser Welt, nein er sprach auf Augenhöhe mit den Armen und Bedürftigen dieser Welt. Er ließ die Ausgestoßenen nicht im Abseits stehen, sondern brachte sie wieder in die Nähe Gottes, wo sie sich wieder geborgen und aufgenommen fühlen durften. 2. Sicher wohnen Zu der Zeit, die Gott bestimmt, soll Israel wieder sicher wohnen, so haben wir es in unserem Predigttext gelesen. Sicherheit war damals wie heute ein besonderes Gut. Damals weitaus mehr als heute, da die Sicherheit von dem jeweils regierenden König abhing und zudem sehr fragil war. Was heute noch als sicher galt, hatte oftmals schon am folgenden Tag keine Gültigkeit mehr. Dieser Jesus, den Gott dem Jeremia prophezeit hat, sollte eine ganz andere Art und Weise der Sicherheit für sein Volk bringen, nämlich eine Sicherheit für alle Menschen zu allen Zeiten. Nicht nur für die Israeliten, wie wir es indirekt in dem Predigttext vorfinden. Und wie immer, so hat Gott Wort gehalten. Dieser Jesus, den wir so beschaulich in der Krippe liegen sehen, dieser Jesus bringt uns allen eine ganz neue Sicherheit und Zufriedenheit in unser aller Leben. Auch noch heute im Jahre 2021. Dieser Jesus kann alles neu machen. Allerdings ist damit auch eine Bedingung geknüpft, nämlich 3. Jesu Aufnahme Im Johannesevangelium lesen wir die Worte: "Er kam in sein Eigentum; und die seinen nahmen ihn nicht auf." Liebe Gemeinde, wir leben in einer säkularen Welt, in der es die Regel zu sein scheint, dass die Menschen den Herrn Jesus nicht aufnehmen wollen. Erstaunlich ist nur, dass dies kein Gegenwartsphänomen ist, sondern dass dies auch schon zu Jesu Lebzeiten der Fall gewesen ist. An diesem Kind in der Krippe scheiden sich also seit über 2000 Jahren die Geister. Nur wer den Herrn Jesus in sein Leben aufnimmt, der wird auch errettet werden. Jetzt fragt uns vielleicht jemand, der mit dem Christentum noch nichts am Hut hat, wie das denn gehen soll. Was können wir diesem Menschen vielleicht bei einem Glas Glühwein antworten? Ich würde folgendes sagen: "Du musst Dein Leben dem Herrn Jesus übergeben. Bestimm Du nicht mehr, was in Deinem Leben geschehen soll, sondern lass Jesus den Dirigenten Deines Lebens sein. Lehn dich zurück und achte allein auf seinen Taktstock. Dann solltest Du natürlich mit demjenigen Herrn, der Dein Leben regiert auch eine gute Beziehung aufbauen. Das machst Du mit Deinen Freunden ja auch nicht anders. Du und Fritzchen beschließen ja auch nicht, Freunde für's Leben zu sein, um dann niemals wieder etwas voneinander zu hören. Wie jede Beziehung, so ist auch die Beziehung zu Jesus vom Sprechen, aber auch vom Hören bestimmt. Wenn ich ernstlich mit einem Freund reden will, dann brauche ich dafür einen Raum und eine Zeit, wo uns keiner stört. Genauso ist dies bei Jesus. Und denke daran, Jesus will Dein ganzes Leben regieren, nicht nur das Sonntagsleben. Gib ihm also auch im Alltag den Raum, den er fordert. Und dann möchte Jesus, dass Du möglichst viel von ihm lernst. Das kannst du am besten, wenn du einiges von ihm weißt. Und das findest du alles in der Bibel. Dort spricht Jesus ganz direkt mir dir. Dort gibt er Dir einen Leitfaden für ein gelingendes Leben mit ihm an einer Seite an die Hand. Schauen wir noch einmal kurz auf das Kind in der Krippe. Es ist ein Hoffnungsträger für diese Welt. Damals wie heute hat sich nichts daran geändert. Und für all diejenigen Menschen, die Jesus noch nicht kennen, dürfen wir ein Botschafter dieses Hoffnungsträgers sein. Nicht nur jetzt in der Weihnachtszeit, nein das ganze Jahr über sind wir berufen, seine Botschafter zu sein. Vielleicht ist ja gerade diese nunmehr anbrechende ruhigere Zeit die Zeit, in welcher sich die ein oder andere Gelegenheit ergibt, mit unseren Mitmenschen über diesen Jesus zu reden. Sagen wir ihnen doch ganz direkt, dass Weihnachten mehr ist als Essen, Trinken und Geschenke übergeben. Sagen wir Ihnen doch, dass wir an Weihnachten das größte Geschenk der Menschheit erhalten haben. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes unseren Herrn loben und preisen, indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit...." (EG 01) von Georg Weissel einstimmen, der da lautet, wie folgt: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Segen mit sich bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten ersten Advent und einen guten Start in die erste Adventswoche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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