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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
heute ist Dienstag, das ist mein Amazon-Tag! Ich könnte jetzt behaupten, dass ich da nur wegen des Lockdowns gekauft habe. Ist aber nicht so. Tatsächlich würde ich etwa den Gemüseschneider, der u. a. heute geliefert wird, gar nicht mehr in meinem Heimatort bekommen. Das letzte Fachgeschäft für Haushaltswaren hat vor bald 20 Jahren geschlossen. Und im Supermarkt, dem einzigen Warenhaus oder den Abteilungen bei Rossmann oder Müller gibt es nur die Modelle eines einzigen Herstellers. Die sind preiswert, aber taugen nichts. Also liebe Händler: Die Kunden kaufen nicht immer nur im Online-Handel, weil sie es wollen. Sie tun es auch oft genug, weil sie es müssen.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
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Die Plattform Moebel.de verzeichnet ein positives Geschäftsjahr 2020. Das gute Ergebnis läge an der höheren Motivation der Kund:innen, online Einrichtungsgegenstände zu kaufen und an optimierten Inhalten der Plattform. Der Jahresumsatz der Partnerunternehmen, der in den Online-Shops erzielt wurde, habe sich um 55% erhöht, wie das Unternehmen mitteilt. Der durchschnittliche Warenkorbwert legte um 10 Prozent zu und die absolute Zahl an verkauften Produkte ist ebenfalls mit 42 Prozent stark gewachsen.
“Denn sind wir mal ehrlich: Die meisten Händler sagen bis heute: ‚Online ist scheiße‘. Die wollen das eigentlich nicht und machen es nur notgedrungen. Das ist durch Corona etwas anders geworden. Aber man hofft innerlich, dass die Internet-Konkurrenz wieder verschwindet.” Das sagt Dominik Benner, der das Unternehmen Platform Group, vormals Schuhe24, gegründet hat. Im Interview berichtet er von den Startschwierigkeiten, dem Zulauf im Zeichen der Pandemie, aber auch über das Händlersterben, das Auswirkungen auf das Geschäftsmodell hat.
Der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) ist nur ein Vertreter des Handels, der vor der nächsten Runde des Kanzleramts in Form eines offenen Briefes an die Bundesregierung den Druck erhöht. Konkret wird in diesem Fall für eine Öffnung des Möbelhandels spätestens ab dem 1. März plädiert. Der Verband schlägt für seine Unternehmen vor, die Abstandsflächen im Handel auf 50 Quadratmeter Verkaufsfläche pro Kunde zu erhöhen und den Zutritt nur mit FFP2-Masken zu erlauben. Zudem sollte es den Kund:innen ermöglicht werden, Beratungstermine vorzubuchen.
Gorillas, der schnelle Lieferdienst für Lebensmittel, liefert zwar jetzt nicht mehr am Sonntag, expandiert aber weiter. Nach Berlin, Hamburg, Köln und München will das Unternehmen auch in Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf seinen Service anbieten. Dafür sucht das Unternehmen derzeit das notwendige Personal.
“Die Warenhauskette Karstadt Kaufhof hat ein Darlehen von der Bundesregierung in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro erhalten. Ein Staatskredit für einen Kaufhauskonzern, der in den letzten Jahren vieles falsch gemacht hat, zu wenig digitalisiert und auch ansonsten eher an der alten Welt hängt, als dass er eine Omnichannel-Strategie fahren würde. Für die 26.000 Mitarbeiter ist das schön – und in der Pandemie sicher auch tröstlich.” Schreibt Tobias Weidemann in seinem klugen Kommentar. Das Geld sei in Modernisierungsanreizen für den Handel besser investiert gewesen.
Eine neue Initiative zur Rettung der Innenstadt hat eine offene Petition gestartet. “#Stadtherzleben” fordert von der Politik finanziellen Ausgleich für die durch Corona entstandenen finanziellen Schäden. Gestartet wurde die Unterschriftenaktion u. a. von Steffen Jost, Präsident des BTE Handelsverband Textil. Das ist aller Ehren wert, aber im Begleittext der Aktion, die bereits mehr als 17.000 Unterschriften gesammelt hat, fehlt leider jeder Hinweis darauf, wie die Ideen abseits des finanziellen Ausgleichs aussehen sollen.
Was den E-Commerce betrifft, tut sich etwas bei den Lebensmitteldiscountern. Jedenfalls außerhalb Deutschlands. So bietet Aldi in Irland nun die Option, Lebensmittel via Click & Collect online zu bestellen.
Die Plattform TikTok soll nach verschiedenen Berichten an neuen Marketing- und Shopping-Tools arbeiten, mit denen Händler und “wichtige” Nutzer:innen die Möglichkeit erhalten, Links zu Produkten teilen zu können, um so Provisionen zu kassieren. Unternehmen sollen ihr Angebot auch in Form von Katalogen zusammzufassen.
Home Depot, Baumarktkette aus den USA, hat erklärt, 90 Prozent der Haushalte spätestens am nächsten Tag beliefern zu wollen. Ein ambitioniertes Ziel, in das die Firma viel Geld investieren will. Ein Schritt in diese Richtung ist die Eröffnung eines Auslieferungslagers in Dallas, das rund 140.000 Quadratmeter groß ist. Dort entstehen 1.500 Arbeitsplätze. Insgesamt will Home Depot nach eigenen Angaben 1,2 Mrd. Dollar in den Ausbau seiner Lieferkapazitäten und Logistik investieren.
Die US-Kette Kroger zahlt Mitarbeitenden, die sich nachweislich gegen das Coronavirus impfen lassen, eine Prämie von 100 Dollar. Damit setzt das Unternehmen auf die Freiwilligkeit und bietet einen finanziellen Anreiz, statt auf einer Impfung zu bestehen. Auch Trader Joe’s, Aldi, Dollar General und Lidl haben solche Initiativen angekündigt.
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